Welche Häufigkeit bei Renovierungen noch normal?

Eine Freundin hat sich jetzt total über ihre Eltern beschwert. Diese renovieren wohl regelmäßig irgendwas im Haus. Sie meint, dass ständig ein neuer Raum dran wäre und ihre Eltern nicht glücklich wären, wenn sie nicht wieder mal etwas erneuern würden. Sie hätten gerade vor ein paar Jahren das Wohnzimmer und den Flur komplett renoviert und neu möbliert und nun schon wieder. Sie meint, dass ihre Eltern in einer Art Renovierungswahn wären.

Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass man irgendwann auch mal renovieren möchte. Gerade wenn man eine gewisse Einrichtung schon viele Jahre täglich sieht. Irgendwann wirken die Sachen ja auch etwas verlebt und man möchte eben mal etwas Neues haben. Wenn die Eltern sich die Renovierungen leisten können, können sie doch machen was sie wollen.

Welche Häufigkeit bei Renovierungen findet ihr noch normal? Meint ihr, dass man in einer Art Renovierungswahn verfallen kann? Würdet es euch aufregen, wenn jemand ständig irgendwelche Räume erneuert? Ist es nicht den Personen selbst überlassen?

Ich finde überhaupt nichts schlimmes dabei, wenn man regelmäßig seine eigenen vier Wände renoviert. Sobald man ein Haus hat, wird man nun mal nicht mehr fertig mit dem Arbeiten und dem Herrichten. Sobald man einmal um das Haus herum ist, beginnt die ganze Arbeit wieder von vorne. Außerdem pflege ich die Einstellung, dass mir schönes Wohnen wichtiger ist, als jedes Jahr zwei mal schick auf Urlaub zu fahren. Das Geld stecke ich lieber in unser Haus und kann mir dann davon etwas kaufen, woran ich das ganze Jahr über Freude habe, und nicht nur für einer Woche.

Aus diesem Grund kann ich die Eltern deiner Bekannten sehr gut verstehen. So hat eben nun mal jeder seine anderen Schwerpunkte. Manch einer bevorzugt es die ganze Welt zu sehen und wohnt in einer Wohnung in der die Kästen überspitzt gesagt nur noch mit Klebeband zusammengehalten werden. Da hat jeder die freie Wahl.

Grenzwertig würde ich es nur finden, wenn man jedes Jahr eine komplett Renovierung vornimmt. Ich habe einen Bekannten, der in Eigenarbeit eine Tür zwischen Wohnzimmer und Küche ein wenig versetzt und vergrößert hat. Vor kurzem hat er mir genervt erzählt, dass seine Frau, gerade als er fertig war mit den Spachtelarbeiten, die Idee gehabt hat, die Wand komplett rauszureißen, da offenes Wohnen zur Zeit sehr modern wäre. An dieser Stelle würde ich meinen, dass man es auch übertreiben kann. Man sollte sich vorher entscheiden was man machen möchte und nicht zuerst alles so gut wie fertig machen und am Ende dann wieder alles entfernen müssen.

Naja, wir wissen ja nicht wie groß das Haus ist und vor allen Dingen wie alt. Ich kenne auch Hausbesitzer, deren Eigentum ist vom Baujahr her so alt und auch so umfangreich von der Fläche her, dass man im Prinzip noch einmal mit dem Renovieren anfangen könnte, sobald man einmal komplett durch ist. Da kommen die Eigentümer gefühlt auch nie zum Ende, was aber eher der Fläche und dem Baujahr geschuldet ist und nicht irgendeiner "Renovierungssucht".