Welche Lebensentscheidungen haben euch andere abgenommen?

vom 12.05.2020, 14:26 Uhr

Es kann ja sein, dass andere wichtige Entscheidungen für einen abnehmen, egal ob man das selbst möchte oder nicht. Nicht immer hat man das ja aber selbst in die Hand. Wenn man als Mann herausfindet, dass die Partnerin schwanger wird, ist sie es ja letztendlich, die entscheiden kann, ob sie das Kind behält oder nicht.

Somit wird einem die Entscheidung abgenommen, ob man Vater wird oder nicht, unabhängig von der ganzen Debatte, ob man die Entscheidung schon vorher hatte, bevor es zu dieser Schwangerschaft gekommen ist oder nicht. Denn natürlich hätte es auch Möglichkeiten gegeben, das Ganze zu vermeiden. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Welche für euch wichtigen Lebensentscheidungen haben euch andere schon abgenommen? Habt ihr andere gezielt darum gebeten, euch diese Entscheidungen abzunehmen oder ist es aus irgendwelchen anderen Gründen dazu gekommen und wie steht ihr dazu?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meine Eltern haben mich eine Zeit lang zu gewissen Entscheidungen gedrängt und mir diese damit abgenommen, ich hatte auch nicht wirklich eine Wahl, da ich ja kein eigenes Geld hatte. Deswegen war ich aber nicht damit einverstanden, nur weil sie es sich erzwungen haben. Ansonsten wurde mir noch keine Lebensentscheidung wirklich abgenommen, da man doch immer noch eine Wahl hat. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen und diese auch vertreten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei mir waren es eher die "Umstände" als irgend welche konkreten Personen, die meinen Lebenslauf gelenkt und beeinflusst haben. Außer der schon erwähnten Schwangerschaft fallen mir auch nur sehr wenige Lebensentscheidungen ein, die andere Leute so mir nichts, dir nichts für einen anderen treffen können. Und selbst da haben zumindest Väter immer noch die Möglichkeit, sich aus dem Staub zu machen und ihre Vaterschaft auf die gesetzlich vorgeschriebenen Unterhaltszahlungen zu beschränken.

Ich finde es generell in den allermeisten Fällen schwer, Ursache und Wirkung so genau zu identifizieren. Wenn ich einen Job bekomme oder auch nicht, hat dann die zuständige Personalperson mir eine "Lebensentscheidung abgenommen" Oder war es doch eher der Zufall oder die Tatsache, dass ich beim Vorstellungsgespräch einen guten Tag hatte? Und wenn mich mein Partner betrügt, ist das dann eine Lebensentscheidung, mich von ihm zu trennen oder nur die logische Konsequenz daraus, auf einen falschen Fuffziger hereingefallen zu sein?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das Beispiel mit der Vaterschaft ist vielleicht etwas unglücklich. Denn jeder Mann hat die Möglichkeit da selbst vorzusorgen. Tut er es nicht, dann lebt er immer mit dem Risiko vor vollendete Tatsachen gesetzt zu werden. Die Entscheidung dass eine gemeinsame Nacht auch ein Kind zur Folge haben kann, trifft also nicht die Frau allein.

Ansonsten gibt es doch im Leben immer wieder Situationen, wo andere Menschen die Entscheidungen treffen und man selbst keinen oder nur wenig Einfluss darauf hat. Da passt das Beispiel mit dem Job. Ob man ihn bekommt oder nicht bzw. umgekehrt eben vielleicht die Kündigung bekommt, entscheiden andere Menschen.

Das beginnt schon im Kindesalter. Die Eltern suchen die Kindertagesstätte aus, die Grundschule ist meist nach dem Wohnort vorgeschrieben. Die weiterführende Schule entscheiden wieder erst mal die Eltern bzw. auch die Schule und der Schulträger.

Für mich persönlich kann ich aber sagen, dass eine der wichtigsten Lebensentscheidungen mein Vater für mich getroffen hat. Damals ging es um eine eventuelle Lebendspende von mir an meinen Vater. Da der Eingriff aber vor allem für den Spender sehr gefährlich war, hat mein Vater die Entscheidung getroffen, dass er das nicht will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bis zu meiner Jugend sind mir alle Lebensentscheidungen von meinen Eltern abgenommen worden. Sie haben natürlich entschieden, wo ich aufwachse, in welche Schule ich gehe und mit wem ich mich als Kind treffe. Selbst bei meinem Studium hatte ich nicht das Gefühl, das wirklich selber entschieden zu haben.

Als Erwachsene sind mir keine Lebensentscheidungen mehr abgenommen worden. Ich bin zwar wegen einem damaligen Freund in eine weit entfernte Stadt gezogen, aber ich hätte mich ja auch trennen können.

Schicksalsmäßig werden einem natürlich Entscheidungen abgenommen. Wenn man krank wird, kann man vielleicht nicht in den geplanten Urlaub fahren und muss zu Hause bleiben. Wenn man Kinder hat, reicht die Ein-Zimmer-Wohnung nicht mehr und so weiter. Aber ein Mensch hat mir nach meiner Jugend keine Entscheidung mehr abgenommen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, dass mir wichtige Lebensentscheidungen von anderen abgenommen wurden. Natürlich gab es Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe und mich an Freunde oder Familie gewandt habe, um ihre Meinung oder Rat zu hören. Aber letztendlich war es immer meine Entscheidung, wie ich weiter vorgehe. Ich denke, dass ich in der Regel sehr selbst bestimmt und entscheidungsfreudig bin und meine Freunde und Familie das auch respektieren.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es für manche Menschen durchaus erleichternd sein kann, wenn ihnen Entscheidungen abgenommen werden. Gerade wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet oder einfach unsicher ist, kann es hilfreich sein, auf die Meinung oder das Urteil einer Person zu vertrauen, die man für kompetent oder vertrauenswürdig hält. Ich denke, dass es wichtig ist, in solchen Fällen auf die eigene Intuition zu hören und sich bewusst zu machen, dass man letztendlich immer selbst für sein Leben verantwortlich ist.

Ich persönlich würde aber nicht aktiv darum bitten, dass mir jemand wichtige Entscheidungen abnimmt. Für mich gehört es dazu, Entscheidungen zu treffen und auch für die Konsequenzen geradezustehen. Allerdings ist es natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit und Lebenssituation. Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, sich Hilfe oder Unterstützung zu holen und die Verantwortung zumindest teilweise abzugeben.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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