Welche Punkte sind euch bei Videospielen wichtig?
Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner Kindheit und bereits mit den Konsolen von Nintendo und Sony aufgewachsen. Die damaligen Spiele waren meistens noch sehr einfach gestrickt, mittlerweile ist der Spielemarkt sehr viel anspruchsvoller geworden und die Produktion eines Videospiels verschlingt häufig so viel Geld wie eine Hollywoodfilm-Produktion. Es muss eine Story geschrieben und Charaktere gezeichnet werden - häufig leihen mittlerweile sogar bekannte US-amerikanische Schauspieler den Videospielfiguren ihr Gesicht.
Dadurch bleibt leider auch oft das eigentliche Gameplay, was bei den früheren Spielen im Vordergrund stand, auf der Strecke. Es gibt mittlerweile sogar das Spielgenre des "interaktiven Films", also Spiele, die mehr Film als Videospiel sind und die hauptsächlich aus Storysequenzen gepaart mit ein paar kurzen "Gameplay"-Szenen bestehen, in denen der Spieler Entscheidungen treffen muss, die das weitere Spielgeschehen beeinflussen.
Ich muss sagen, so sehr ich gute Storys in Videospielen liebe, für mich steht immer noch das Gameplay an erster Stelle. Möchte ich nur eine gute Story genießen kann ich mir genauso gut auch einfach einen Film anschauen. Bei einem Videospiel möchte ich gerne etwas mehr Freiheiten, so mag ich auch Spiele, bei denen man selbst entscheiden kann, wie man genau vorgeht, sehr gerne. Außerdem schätze ich natürlich auch einen gewissen Anspruch bzw. Schwierigkeitsgrad, um auch ein bisschen eine Herausforderung zu haben.
Was für viele auch ganz wichtig ist ist eine gute Grafik. Einige schwören auf PC-Gaming, weil man hier durch die frei wählbare Hardware die beste Grafik aus den Spielen herausholen kann, und obendrein auch bezüglich der Steuerungsvarianten wesentlich flexibler ist als bei einer Konsole. Ich selbst würde die Grafik fast als letzten Punkt nennen, der mir bei einem Videospiel wichtig ist. Immerhin haben Spiele beispielsweise zur N64-Zeit auch sehr viel Spaß gemacht, obwohl die Grafik für heutige Verhältnisse ziemlich schlecht ist.
Welche Punkte sind euch bei Videospielen besonders wichtig? Legt ihr Wert auf die beste Grafik, mögt ihr Spiele mit einer filmreifen Story, gut geschriebenen Charakteren oder steht für euch doch das Gameplay an erster Stelle?
Ich mache meine Präferenzen irgendwo vom Genre abhängig. Kaufe ich mir ein RPG, dann erwarte ich selbstverständlich eine fesselnde Story und tiefgründige Charaktere, hübsche Artworks und eine insgesamt stimmige Atmosphäre mit netter Grafik und ansprechender Hintergrundmusik. So ein Spiel soll mich dann auch über zahlreiche Stunden beschäftigen und nicht in ein paar Tagen durchgespielt sein, und ich möchte möglichst auch ein aktives Kampfsystem und die Möglichkeit, den Spielverlauf durch meine Entscheidungen beeinflussen zu können, anstatt eine simple stringente Storyline, durch die ich mich nur mit zwei Knöpfen durchklicken muss.
Greife ich hingegen zu einem Jump & Run Adventure, dann stehen für mich die Story und die Grafik nicht so sehr im Vordergrund, sondern dann lege ich mehr wert auf ein präzises und angenehmes Handling, abwechslungsreiche Leveldesigns und Spielspaß durch eingebaute Gimmicks. Mir ist klar, dass sich in solch einem Genre nicht viel am Grundprinzip ändert und dass es wenig Sinn macht, dem Hauptcharakter eine romanreife Lebensgeschichte zu verpassen, wenn der primäre Inhalt des Spiels im Drücken der Sprungtaste im richtigen Moment besteht. Ähnliches trifft auch bei Puzzles und Rätselspielen zu.
Ein weiterer Punkt, den ich aber bei so ziemlich jedem Spiel wichtig finde, ist die Möglichkeit, seine Spielzeiten selber zu steuern und regelmäßig abzuspeichern. Ich bin kein Pro-Gamer und tue mich schwer damit, länger als eine Stunde am Stück am Bildschirm zu kleben. Wenn ich dann inmitten eines Dungeons stehe, keine Lust mehr habe und erst noch drei Stunden nach dem verfluchten Ausgang suchen muss, ist das Spiel für die nächsten zwei Wochen für mich gestorben. Auch hasse ich es, wenn man bei MMORPGs oder Internet-Games quasi zum täglichen Konsum "genötigt" wird, weil man irgendwelche Boni oder Quests nur durch ein Höchstmaß an Aktivität erreichen kann. Das fördert in meinen Augen nicht die Spielmotivation, sondern eher die Entwicklung einer Sucht.
Der Wichtigste Punkt für mich ist ganz einfach der Spaß. Das ist zugegebenermaßen recht weit gefasst, allerdings kann eben sehr unterschiedlich sein, was genau denn diesen Spaß ausmacht. Das wechselt je nach Laune, und was für ein Genre beziehungsweise welches Spiel diesen Genres ich dann Spiele, passt sich darauf an.
Manchmal habe ich keine Lust auf Action, aber auf Story. Dann könnte die Wahl beispielsweise auf ein Visual Novel Dating Game fallen. Zwar gibt es Diskussionen, inwiefern Visual Novels sich überhaupt als Videospiele bezeichnen dürfen, aber aus meiner Sicht sind sie eben welche. Bei denen gibt es wenig richtiges Gameplay, vielleicht ein paar Minispiele, aber mehr normalerweise nicht. Viel wichtiger sind dabei die Story und die Charaktere, und was für Entscheidungen man denn trifft.
Zu anderer Zeit habe ich vielleicht so gar keine Lust, mich lange mit einer tiefen Story zu beschäftigen, sondern will nur für ein paar Minuten abschalten. Da wird es dann eher ein Jump & Run oder ein Fighting Game, oder etwas simplere Spiele in Richtung Candy Crush oder Plants versus Zombies.
Auch die gewünschte Schwierigkeit variiert. Ich habe es ungern so schwer, dass ich nach wenigen Minuten vollkommen frustriert bin, aber je nach Laune darf es manchmal doch etwas anspruchsvoller sein - und manchmal will ich einfach nur mit etwas Einfachem entspannen.
Direkt sagen kann ich höchstens, dass mir die Grafik großteils unwichtig ist, wobei es auch ein wenig auf das Genre ankommt. Bei einem Dating Game finde ich es schon ganz nett, wenn die Herren und Damen, die ich da bezirzen soll, auch optisch ansprechend sind. Aber ansonsten achte ich da wenig drauf.
Was ich aber, ähnlich wie MaximumEntropy, weniger mag ist es, wenn nicht genügend Speichermöglichkeiten vorhanden sind oder man gezwungen wird, täglich zu spielen. Es muss nicht einmal möglich sein, immer und überall zu speichern, aber zumindest sollten Speicherpunkte nicht mehrere Stunden auseinanderliegen; das wäre gerade bei Handhelds wichtig, die muss man ja häufiger schnell wegpacken als Heimkonsolen. Und ich spiele eben gerne dann, wenn ich Lust habe. Bei MMOs und dergleichen ist es mir weniger aufgefallen, aber Spiele wie Animal Crossing machen mir zwar Spaß, aber es wäre noch schöner, wenn man nicht erwarten würde, dass ich tagtäglich etwas mache, damit meine Dorfbewohner mir nicht alle davonlaufen.
Für mich hängt es auch sehr stark vom Genre ab. Aber generell muss die Optik für mich schon passen. Das heißt aber nicht, dass alles in 3D und mega aufwändig sein muss. Es muss "stimmig" aussehen und für mein Empfinden schön sein. Das kann auch eine Pixel-Graphik sein - sowohl altersbedingt als auch als Retro-Stil. Zum Beispiel finde ich noch heute "Holiday Island" hübsch. Relativ weit im Hintergrund ist die Optik dann aber bei irgendwelchen Logik-/Puzzlespielen. Ich habe für mich festgestellt, dass auch ziemlich viel mit der Steuerung steht und fällt. Wenn die nicht passt und auch nicht entsprechend anpassbar ist, dann bin ich im Extremfall nach wenigen Minuten weg.
Bei den Speichermöglichkeiten bin ich ganz bei euch. Ich speicher auch lieber oft. Früher habe ich durchaus mal 5 oder 6 (oder mehr) Stunden am Stück durchgezockt... aber inzwischen habe ich die Zeit nicht mehr... oder ich nehme sie mir nicht mehr, weil es so viele andere Dinge zu tun gibt. Das macht es für mich zum Beispiel mit Spielen wie Zelda schwierig. Ich mag Zelda. Aber steht man vor einem riesigen Dungeon und hat eigentlich nur eine Stunde zum Daddeln, dann braucht man eigentlich gar nicht erst anfangen, weil man sonst beim nächsten Mal den ganzen Weg sowieso von vorne laufen muss, weil man wieder am Startpunkt des Dungeons beginnt.
Tja... und am Ende des Tages zählt tatsächlich nur der Spaß. Es darf einfach nicht zu viele zu gravierende Spaßkiller geben.
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