Welche Reaktion, wenn Partner heimlich Geld sparen würde?
Ich war vor kurzem bei meiner Schwägerin zu Besuch, die zu Hause alle Finanzen alleine regelt. Sie meinte zu mir, dass sie nicht nur die Genehmigung für Anschaffungen vorher erteilen würde, sondern auch alle Steuern regeln würde.
Ich persönlich finde so eine "Monopol-Stellung" in einer Partnerschaft ein wenig befremdlich, aber wenn die beiden damit gut klarkommen und das für beide Parteien die beste Lösung ist, soll mir das auch egal sein. Für mein Leben ist das aber nichts.
Meine Schwägerin meinte dann auch, dass sie total sauer wäre, wenn sie herausfinden sollte, dass ihr Partner heimlich Geld sparen und vor ihr verheimlichen würde. Sie wüsste, dass er das grundsätzlich nicht machen würde, aber sauer wäre sie total, wenn er auf die Idee käme, ein heimliches Konto anzulegen oder sonst irgendwie Geld beiseite zu schaffen.
Wärt ihr sauer auf euren Partner, wenn er (bei einem gemeinsamen Konto) heimlich Geld sparen oder eigene Konten hätte, von denen ihr nichts wüsstet? Oder wäre euch das egal?
Mir wäre das absolut egal, denn mein Partner würde wenn dann nur Geld sparen um größere Anschaffungen zu machen oder eben etwas auf der hohen Kante liegen zu haben, wenn mal etwas kaputt geht. Er würde das ja nicht für sich verprassen können ohne das ich das mitbekomme. Wenn er aber dafür arbeitet, kann er ja auch mit dem Geld machen, was er will, wenn die Kosten so gedeckt sind.
Ich weiß nicht, ob mich das stören würde. Wir leben schon so lange zusammen und ich würde es merken, wenn Geld zur Seite geschafft würde. Außerdem wüsste ich nicht, wohin dieses Geld derzeit kommen sollte, denn mit 0,2% Zinsen ist praktisch jedes Sparbuch sinnlos. Ich wäre nur sauer, wenn das Geld riskant in Aktien oder Futures investiert werden würde.
Doch, da wäre ich schon sauer. Denn für Heimlichkeiten gibt es immer einen Grund. Warum verschweigt man seinem Partner Geld? Es ist ja vollkommen legitim, wenn man noch ein eigenes Konto haben will, aber man kann doch darüber sprechen. Dann könnte der andere auch ein Konto anlegen, was er bisher nicht tun würde, weil er glaubt, es gäbe nur das gemeinsame Konto.
Heimlichkeiten sind halt generell unangebracht in einer Beziehung. Und heimlich Geld zu sparen ist ein anderes Kaliber als heimlich unter der Decke zu furzen. Meiner Meinung nach gibt es dafür nur den einen Grund, dass er das Geld im Falle einer Scheidung für sich haben will. Somit kommt doch gleich der Gedanke auf, dass er schon die Scheidung plant.
Vorzusorgen ist vollkommen in Ordnung. Ich bin nicht so romantisch oder abergläubisch, dass ich nicht über das mögliche Ende meiner Ehe reden kann. Aber wenn er es heimlich macht, sieht das so aus, als ob er sich bald scheiden lassen will und es nicht nur eine Möglichkeit in ferner Zukunft ist, weil niemand die Zukunft vorhersagen kann.
Also ja, ich wäre stinksauer. So etwas verheimlicht man nicht. Partnerschaft sieht für mich anders aus. Andererseits weiß ich gar nicht, wie man so etwas verheimlichen soll. Dann braucht man ja auch gleich ein heimliches Postfach oder für´s Onlinebanking einen eigenen Computer mit Passwort oder muss immer die Chronik löschen. Also das nimmt dann ja Ausmaße an, die einfach nicht richtig sind in einer Beziehung.
Bei meinen Eltern läuft es auch schon so lange ich zurückdenken kann so, dass meine Mutter die Finanzen im Alleingang verwaltet. Sie und mein Vater haben schon immer ein Gemeinschaftskonto geführt, sobald sie eben geheiratet haben, gemeinsam dort eingezahlt, da sie beide bis zur Rente berufstätig waren.
Trotzdem hat meine Mutter eigentlich immer das Sagen gehabt, was die Finanzen anging. Wenn sie sagte, dass kein Geld für einen Urlaub da war, war kein Geld für den Urlaub da. Mein Väter hätte im Vormonat einen riesigen Bonus in der Arbeit bekommen können und hätte die Aussage meiner Mutter trotzdem so akzeptiert. Ich denke, dass war damals in vielen Beziehungen der Fall und bei Weitem nicht so, dass der Mann die Hände auf den Finanzen gehabt hat.
Mir persönlich wäre es auch egal, wenn meine Partnerin heimlich sparen würde. Wir halten einen Teil unserer Finanzen ohnehin getrennt, da wir nicht verheiratet sind, und dies deshalb durchaus besser sein kann. Natürlich haben wir auch ein Gemeinschaftskonto, auf welches wir beide einen gewissen Teil unserer Gehälter einzahlen. Trotzdem haben wir auch noch weiterhin unsere privaten Konten, mit denen wir tun und lassen können, was wir wollen. Meine Partnerin hätte deshalb gar keinen Grund, irgendwelche Ersparnisse geheimhalten zu müssen.
Wenn sie es tun würde, würde sie das eben tun. Sie verdient ihr eigenes Geld und kann damit mehr oder weniger tun, was sie will, solange wir beide eben unseren jeweiligen Anteil in das Gemeinschaftskonto einzahlen, welches dann für die Miete, den Einkauf, die Kinder, Versicherungen, Urlaube und dergleichen verwendet wird.
Es gibt ja in einer Partnerschaft unterschiedliche Wege, die Finanzen zu regeln. Entweder man hat alles getrennt, man hat ein gemeinsames Konto oder eine Mischung aus beidem. Solange da die laufenden und gemeinsamen Kosten gedeckt werden, ist doch der Rest eigentlich egal.
Fast jeder hat doch dann "sein" Geld und kann doch damit machen und tun, was er möchte. Wenn nun ein Partner von seinem Geld spart und das vielleicht auch nicht an die große Glocke hängt, muss man doch nicht gleich von einer Trennung ausgehen. Sicherlich gibt es das auch, aber manchmal möchte man vielleicht auch sparen, um sich selbst einen Wunsch zu erfüllen oder gar dem Partner.
Ich spare z.B. auch einen Teil meines Geldes regelmäßig, um dann für meine Familie ab und zu mal eine Überraschung in Form von z.B. einem nicht geplanten (Kurz-)Urlaub oder dergleichen aus dem Hut zu zaubern. Wenn meine Frau deshalb so ein Fass aufmachen und mir Hinterlist und Trennungsabsichten vorwerfen würde, wie das hier der Fall ist, fände ich das schon etwas seltsam.
Wo ist das Problem? Wenn sich der Partner dazu entscheidet etwas Geld beiseite zu legen, dann ist dies doch sein gutes Recht. Man muss ja nun nicht alles teilen, nur weil man ja zusammen ist und alles gemeinsam verwaltet gehört. Ich finde es jedoch nicht so prickelnd, wenn ich jedesmal erst meinen Partner um Erlaubnis fragen muss, wenn ich eine Anschaffung plane. Ok, wenn man aus dem gemeinsamen Topf nimmt ist das eine andere Sache, aber ansonsten wäre das übertrieben.
Wenn meine Partnerin Geld spart, obwohl wir ein gemeinsames Konto führen, wäre mir das generell eigentlich relativ egal. Wenn sie immer von ihren Einkünften etwas beiseite legt, geht das völlig in Ordnung, solange sie nicht aus dem gemeinsamen Topf immer wieder Geld für diesen Zweck entwendet.
Ich finde es ehrlich gesagt auch etwas befremdlich, wie es bei deiner Schwägerin läuft, dass sie die Finanzen komplett alleine regelt und eben auch die Anschaffungen genehmigen muss. Das wäre für mich nichts und ich könnte mir vorstellen, dass gerade so eine Monopolstellung zu Heimlichkeiten führen könnte. Aber gerade dann finde ich es in einer Partnerschaft schon wichtig, dass man es nicht so weit kommen lässt und die Dinge bespricht.
Darum fände ich es auch etwas merkwürdig, wenn in einer Partnerschaft einer die Finanzen regelt und der andere Partner heimlich Geld an die Seite legt, was auch immer er sich davon kaufen möchte. Wenn man aber für jeden Euro zum Partner rennen muss, dann verstehe ich es schon, dass man sich vielleicht etwas Geld zusammen spart, um das zu verhindern. Sauer wäre ich dann nicht, aber dann sollte vielleicht einiges anders geregelt werden.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Verhalten deiner Schwägerin schon etwas befremdlich finde. Ich habe in jeder Partnerschaft bisher gespart und habe es nie an die große Glocke gehängt. Sparen ist für mich ein ganz normaler Umstand und jeder Mensch spart irgendwo. Es scheint ja so zu sein als fließen beide Gehälter in einen Topf und solange er von seinem Gehalt etwas zur Seite legt, ist das doch kein Verbrechen.
Wenn mein Partner mir nur, wenn ich heimlich beziehungsweise ohne sein Wissen etwas anspare, gleich Trennungsabsichten unterstellen würde, dann würde ich ihm eiskalt antworten, dass er mir mit dieser Unterstellung ja gleich einen Trennungsgrund mitliefert. Meiner Meinung nach hat eh jeder Mensch ein paar Heimlichkeiten, entweder weil er über manche Dinge nicht mit dem Partner reden kann oder weil er sie einfach nur braucht. Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen, aber ein paar Geheimnisse braucht der Mensch, sozusagen etwas was nur ihm alleine gehört.
Ob das heimliche Sparen in einer Beziehung ein Problem ist oder nicht, das kann man doch gar nicht generell beurteilen. Es kommt auf die Absprachen der Partner an, denn die sorgen für den Unterschied, ob jemand ganz selbstverständlich ohne es zu besprechen oder heimlich spart.
Heimliches Sparen ist eben eher kontraproduktiv für eine funktionierende Beziehung. Denn wenn das Sparen als heimlich und hinter dem Rücken empfunden wird, dann waren die Absprachen zwischen den Partnern entweder anders oder nicht genau genug getroffen.
Bei meinem Mann und mir wäre es definitiv problematisch, wenn plötzlich einer heimlich spart. Wir wirtschaften komplett gemeinsam, alle finanziellen Mittel gehören beiden. Wir kontrollieren nicht, wer wie viel beigetragen hat und ob jemand zu kurz kommt, wenn der andere sich etwas kauft.
Wir haben verschiedene Konten und Rücklagen, an die jeder kann. Die stocken wir auf und zapfen wir an, wie es gerade passt. Viele Dinge sagen wir uns erst später oder gar nicht. Jeder kann alle Auszüge sehen, aber keiner kontrolliert akribisch den anderen. Wundert man sich, fragt man nach und gut.
Würde jetzt plötzlich einer von uns Geld heimlich, also ohne Wissen und Zugriffsmöglichkeit des anderen beiseite legen, wäre der andere stark irritiert. Das entspricht nicht den seit vielen Jahren etablierten Regelungen unserer Beziehung.
Da entsteht tatsächlich der Eindruck, dass der eine Vermögen beiseite schaffen möchte, um beispielsweise bei einer Scheidung mehr zu bekommen. Bei uns wäre das tatsächlich eine Bereicherung auf Kosten des anderen, gerade weil wir nicht aufrechnen. Da wird einfach das Vertrauen verletzt.
Aber so leben nur wenige Paare. Und bei anderen Vorstellungen und Vereinbarungen in einer Beziehung sieht es sofort anders aus. Ob man das als Problem sieht, das kommt auf die individuelle Lebenssituation an.
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