Welche Kampagnen und Maßnahmen gegen Brustkrebs sinnvoll?

vom 11.05.2017, 12:34 Uhr

Im Internet gibt es ein Video mit singenden Brüsten. Dies soll darauf aufmerksamen machen, dass viele Frauen sich zu wenig mit dem Thema Brustkrebs und der Selbstuntersuchng beschäftigen. Jede 8. Frau erkrankt im Schnitt an Brustkrebs.

Es gibt auch einen BH den man bei Bon Prix kaufen kann, der durch eine kleine Broschüren innen im Körbchen absichtlich etwas unbequem gemacht wurde. So soll die Frau daran erinnert werden, dass sie ihre Brust regelmäßig abtasten soll.

Auch in den USA hat ein junger Mann einen BH entwickelt, der irgendwie durch Veränderung der Wärme anzeigen soll, wenn die Frau eventuell einen Knoten oder ähnliches haben könnte. Für diesen BH hat er wohl auch Auszeichnungen bekommen und der BH soll bald in die Produktion gehen.

Was haltet ihr von solchen Kampagnen und Maßnahmen, um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen? Meint ihr, dass da ein Video mit singenden Brüsten helfen kann? Oder doch eher ein BH der kratzt und dadurch daran erinnert, dass man als Frau die Brust noch abtasten muss? Würdet ihr einen dieser BHs benutzen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die singenden Brüste finde ich etwas irritierend, aber es ist eine tolle Möglichkeit die Zensurwut von Facebook und Co zu umgehen. Und es schafft definitiv Aufmerksamkeit. Also Ziel erreicht. Umgesetzt werden muss das dann natürlich von jeder einzelnen Frau persönlich.

Den "unbequemen" BH finde ich auch ganz okay. Man soll ihn ja gar nicht so tragen und sich den ganzen Tag unwohl fühlen. Man bekommt einfach eine Broschüre zum gekauften BH. Man könnte die an der Kasse auch einfach mit in die Tüte packen.

Von dem BH, der Knoten erkennen soll, bin ich auch ziemlich begeistert, wenn es denn funktioniert. Wenn der zu sensibel reagiert, macht er der Trägerin ja nur ständig Panik. Aber wenn er tatsächlich immer einen guten Grund hat, die Trägerin zum Arzt zu schicken, wäre das toll. Dann trägt man ihn einfach regelmäßig und ist entweder entwarnt oder macht mal wieder einen Termin zur Brustabtastung.

Gerade wenn man ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hat, ist es doch schön, wenn man selber ein bisschen die Kontrolle behält, aber dabei Unterstützung bekommt, ohne ständig zum Arzt gehen zu müssen. Beim Abtasten könnte man etwas übersehen und den Arzt wöchentlich oder monatlich zu behelligen, wirkt panisch, könnte nerven, ist anstrengend und zeitraubend. Großartig, wenn man stattdessen daheim einfach einen BH anziehen kann, der einem einen Hinweis gibt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Es gibt auch einen BH den man bei Bon Prix kaufen kann, der durch eine kleine Broschüren innen im Körbchen absichtlich etwas unbequem gemacht wurde. So soll die Frau daran erinnert werden, dass sie ihre Brust regelmäßig abtasten soll.

Du hast anscheinend ja Punkt 12 heute gesehen und da hast du wieder nicht richtig hingehört. Da ist eine Broschüre eingenäht. Das ist richtig. Aber die Broschüre soll den BH nicht unbequem machen, sondern man soll diese lesen. Dadurch, dass dieses Heftchen sehr groß ist, kann man es nicht drin lassen und man muss es rausschneiden. Das soll auch nicht erinnern, dass man die Brust abtasten soll, sondern dort in dieser Broschüre steht genau drin wie man es macht. Ein unbequemer BH ist bestimmt nicht gut für die Brust und Druckstellen kann man überhaupt nicht gebrauchen. Die Broschüre ist eingenäht, weil man sie, wenn man sie nur dazu bekommt oder sie in einer Verpackung mit drin ist ungelesen weg schmeißt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde solche Kampagnen und Maßnahmen zur Erinnerung nur dann sinnvoll, wenn man wirklich regelmäßig an das Abtasten erinnert wird und nicht nur sporadisch (also vielleicht alle paar Monate oder Jahre, je nachdem wann eine neue Aufmerksamkeitskampagne gestartet wurde). Man wird ja auch beim Gynäkologen jedes Jahr daran erinnert, die Brust abzutasten oder abtasten zu lassen und meine Gynäkologin fragt auch jedes Mal, ob ich jeden Monat meine Brust abtasten würde. Sie gab mir auch eine Broschüre mit, aber ich denke da nie dran, weil im Alltag so viel kommt und derartige Informationen einfach ins Hinterstübchen gelangen und automatisch eine geringere Priorität bekommen. Da bringt mir ein Flyer auch nicht viel, den sie mir mitgegeben hat, der einmal gelesen worden ist und damit war das Thema schon wieder vergessen.

Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Frauen anders ist, die in dieser Hinsicht familiär vorbelastet sind. Da wird man quasi durch die Familie ständig daran erinnert, dass man Krebs bekommen könnte und man passt automatisch mehr auf und lässt sich häufiger untersuchen. Brustkrebs ist zum Beispiel in meiner Familie noch nie vorgekommen, weder väterlicherseits noch mütterlicherseits und das über mehrere Generationen hinweg. Vermutlich bin ich unter anderem deswegen etwas vergesslich und schusselig in dieser Hinsicht.

Stattdessen gibt es in meiner Familie vermehrte Fälle von Bluthochdruck durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung und es gibt Fälle von Schilddrüsen-Problematiken wie Hashimoto, Unterfunktion oder Krebs bzw. Knoten. Da bei uns mehrere Fälle in dieser Hinsicht auftreten, werde ich auch ständig daran erinnert, wenn ich diese Menschen treffe (man sieht ja die Narben, wenn die Schilddrüse entfernt worden ist) und man erinnert sich zu gut daran, wie die Tante durch die Chemo musste als sie Krebs in der Schilddrüse hatte. Was Untersuchungen der Schilddrüse angeht, bin ich da eher hinterher und mache das auch viel regelmäßiger wegen der familiären Vorbelastung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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