Welche Probleme macht ihr lieber allein mit euch aus?

Es kommt öfter mal vor, dass ich irgendwelche "Probleme", Schwierigkeiten oder sonst irgendetwas allein mit mir ausmache, ohne mit jemandem darüber zu reden. Ich rede gerne mit Freundinnen oder meinem Partner, wenn es mir mal nicht gut geht, aber manchmal will ich etwas auch alleine mit mir ausmachen. Oft hilft es mir auch gut, einfach Tagebuch zu schreiben.

Natürlich würde ich irgendwelche Beziehungsprobleme nicht mit mir selbst ausmachen, sondern mit meinem Freund darüber reden. Wenn es mir jedoch einmal mal nicht gut geht oder irgendwelche Kleinigkeiten schiefgegangen sind, dann muss ich da nicht unbedingt drüber reden. Mir geht es dann schon oft besser, wenn ich das einfach aufschreibe. Welche Schwierigkeiten, Probleme oder schiefgegangenen Sachen macht ihr lieber mit euch allein aus, ohne mit jemandem darüber zu reden?

Ich mache eigentlich nichts, was mich belastet komplett mit mir alleine aus. Sicherlich, würde ich manche Dinge auch einfach so ertragen, aber mein Mann sieht mir das meistens einfach an und fragt nach und wenn er nicht nachfragt dann liest mein bester Freund das aus den Nachrichten heraus, die wir so schreiben. Ich finde das so aber auch ganz gut, weil es mir unglaublich hilft, wenn ich über die Dinge reden kann, die mich belasten.

Danach geht es mir einfach besser. Wenn ich das versuche mit mir selber auszumachen ist da immer noch ein Rest von einem schlechten Gefühl. Ich muss da einfach drüber reden. Auch wenn mir nur etwas heruntergefallen ist und ich mich darüber geärgert habe, sage ich das eben und mein Mann hört sich das an. Schlimm ist es nicht und er mag das selber auch nicht mit sich ausmachen, sondern redet auch lieber mit mir, wenn ihn etwas bedrückt.

Als "Problem" würde ich es jetzt nicht bezeichnen, aber als ich vor drei Monaten mit dem Rauchen aufgehört habe, habe ich es lieber mit mir selber ausgemacht und wollte eher meine Ruhe haben und es für mich durchziehen und zum Wohle meiner Kinder.

Ich habe nicht viel geraucht, aber trotzdem sehe ich im nachhinein, dass ich dadurch ein schlechtes Vorbild für meine Kinder war. Es war meine Idee, mit dem Rauchen aufzuhören, da hat mir niemand reingeredet und ich wollte auch nicht mit anderen über meine Gründe diskutieren, warum ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe.

Ich bin generell kein sehr offener Mensch und spreche nur selten mit meinen Mitmenschen über meine Probleme, weil ich normalerweise niemanden belasten möchte. Es hat ja jeder selber genug mit sich zu tun, und ich bin eigentlich schon alt und erwachsen genug, mir selber Lösungen auszudenken und sie umzusetzen.

Anders ist es natürlich, wenn andere Leute die Ursache meiner Probleme sind oder zumindest unmittelbar damit zu tun haben. Wenn es beispielsweise zwischen meinem Partner oder mir nicht so rund läuft, dann leide ich natürlich nicht schweigend und hoffe, dass er Gedanken lesen lernt, sondern ich mache ihn schon darauf aufmerksam, dass sich meiner Meinung nach etwas ändern muss. Aber mit Außenstehenden diskutiere ich prinzipiell keine Beziehungsprobleme.

An meinem Arbeitsplatz wende ich mich auch an meine Chefin, wenn ich mit den Aufgaben, Projekten und Abläufen ein Problem habe. Den zwischenmenschlichen Kleinkram, den man noch nicht als Mobbing bezeichnen kann, habe ich ebenfalls gelernt, mit mir selber auszumachen, bzw. meinen Kolleginnen und Kollegen gegebenenfalls auf die Sprünge zu helfen, wenn sich die Persönlichkeitsstörungen mal wieder häufen. In Gesellschaft wird über derlei Themen jedoch höchstens herzhaft gelästert.

Und die ganz privaten Geschichten wie beispielsweise die Tatsache, dass mein Knorpelschaden am Knie allmählich wirklich lästig wird oder dass ich mich in die nächste Kleidergröße gefuttert habe, behalte ich am liebsten ganz für mich. Meine Mitmenschen würden sich entweder Sorgen machen oder mich mit wohlwollenden Ratschlägen eindecken, und das möchte ich beides nicht. Außerdem weiß ich ja meistens, was ich zu tun habe, und bekomme den Hintern nur nicht hoch.