Welche Maßnahmen präventiv bei Schulschwänzern?

Laut Medienberichten plant Hamburg ein Projekt einzuführen, das sich dafür einsetzen soll, dass weniger Schüler die Schule schwänzen. Dazu sollen dann Maßnahmen erarbeitet und eingeführt werden, die da helfen sollen. Welche Maßnahmen sind eurer Ansicht nach sehr hilfreich und als Prävention geeignet, um das Schuleschwänzen zu reduzieren oder gar im Keim zu ersticken? Fallen euch Beispiele ein? Gibt es solche Projekte schon in anderen Teilen Deutschlands und wie erfolgreich sind sie?

Seitdem jeden Freitag wohl die schule geschwänzt wird in manchen Schulen, ist diese Diskussion auch weit verbreitet. In meinem Bekanntenkreis haben wir auch darüber diskutiert und dort meinten einige, dass der fehlende Unterricht in den Ferien nachgeholt werden muss und die Lehrer dann privat bezahlt werden müssen. Aber wer garantiert, dass die schwänzenden Schüler den Unterricht besuchen.

Auch wurde vorgeschlagen und diskutiert, dass ab einer gewissen Menge an Fehlstunden automatisch nicht versetzt wird. Das würde dann aber zur Folge haben, dass die Schüler, die ständig schwänzen dann irgendwann gar nicht mehr zur Schule gehen, weil sie eh nicht versetzt werden.

Bisher ist es so, dass die Eltern dafür Ordnungsgeld zahlen müssen, wenn ihre Kinder die Schule schwänzen. Ich bin der Meinung, dass die Schüler selbst dafür zahlen müssten. Mit Sozialstunden und / oder vielleicht mal einem Wochenende Erziehungsknast, wo man den Unterricht nachholen kann. Warum sollten die Eltern dafür büßen? Denn ab einem gewissen Alter haben die Eltern kaum noch Einfluss darauf, was die Kinder machen, während sie auf der Arbeit sind.

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Schulen weniger schrecklich machen und auch "Arbeiterkindern" eine reelle Chance verschaffen? Sprich, wie immer bei sozialen Differenzen: Unmengen Geld hineinpumpen, kompetente Fachleute auf allen Ebenen vom Kindergarten an, pädagogisch alles vom Feinsten und genaueste Ursachenforschung, wieso Schule geschwänzt wird.

Wohlgemerkt: Ich meine hier auch nicht die Fridays-For-Future-Nummer, auch wenn ich sie gut heiße. Ich kenne ein paar Leute, deren Kinder da auch mitstreiken, und die das Problem lässig dadurch lösen, dass ihre Kinderchen als mega-kluge und top-geförderte Oberschicht-Kinder dem staatlichen Schulunterricht sowieso meilenweit voraus sind und keine Schule es riskieren wird, einem international renommierten und auch in den Medien präsenten Professor Doktor Doktor auf die Füße zu treten. Um die Sorte Schulschwänzer mache ich mir keine Sorgen, die können gerne daheim bleiben.

Aber wenn man aus einer "bildungsfernen" Familie kommt, in der dir gar nicht vermittelt werden kann, was an Schule so toll sein soll oder wenn von Vornherein klar ist - Schüler aus dem und dem Viertel und der und der Schule bekommen keine Lehrstelle, ist das Schwänzen für mich durchaus nachvollziehbar. Jugendliche sind nicht für ihre Weitsicht und ihre Selbstdisziplin bekannt, und bei vielen macht es tatsächlich keinen für sie greifbaren Unterschied, ob sie in die Schule gehen oder lieber ausschlafen. Da sollte man ansetzen, nicht bei irgendwelchen Ordnungsgeldern, die die Eltern entweder aus der Portokasse bezahlen oder gar nicht aufbringen können. Und damit wären wir wieder beim lieben Geld.

Ich finde Diamantes Vorschlag sehr gut. Die Kinder gehen letztendlich für sich und nicht für die Eltern in die Schule und deswegen sollten sie auch selber dafür gerade stehen müssen. Man kann ja auch gar nicht immer alles nachvollziehen, wenn man den ganzen Tag arbeiten ist und seinem Kind vermittelt hat, dass das wichtig ist. Was will man denn sonst noch machen? Man kann es ja schlecht zur Schule prügeln oder den ganzen Tag daneben sitzen bleiben. Deswegen finde ich es sehr gut, wenn man die Schüler und nicht die Eltern bestrafen würde.