Welche Situation hat eure Beziehung auf die Probe gestellt?

Als mein Freund und ich ganz frisch zusammen waren, ist er für zwei Monaten nach Asien in den Urlaub geflogen, während ich für eine Woche mit meinen Freundinnen im Urlaub war. Wir hatten die Reisen beide gebucht, als wir noch nicht zusammen waren, so dass sich dann auch nichts mehr dran ändern ließ. Ich glaube, dass wir noch nicht einmal einen Monat zusammen waren, als mein Freund dann für zwei Monate weg war. Da wir ganz frisch verliebt waren, war das schon eine Beziehungsprobe für uns beide.

Wir hatten da auch nicht immer die Möglichkeit gehabt, miteinander zu schreiben oder gar zu telefonieren. Trotzdem haben wir die Zeit gut überstanden. Ich hatte befürchtet, dass es irgendwie komisch sein würde, wenn wir uns dann wieder sehen würden, was aber überhaupt nicht so war. Es war dann so, als wäre er nie weg gewesen.

Zum Glück hatten wir sonst noch keine anderen solcher Situationen gehabt. Hattet ihr schon Situationen gehabt, die eure Beziehung auf die Probe gestellt haben? Wenn ja, was waren das für Situationen und wie hat eure Beziehung sie überstanden?

Bei mir waren es auch immer wieder Auslandsaufenthalte, die die Beziehung auf die Probe gestellt haben. Einmal war es ein 5 monatiger Schweiz Aufenthalt meinerseits, der die Beziehung extrem auf die Probe gestellt hat - leider hat die Beziehung es zu dem Zeitpunkt nicht überstanden, aber wir hatten auch ganz andere Probleme, die dann natürlich durch den Aufenthalt schlimmer wurden bzw neue aufgebracht haben.

Eine andere Beziehung ist auch durch Auslandsaufenthalte in die Brüche gegangen. Mein damaliger Freund hatte sehr oft Geschäftsreisen in Südamerika und war dann öfters länger weg und er selbst ist mit dieser Situation nicht zurecht gekommen.

Ich würde aber auf keinen Fall Reisen oder Auslandsaufenthalte als Grund für einen Beziehungs-kill sehen. Ich bin der Meinung, wenn es passt, dann passt es und dann macht eine längere Reise oder häufige kurze Reisen auch nichts und die Beziehung übersteht das. Aber das ist auch gut so, denn so merkt man, ob eine Beziehung passt oder nicht. Und solch eine Gewissheit zu haben ist auch schön!

Bei uns gab es nichts was die Beziehung auf die Probe gestellt hätte. Zwar gab es am Anfang der Beziehung auch schwierige Situationen, aber das hätte nichts an der Beziehung ändern können. Beispielsweise war mein Mann damals 2 Wochen im Urlaub, den er schon vorher gebucht hatte und für mich kein Platz mehr zu bekommen war. Außerdem sind einige Verwandte bei mir und ihm gestorben, was auch recht schwierig emotional war.

Wir waren uns aber von Anfang an sicher, dass das nur halten kann. Von uns beiden war das Liebe auf den ersten Blick und wir sind uns einfach zu ähnlich im Charakter, dass das nicht passen könnte.

In meiner letzten Beziehung gab es immer mal wieder lange Auslandsaufenthalte auf die mein damaliger Partner musste. Wenn er im Einsatz war, dann hatte man durchaus über Wochen keinen Kontakt sondern hatte nur die Meldungen aus den Nachrichten. Als der Anschlag in Kabul war, war er ebenfalls unten und ich wusste, dass er ebenfalls dort auf Streifenfahrt eingeteilt war. Danach fingen mehrere Tage an, bei denen ich nicht wusste, ob er unter den Opfern ist oder auch nicht, ob er dabei war oder im Lager. Informationen dazu gab es keine.

Im Anschluss kam er zurück und hat eine PTBS davon behalten, da er mit im Bus gegessen hat auf den der Anschlag verübt worden ist. Das war schon eine sehr schwere Zeit, nachts aufzuwachen und er nicht nebendran, mit seinen Gedanken zurecht zu kommen und auch Panikattacken die jederzeit aufgetreten sind. Mal abgesehen von der Depressiven Haltung und schlechten Laune, da hatte ich schon einige Male das Gefühl, dass ich nicht auf Arbeit gehen kann und ihn alleine lassen.

Sein Verdienst war es jedenfalls nicht, dass die Beziehung gehalten hat. Aber das letzte was ein PTBS Soldat noch braucht ist das Beziehungsende als die letzte Konstante in seinem Leben. Daher habe ich alles mir mögliche in Bewegung gesetzt, damit es hält aber vollständig davon erholt hat sich die Beziehung nie. Letztlich ging die Beziehung aus einem anderen Grund kaputt, wo die PTBS aber auch eine Rolle mit gespielt hat, denn seit das aufgetreten ist wollte er auch keinerlei Verantwortung mehr übernehmen.

Bei uns gab es auch eine Zeit, in der mein Partner beruflich viel reisen musste und dann in Hotels geschlafen hat. Manchmal waren das ein paar Tage, aber auch schon mal Wochen oder eben mal eine Woche, so dass er am Wochenende zu Hause war, um dann gleich wieder weg zu müssen.

Ich fand es auch nicht schön so viel alleine zu sein. Mir hat einfach die Gesellschaft gefehlt und das man jemandem hat, mit dem man mal reden konnte. Wir haben zwar über Whats App Kontakt gehabt und auch telefoniert wenn es ging, aber das ist ja nicht das gleiche. Wenn es mal nur ein paar Tage sind, dann kann ich mich gut ablenken und nutze die Zeit für mich alleine. Da es aber über einen langen Zeitraum so ging, war das doch teils schwieriger.

Ich fand schon, dass die Beziehung darunter gelitten hat und immer eine gewisse Distanz bestand, weil man eben wusste, dass er nach ein paar Tagen doch wieder verreisen musste. Zum Glück ist das nun so vorbei und ich hätte mir auch wirklich Sorgen gemacht, wenn diese berufliche Situation auf Dauer oder einfach noch länger bestanden hätte.

Meine Beziehung hat auch schon einen längeren Auslandsaufenthalt meinerseits überstanden, als ich für ein Semester auf Teneriffa studiert habe. Allerdings war ich nicht die, die ein großes Problem damit hatte, sondern mein Freund. Er hat mich nicht nur sehr vermisst, er war auch furchtbar eifersüchtig auf jeden Mann, den ich dort kennen gelernt habe.

Durch meine Nachrichten und durch social media hat er sowas am Rande sofort mitbekommen und mich direkt konfrontiert. Ich bin eher nicht eifersüchtig und habe ihn nicht verstanden. Außerdem war ich gerade dabei, mich in eine neue Umgebung einzufinden und alles mit der Uni zu regeln. Daher hat mich sein Telefonterror furchtbar gestresst. Zum Glück hat er sich nach einer Weile gefangen und bei seinen Besuchen gesehen, dass er sich keine Sorgen machen muss.