Welche Prüfungsform in euren Augen am Besten?

vom 07.03.2015, 21:45 Uhr

Jeder Mensch ist anders und hat dementsprechend auch andere Talente, Interessen und auch Präferenzen. So gibt es auch unzählige unterschiedliche Präferenzen was die Prüfungsform geht.

Ich persönlich mag Klausuren überhaupt nicht. Am ehesten finde ich noch Klausuren in Ordnung, wo man eben nicht „schwafeln“ muss und im Prinzip nur kurz und knackig irgendwelche Fakten abgegrast werden. Am besten gefallen mir aber Hausarbeiten und mündliche Prüfungen. Ich habe in meinem Leben schon mehrere mündliche Prüfungen gehabt, nicht nur auf das Abitur bezogen sondern auch im Studium und ich habe festgestellt, dass mir diese Prüfungsform ganz gut liegt.

Denn bei einer mündlichen Prüfung kann ich sehr gut die Mimik des Prüfers lesen und abschätzen, ob ich so auf dem richtigen Weg bin oder nicht. Wenn ich dann einen Mikroausdruck sehe, dass ich auf dem falschen Dampfer bin, kann ich das Ruder meistens noch herum reißen und ihm eben das sagen, was er hören will. Bei einer schriftlichen Prüfung geht das ja schlecht, weil man ja nicht mit der Reaktion des Prüfers direkt konfrontiert wird und der Prüfer die Klausur erst liest und bewertet wenn man abgegeben hat.

Bei Hausarbeiten finde ich gut, dass man für sie in der Regel mehrere Wochen Zeit hat. Man kann sich sehr ausführlich mit einem Thema befassen und hat sehr viel Zeit, sich unendlich viel Literatur durchzulesen und eben „Experte“ für dieses Thema zu werden. Mir liegt es einfach mehr, wenn ich mich auf ein einzelnes Thema sehr ausführlich vorbereiten kann als für gefühlt 1000 Themen für die Klausur. Vor allem, weil man die gefühlt 1000 Themen nie so ausführlich lernen können wird wie das eine Thema einer Hausarbeit. Die 1000 Themen werden in der Regel sehr oberflächlich gelernt und höchstens mal angekratzt. Man geht da nur selten in die Tiefe und das liegt mir nicht.

Welche Prüfungsformen liegen euch am meisten? Ist es die mündliche Prüfung oder doch eher Klausuren oder Hausarbeiten? Warum liegen eure Präferenzen genau dort?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde jetzt sagen, dass ich dann wohl am ehesten die Hausarbeiten bevorzugen würde, wenn ich denn wirklich genug Zeit dafür hätte. Ich kann mich an einige sehr schöne Projekte erinnern, an denen ich unglaublich Spaß gehabt habe. Ich mag es auch sehr, wenn da etwas Kreativität mit hinein gebracht werden kann, sei es denn bei Collagen oder Referaten, oder einem Aufsatz, der sich an etwas vorgegebenen orientieren soll.

Multiple Choice Tests zum Beispiel finde ich eher nicht so toll, obwohl die meiner Erfahrung nach auch eher nur einer Gewöhnung bedürfen. Allerdings finde ich es manchmal unangebracht, in diesen Aufgaben dann mit so vielen Verneinungen zu arbeiten, dass ich schon zeitweise lange gebraucht habe, um zu verstehen, wie ich denn nun antworten muss, damit es richtig ist, wenngleich ich bei einer offenen Frage einfach nur die korrekte Antwort dazu hätte geben können. Wir hatten mal eine solche Arbeit, die auch recht miserabel deswegen ausgefallen ist. Beim nächsten Mal lief es dann durchaus besser, weil man den Stil der Lehrerin dann kannte.

Mündliche Prüfungssituationen, fernab von dem Beantworten von Fragen im Unterricht, hatte ich gar nicht mal so viele. Sie machten mir nichts aus, obwohl ich weitaus schöner formuliere, wenn ich lange Zeit habe, einen Text immer wieder zu überarbeiten, bis er mir gefällt.

Natürlich sind das jetzt nur einige Situationen, wie es bei mir gewesen ist. Ich habe mich auch an Situationen erinnert, die mir gut im Kopf geblieben sind. Es gab auch z.B. später mal Multiple Choice Tests, die mir gleich echt gut gefallen haben, aber das war auch bei einem anderen Lehrer.

Wie gesagt, wenn die Zeit dafür vorhanden ist, begebe ich mich gerne auch mehr in die Tiefe, auch wenn manche Themen bei anderen Leuten wohl eher auf weniger Interesse stoßen würden. Ich habe dann einfach Spaß daran, etwas für mich und/oder andere auszuarbeiten.

Aber das dies jetzt für jeden am besten ist, kann ich so auch nicht verallgemeinern. Das hängt ja auch von anderen Faktoren ab.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann eigentlich allen Prüfungsformen etwas abgewinnen, obwohl ich bei meiner schulischen Ausbildung keine Hausarbeiten in dem Sinne schreiben musste und damit keine Erfahrung habe. Aber schriftliche und mündliche Prüfungen gab es dort schon, nur eben in unterschiedlichen Fächern. Und so finde ich auch, dass es Fächer gibt, zu denen mündliche Prüfungen nicht passen und wo man eben Klausuren schreiben muss. Genauso gibt es umgekehrt eben Fächer, wo mündliche Prüfungen sinnvoller sind.

Genauso habe ich es auch bei meiner Ausbildung empfunden und so konnte ich mit mündlichen und schriftlichen Prüfungen klarkommen. Allerdings muss ich schon sagen, dass mir die schriftlichen Prüfungen etwas mehr lagen, weil ich lieber schreibe als rede. Natürlich ist es bei einer mündlichen Prüfung oft ein Vorteil, die Mimik des Prüfers zu sehen, wobei ein Prüfer einen Prüfling damit auch aufs Glatteis führen kann, wenn er das möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke, das kommt einfach darauf an, was einem selbst liegt und wie oft man diese Prüfungsform geübt hat. Ich habe zum Beispiel eine Bekannte, die während ihres Studiums nie eine Hausarbeit schreiben musste und dann mit ihrer Bachelorarbeit komplett überfordert gewesen ist, weil sie nie gelernt hat wie man wissenschaftlich arbeitet. Da waren die 20 Seiten einfach zu viel für sie, die sie für die Thesis zusammenschreiben musste und sie brauchte viel Hilfe in dieser Hinsicht.

Abgesehen davon kenne ich viele Medizin-Studenten und auch Absolventen, die überfordert damit sind, selbstständige Texte zu verfassen. Sie sind durch das Studium so dermaßen gewöhnt, nur auswendig zu lernen und reproduzieren zu können, dass sie komplett überfordert damit sind, eigene Texte zu produzieren. Es kommen regelmäßig Medizin-Studenten zu mir, die wegen ihrer Doktorarbeit komplett überfordert sind und Hilfe beim wissenschaftlichen Arbeiten brauchen. Da muss ich auch erst mal Seelentröster spielen und die hoch kommenden Panikattacken eindämmen oder ich versuche es zumindest.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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