Welche Situationen wecken euren Beschützerinstinkt?

vom 02.11.2015, 20:14 Uhr

Ich habe vor kurzem irgendwo gelesen, dass große Augen den Beschützerinstinkt eines Menschen wecken. Gerade Tierbabys, aber auch menschliche Babys haben ja große Augen, was den Beschützerinstinkt wecken soll.

Aber auch bei Comics oder lustigen Tierbildern sollen oft große Augen eingesetzt werden, weil das auch niedlich, süß und unschuldig wirken soll. Gibt es abgesehen von großen Augen noch andere äußerliche Aspekte oder Situationen, die bei euch persönlich den Beschützerinstinkt wecken? Oder sind das eher innerliche Aspekte?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das, was von dir beschrieben wurde, ist das Kindchenschema. Es wirkt allerdings bei Menschen mit erhöhtem Östrogenspiegel mehr, als bei Menschen mit erhöhtem Testosteronspiegel. Der Auslöser des Kindchenschemas, also große Augen zum verhältnismäßig kleinen Kopf und große Pfoten bei einem vergleichsmäßig kleinen Körper, ist meistens bei Frauen ein Verstellen der Stimme in eine höhere Tonlage.

Meistens wird dann auch in einer Babysprache gesprochen, weil es einfach instinktiv so statt findet. Bei mir ist das ebenfalls so, bei Tierbabys meistens noch etwas ausgeprägter, als bei Menschenbabys. Ich kenne aber auch Menschen, die keine Miene rühren, weder bei Babys noch bei Tierbabys und nicht in ein Kindchenschema verfallen.

Wenn wir jetzt aber vom Beschützerinstinkt sprechen, ich finde, das ist wieder etwas anderes. Seit ich Mama bin fühle ich mich von jedem "Mama" oder Babygeschrei angesprochen. Und egal, ob es meines oder ein anderes Kind ist, ich schaue immer nach, wenn ich ein Kind weinen oder "Mama" schreien höre und versuche, ihm zu helfen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wie mein Vorredner schon sagte, gehören die großen Augen zum sogenannten Kindchenschema. Ebenso wie eine hohe Stirn, ein rundes Gesicht, ein großer Kopf, eine Stupsnase und so weiter. Dieses Schema weisen (alle?) höheren Säugetierarten auf, um sicherzustellen, dass Erwachsene Junge beschützen. Immerhin bekommen die höheren Säugetiere relativ wenig Junge und ihr Überleben muss daher mit allen Mitteln gesichert werden.

Also das Kindchenschema wirkt bei mir definitiv auch. Ich denke, so wirklich kann sich davon niemand lossagen. Die Frage ist nur, ob man diesen Instinkten dann folgt oder ob man mithilfe des Verstandes dann doch entscheidet, das Kind doof zu finden. Wir sind ja keine reinen Instinkttiere, die keinen freien Willen hätten.

Mein Beschützerinstinkt kommt dabei immer mal wieder durch, wenn ich fremde Kinder in Gefahr sehe. Beispielsweise bin ich mal gleichzeitig mit der Mutter aufgesprungen, als ein Kleinkind in der U-Bahn durch deren ruckartige Bewegung ins Wanken kam. Da zucken sofort die Arme in Richtung Kind.

Aber auch vor allem wenn es ums Essen geht, fange ich gerne mal an, andere zu bemuttern. Wir waren beispielsweise mal bei Freunden meines Mannes zuhause. Das war noch zu Studentenzeiten und es war eine reine Jungs-WG. Es kam dann heraus, dass sich die Ärmsten von Brot mit Fertig-Tomatensauce ernähren. Weil sie nicht kochen wollten oder konnten. Weil Jungs da nun mal faul sind. Auf jeden Fall hat das meinen Beschützerinstinkt geweckt und jedes Mal, wenn sie uns besuchen, bekoche ich sie ordentlich.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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