Welche Reaktion, wenn Partner Kleidungsstil nicht gefällt?
Eine Freundin ist schon einige Jahre mit ihrem Partner zusammen. Dieser hasst es, wenn sie Kleidung kaufen möchte. Daher macht sie das meist alleine und fragt ihn dann oft, wie ihm die Sachen gefallen. Bisher war sie immer der Ansicht, der ihr Partner sie so mag, wie sie ist und wie sie sich kleidet. Allerdings hat er ihr nun an den Kopf geworfen, dass er ihre Kleidung nicht mag und findet, dass sie sich immer gleich kleiden würde und er das nicht mehr sehen könnte. Sie solle doch endlich mal etwas modischer werden.
Meine Freundin war daraufhin wie vor den Kopf gestoßen und meint nun, dass ihr Partner sie generell nicht mehr mag. Dabei hat er ausschließlich von ihrem Kleidungsstil gesprochen. Ich würde sagen, dass meine Freundin einen bestimmten Stil hat, dem sie eben treu geblieben ist. Sie läuft nicht gerade unmodern herum oder wäre nicht vorzeigbar. Meine Freundin ist da nun trotzig und meint, dass ihr Partner auch eigentlich immer den gleichen Stil tragen würde und wenn es ihn so stört, könnte er ihr ja neue Klamotten schenken.
Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Partner euren Kleidungsstil kritisiert? Meint ihr, dass dies nach Jahren noch angebracht ist? Würdet ihr euch deswegen eine neue Garderobe zulegen oder meint ihr, dass der Partner akzeptieren muss, wie man sich kleidet?
Ich finde, dass ist schwer zu sagen. Also mein Freund sah als ich ihn kennengelernt habe, auch nicht so gut aus vom Kleidungsstil her. Da habe ich ihn dann immer mal etwas gekauft, was ihm auch gefiel. Ich kaufe ihm heute auch noch Sachen. Hosen tragen wir beide stets eine von einer Marke, er halt eine Nummer größer.
Ich bin leider ziemlich in die Breite gegangen, und es würde mich schon sehr kränken, wenn er plötzlich an meinem Kleidungsstil etwas auszusetzen hätte. Allerdings würde ich dann auch mit ihm drüber reden wollen, was genau ihn denn stört.
Kleidung ist für mich auch eine Art meine Persönlichkeit auszudrücken, es würde mir schon sehr nahe gehen, wenn er die kritisiert. Vielleicht ist es bei deiner Freundin ähnlich?
Ich denke, der Freund deiner Freundin sollte wirklich mal mit ihr einkaufen gehen und ihr Klamotten zeigen, die ihm denn gefallen würden an ihr. Wenn Sie dazu schon bereit ist, seinen Geschmack kennenzulernen, wäre es einen Versuch wert.
Wenn ich das so lese, dann frage ich mich ehrlich gesagt, was mit dieser Beziehung nicht stimmt. Es kommt mir durch die Schilderung so vor, als wäre die Beziehung eine reine Zweckbeziehung und als würde der Partner seine Freundin nur als "Vorzeige-Weibchen" dahaben wollen. Ist jetzt rein spekulativ und subjektiv.
Ich meine, mein Partner hat auch nicht ausschließlich Klamotten, die ich toll finde. Ich mag zum Beispiel keinen Cord und er besitzt zwei Cordhosen, die zu allem Überfluss auch noch jeden Fussel sichtbar zeigen. Selbst wenn die Hosen frisch gewaschen und gebügelt sind, sehen die immer sehr ungepflegt aus, wenn er sie trägt. Das mag ich nicht. Ich mag auch den Schnitt nicht. Er weiß das, aber ich käme nie auf die Idee, ihm deswegen einen schlechten Kleidungsstil vorzuwerfen oder ihn in dieser Hinsicht "umkrempeln" und moderner gestalten zu wollen.
Was als "modisch" zu bezeichnen ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Ist klar, dass die Freundin und du da anderer Ansicht seid. Ich vermute einfach, dass die Freundin sich viel zu zeltartig kleidet mit "Kartoffelsäcken" und dergleichen. Ich hatte mal eine Bekannte, die sich eingeredet hat, ja einen sehr modernen und modischen Stil zu haben, aber sie hat interessanterweise mit 34 Jahren Kleidung bevorzugt, die in der Form nur meine Oma tragen würde. Sie hat sich für ihre Figur geschämt und das hat man auch gesehen. Dass das für ihren Mann abstoßend wirkt, kann ich mir gut vorstellen.
Meine Freundin hat ihrem Partner wohl auch gesagt, dass sie es so auffasst, ihm nicht mehr zu gefallen. Er meint aber, dass er ihre Figur gut findet und daher gerne hätte, dass sie sich einfach mal anders und modischer kleiden würde. Er betont immer das modisch. Meine Freundin ist wahrscheinlich und einfach etwas unsicher in Kleidungsfragen und zieht sich daher sicherlich eher unauffällig und nicht zu enge Kleidung an.
Ich weiß nicht. Kann man sich denn als Ottonormalverbraucher überhaupt so schlecht kleiden, so dass man wirklich einen Grund zur Beschwerde findet? Die meisten Leute tragen doch einfach eine Jeans zusammen mit einem Shirt oder einem Pullover, so dass man eventuell unauffällig ist, aber auf gar keinen Fall unmodisch oder nicht vorzeigbar.
Was versteht der Mann denn bitte unter "modisch"? Das würde mich auch brennend interessieren. Kurzes Röckchen und tiefer Ausschnitt sind auch nicht immer besonders modisch, also was stellt er sich da denn bitte genau vor? "Vorzeigbar" finde ich als Wort ziemlich frech, wenn ich ehrlich bin. Ist der Herr etwa modisch gekleidet oder erwartet er einfach nur ein Püppchen an seiner Seite?
Also wenn mein Mann meinen Kleidungsstil dermaßen kritisiert, dann würde ich auch denken, dass er sich eine andere Frau an seiner Seite wünscht und er da ziemlich oberflächlich denkt und seine Frau oberflächlich sieht. Als ich den Beitrag gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob er das immer schon an seiner Frau zu bemäkeln hatte und er einfach nichts gesagt hat oder ob die Frau sich vielleicht in der Ehe oder langjährigen Partnerschaft gehen lässt und sie sich auch nicht mehr pflegt. Denn ansonsten kann ich diese Beanstandung absolut nicht verstehen.
Braucht er beruflich ein Vorzeigepüppchen? Braucht er eine sexy gekleidete Frau, damit er Lust auf sie bekommt? Braucht er eine Frau an seiner Seite, die sich nur für ihn schön macht? Will er, dass sie sich draußen "besser" kleidet, damit er angeben kann? Will er, dass sie sich zuhause, wenn sie alleine sind sexy kleidet?
Für mich klingt das so, als ob er die Frau nur an seiner Seite hat, weil sie ja eigentlich ganz gut aussieht, er Vorteile hat, dass sie Essen kocht und putzt und dass sie ihm den Rücken frei hält. Fehlt nur noch die Hochzeit aus steuerlichen Gründen und schon ist sie (fast) perfekt, wenn da nicht die graue Maus wäre. Und die will er mit der Kritik nun auch noch ändern. Es gibt schon komische Menschen.
Nelchen hat geschrieben:Meine Freundin ist wahrscheinlich und einfach etwas unsicher in Kleidungsfragen und zieht sich daher sicherlich eher unauffällig und nicht zu enge Kleidung an.
Siehst du, das ist für mich persönlich ein Widerspruch. Wie kann man sich "modisch" kleiden wie du sagst, aber gleichzeitig unsicher in Kleidungsfragen sein und sich daher eher unauffällig kleiden? Nicht zu enge Kleidung ist auch wieder so ein schwammiger Begriff. Das bedeutet für mich nur, dass man nicht wie eine Presswurst durch die Gegend läuft. Ich zum Beispiel kleide mich gerne figurnah, aber das ist nach meiner Definition "nicht zu eng", da nichts einschneidet, nichts überquillt und ich nicht nach Presswurst aussehe. Nicht zu eng kann aber auch bedeuten, dass man täglich einen Kartoffelsack anzieht vom Schnitt her.
Die Frage ist doch erst mal, was man(n) unter "modisch" überhaupt versteht. Eigentlich sind weitere Sachen nämlich gerade sehr angesagt und während man früher die Kombination aus enger Hose und weiterem Oberteil hatte werden nun auch die Hosen weiter und lösen zunehmend die skinny Jeans ab. Also wäre man mit "nicht zu enger" Kleidung eigentlich gerade sehr modisch.
Und ich finde es auch nicht so verwunderlich, dass man mal etwas sagt, wenn sich jemand jahrelang immer gleich anzieht und sich modisch so gar nicht weiter entwickelt hat. Es ist natürlich schön wenn man seinen Stil gefunden hat, aber wenn man jahrelang gar nichts ändert sieht man irgendwann altmodisch aus. Es gab zum Beispiel eine Zeit, als wirklich fast jede Frau in skinny Jeans herum rannte und wenn dann eine mit Bootcut Jeans dazwischen stand wusste man genau, dass die auch vor fünf oder zehn Jahren schon genau so aussah.
Es kommt halt immer darauf an, wie man das Thema anspricht. Wenn man sich eigentlich null dafür interessiert mit der Freundin einkaufen zu gehen ist es schon daneben sich dann zu beschweren wenn sie mal wieder das "falsche" gekauft hat.
Cloudy24 hat geschrieben:Also wäre man mit "nicht zu enger" Kleidung eigentlich gerade sehr modisch
Im Moment schon, da hast du teilweise schon Recht, wobei man hier in der Großstadt immer nur knackig, knapp bekleidet und bauchfrei herumläuft. Das Gegenteil sieht man auf der Straße hier kaum. Abgesehen davon wäre die Freundin ja zur Zeit dann ja modisch, aber wenn der Kleidungsstil sich die letzten Jahre so gar nicht verändert hat und sie immer gleich herumläuft, wäre das ja nur ein neues Phänomen, dass sie (zufällig) modern herumläuft und ansonsten eher selten der Fall.
Ich bin ja wiederum der Meinung, dass man völlig kontextlos und ohne weiteres Wissen über die Beziehung und diese beiden Menschen nur sehr schwammig argumentieren kann. An dieser Stelle macht auch die Wortwahl und der Ton ganz viel aus. Ein leichthin gesagtes "Schatz, ich glaube, in figurbetonteren Sachen würdest du viel besser aussehen" ist etwas ganz anderes als "Meine Güte, musst du immer diese ollen Plörren tragen und wie deine eigene Oma aussehen?" Diese Information fehlt hier und ich finde, sie ist in diesem Kontext nicht unwichtig.
Ich habe zu meinem Freund auch schon mal gesagt, dass er doch mal eine andere Farbe als wirklich immer nur Schwarz tragen könnte. Aber nach fast einem Jahrzehnt kommt einem so ein Gedanke eben auch mal, ohne dass es abwertend gemeint war oder weil man den Stil an sich nicht gut findet. Mit der Mode gehen ist mir sowieso selbst eher egal, ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, was gerade so modern ist, von daher ist es mir auch nicht so wichtig, ob die Kleidung meines Partners modisch ist. Hauptsache, es sieht gut aus, das ist ja oft unabhängig von dem, was gerade modern ist.
Wenn jemand plötzlich aber auf so eine Weise herumkrittelt, kann es schon sein, dass er einfach seine schlechte Laune mal wo abladen wollte oder weil er wirklich latent Streit sucht oder in der Beziehung unzufrieden ist, wenn der Ton tatsächlich so daneben war, wie hier implizit angedeutet.
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