Welche Situation musstet ihr schon abbrechen oder verlassen?

Es gibt Situationen im Leben, die man als Mensch nur schwer oder vielleicht auch gar nicht aushält. Da kommt es vor, dass man diese dann abbrechen oder verlassen muss.

Auf einem Konzert, kam es schon zu einem unschönen und gefährlichen Erlebnis für mich. So, dass ich da unbedingt aus der Situation raus musste. Ich hätte es einfach nicht länger ertragen und hatte wirklich Angst um mein Leben. Ansonsten habe ich schon bei einem Streit mit einem Ex Freund erlebt, dass ich aus der Situation raus musste, weil ich einfach nicht mehr weiter streiten wollte und in Ruhe nachdenken musste.

Aus welchen Situationen musstet ihr schon raus? Habt ihr diese dann verlassen oder abgebrochen? Worum ging es dabei? Könnt ihr verstehen, dass es euch da so ging? Oder habt ihr das schon bei anderen erlebt? Meint ihr, dass es ganz normal ist, dass man schon mal in Situationen gerät, die man abbrechen muss?

Bei mir gab es 2 Situationen, die mir spontan einfallen. Ein Mal war ein Krankenhausbesuch bei einem Todkranken. Das konnte ich mir nur bis zu einem gewissen Punkt ansehen, dann standen mir Tränen in den Augen und ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich verließ kurz das Zimmer und kam dann nach ein paar Minuten wieder. Weinen wollte ich nicht vor der Person, da diese selber schon geknickt genug war und das in dem Moment auch unpassend gewesen wäre, da noch ein Funken Hoffnung bestand.

In der anderen Situation wurde ich von meinem Ex Freund verfolgt. Er hat mir minütlich Nachrichten geschrieben, angerufen und da bin ich dann ein paar Tage woanders hingegangen, da er auch noch im selben Haus wohnte und dann auch noch regelmäßig vor meiner Tür stand, obwohl alles geklärt war. Die paar Tage Ruhe taten mir ganz gut, weil ich dann auch mein Handy ausgemacht habe.

Bei mir war es während eines sportlichen Ereignisses mal so, dass ich durch eine Verletzung nicht mehr mitmachen konnte und aus dem Spiel genommen wurde. Schön war das nicht, aber weiterspielen konnte ich in keinem Fall.

Zudem kann ich kein Blut sehen, also wenn ich mit meinem Sohn beim Arzt bin und ihm Blut abgenommen wird, verlasse ich immer vorsichtshalber den Raum, damit ich mich nicht am Boden festhalten muss.

Ich finde es durchaus menschlich und auch gut, wenn man für sich selbst entscheidet, einer Situation nicht mehr beiwohnen zu wollen, aus welchen Gründen auch immer, und sich dann beschließt, diese vorzeitig zu verlassen.

Es gibt doch auch Situationen, wo man eine Situation leider verlassen muss, weil man durch äußere Umstände dazu gezwungen ist. So saß ich zu Studentenzeiten mal im Wartezimmer beim Arzt und es hat deutlich länger gedauert als sonst mit der Warterei, sodass ich die Praxis verlassen musste, weil ich sonst zu spät zu einer mündlichen Prüfung gekommen wäre. Ich saß da wirklich mehrere Stunden in der Praxis, was normalerweise nicht der Fall war. Ich bin dann direkt nach der Prüfung wieder zum Arzt gegangen. Hätte ich gleich gewusst, dass es besser ist, nach der Prüfung zum Arzt zu gehen, hätte ich das gleich gemacht. Aber so etwas ahnt man ja nicht immer.

Mir ging es schon mal wie Täubchen. Ich saß mal morgens stundenlang beim Arzt, musste dann aber dringend zur Schule, so dass ich dann gegangen bin. Das war auf jeden Fall ärgerlich, weil ich da schon so lange gewartet habe und dann später noch einmal entsprechend lange warten musste, allerdings wusste ich das vorher nicht

Mir wird auch öfter mal übel bei Bahn- oder Busfahrten. Wenn mein Kreislauf ohnehin schon geschwächt ist, wenn es sehr warm im Sommer ist oder wenn ich angeschlagen bin, beispielsweise passiert es oft, dass mein Kreislauf dann richtig zusammenbricht und ich mich dann auch übergeben muss, wenn ich nicht sofort frische Luft bekomme und mich hinsetzen kann. Von daher musste ich schon oft überfüllte Bahnen ein paar Stationen früher verlassen, als ich es eigentlich vorhatte.

Im Streit ist es mittlerweile auch oft so, dass ich dann einfach gerne etwas für mich bin, wenn es mir zu viel wird. Wenn ich einen klaren Kopf brauche, dann hilft es mir, wenigstens für einige Minuten in einen anderen Raum oder am liebsten nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen oder mich zu beruhigen.

Beim Arzt fallen mir auch einige Situationen ein, aus denen ich mal frühzeitig gegangen bin. Zweimal war es beim demselben HNO-Arzt und beide Male dachte ich, dass ich bis mittags um 12 schon fertig sein würde, weil der Termin für ungefähr neun Uhr angesetzt war. Nachdem ich zwei Stunden dort vergeblich gewartet hatte, noch einige Patienten vor mir waren und der Arzt nicht mal im Haus gewesen ist, bin ich gegangen.

Patienten zum Termin einzubestellen und dann nicht mal vor Ort zu sein, fand ich schon befremdlich, zumal es beim nächsten Termin wieder genauso gewesen ist. Die Helferinnen haben überrascht geguckt, als ich auch beim zweiten "Termin" nach über zweieinhalb Stunden aus dem Wartezimmer ging und einen dritten Termin dort ablehnte. Sowas geht wirklich nicht, ich hatte den ganzen Tag um den Termin geplant und habe diesen Arzt niemals zu Gesicht bekommen.

Einmal bin ich auch aus dem Zahnarztstuhl geflüchtet, nachdem der mir fremde Zahnarzt plötzlich über die Nebenwirkungen und Risiken der Spritze ausführlich und anschaulich referierte. Nach meinem blassen Blick meinte er nur, dass wäre ja alles nicht so schlimm, denn die Notaufnahme sei ja gleich nebenan. Da habe ich als junges Ding so eine Angst bekommen, dass ich mein Lätzchen abnahm und ging.