Welche Finanzierungsformen für Immobilien gibt es?
Normalerweise finanziert man ja ein Haus oder eine Eigentumswohnung über einen klassischen Immobilienkredit. Nun habe ich bei einer Bank gelesen, die Immobilienfinanzierungen auch über Fremdwährungskredite, Devisengeschäfte oder auch Zinsderivate anbietet.
Kennt ihr derartige Immobilienfinanzierungen, wie funktionieren diese und wie würdet ihr diese bewerten? Welche weiteren Finanzierungsmöglichkeiten für Immobilien kennt ihr und gibt es denn noch?
Ich weiß nicht was du unter einem Immobilienkredit verstehst, es handelt sich dabei ebenfalls um eine Zweckgebundene Finanzierung. Gleiches gilt aber auch wenn man sich im Media Markt etwas auf Raten kauft, auch wenn der Verwaltungsaufwand dort geringer ist da es sich dort auch um geringere Summen handelt.
Ein Fremdwährungskredit ist ebenfalls ein klassischer Kredit, allerdings halt nicht bei einer deutschen Bank beantragt sondern bei einer Ausländischen. Funktioniert öfters einmal in den USA, dann bekommt man seine Finanzierung halt in Dollar ausgezahlt und stottert diese auch in Dollar wieder ab. Je nach dem wie sich der Wechselkurs gestaltet, kann sich das durchaus lohnen. Jedoch ist es rechtlich schwer, sollte etwas schief gehen, die Bank in den USA zu belangen. Da muss man sich schon sehr sicher sein was man tut, und dazu können die wenigsten Banken hier zu Lande überhaupt ausreichend Beraten. Auf Internetangebote würde ich mich gar nicht verlassen.
Mit Zinsderivaten kann man sehr schnell viel Geld verlieren. Viele Städte und Kommunen hatten so ihr Geld angelegt in der Hoffnung das ganze schnell vermehren zu können. Das Gegenteil ist eingetroffen, somit ist das ganze sehr Risikoreich und wenn man wirklich darauf pokern möchte, dass einem die Bank das Haus unter dem Hintern weg pfändet, dann ist das die beste Möglichkeit dazu. Kurz erklärt, das sind Aktien die nicht direkt an der Böse gehandelt werden sondern eine Untergruppe sind die von anderen Faktoren leben. Diese können positiv wie auch negativ sein, und sich schnell binnen weniger Stunden vom einen ins andere umschlagen.
Auf dem Devisenmarkt kommt es darauf an für welchen Teilmarkt sich entscheidet und was man dazu einbringen kann. Kurz erklärt spekuliert man auf die Wechselkurse von Geld und kann so Gewinn oder Verlust machen da sich das auch ständig verändert. Ebenfalls mit Risiko behaftet.
Was es noch gibt, es gibt noch den Mietkauf. Dabei zahlt man jeden Monat seine Miete und nach einer bestimmten Zeit (z.B. 10 Jahren) hat man Summe X abgezahlt und macht per Abschlagszahlung den Rest. Oder man zahlt das ganze auf Raten als Miete ab. Auch dabei zu beachten, es lohnt sich meistens mehr einen Kredit von der Bank aufzunehmen. Das ist eher etwas für Leute die keinen Kredit von der Bank bekommen bzw. keinen Kredit in der ausreichenden Höhe bekommen.
Als Beispiel Haus kostet 750.000 Euro, Paar ist nur Kreditwürdig für 450.000 Euro. Die 300.000 Euro Differenz zahlen sie als "Miete" in 20 Jahren ab. Nach dieser Zeit tätigen sie die Abschlagszahlung von 450.000 Euro. Man kann damit auch wirklich auf die Fresse fliegen, da es sich um eine sehr sehr lange Finanzierung handelt. Und man muss immer bedenken ist das Haus in 20 Jahren auch noch das Wert was auf dem Papier festgehalten wurde, meistens fallen die Preise deutlich mit dem steigenden Haushalter, dass man hinterher das ganz schon für die Hälfte billiger hätte bekommen können.
Ganz klar gibt es noch die komplette Eigenfinanzierung aus Eigenkapital, wenn man genug Eigenkapital hat warum auch nicht. Ist die günstigste Variante sein Geld gut anzulegen, gerade wenn man in einer Metropole wohnt in der die Mieten sehr teuer sind. Eigennutzung drückt damit die Ausgaben und man kann gleichzeitig neues Kapital für weitere Anlagen bilden.
Dann kann man sich noch Darlehen von Verwandten holen und so etwas finanzieren, diese bieten meistens auch einen günstigeren Zinssatz als Banken oder sind bei der Rückzahlung meistens kulanter wenn es einen Monat mal nicht reicht. Würde ich mich aber nicht darauf verlassen, bei Geld hört die Freundschaft auf und auch Verwandtschaft macht sich nicht besonders gut wenn man dort Schulden hat.
Ich würde mich bei einer Immobilienfinanzierung auf keine der von dir drei genannten Finanzierungsformen einlassen. Alle sind stark Risikobehaftet erfordern viel aktive Zeit vor dem Rechner und Wirtschaftszeitungen und man braucht dazu auch noch gute Kenntnisse im jeweiligen Land in dem man spekulieren möchte. Ginge sicherlich auch über Broker, jedoch sollte man auch dort nicht zu viel Vertrauen rein setzen wie man am Beispiel der USA sehen konnte. Dort sind binnen weniger Tage mehrere tausend Broker und Banker entlassen worden nachdem sie sich mit solchen Dingen verspekuliert hatten und Milliarden Verluste eingebracht haben.
Für eine Immobilie empfehle ich nach wie vor eine solide Finanzierung durch eine Bank. ggf. die Hausbank. Zusätzlich sollte genug Eigenkapital mitgebracht werden (ca. 30% des Kaufpreises), damit es nicht von den Zinsen aufgefressen wird, auch wenn die Zinsen momentan so niedrig sind, dass man vorgegaukelt bekommt man könne auch ohne Eigenkapital ohne Probleme eine Immobilie finanzieren. Zudem sollte auch immer ein finanzielles Polster sein und man an die Kaufnebenkosten denken. Für den Kreditvertrag selbst lohnt es sich eine Sondertilgungsklausel zu haben. Eine längere Zinsbindung als 10 Jahre macht in meinen Augen keinen Sinn, da die Zinsen so bald nicht mehr ansteigen werden.
Am einfachsten ist es eine Finanzierung zu erstellen, das ganze binnen 10 Jahren abzuzahlen und die Anschlussfinanzierung über einen Bausparvertrag zu machen. Hat man zwar einige Zeit lang viele Positionen zu bedienen, ist jedoch schneller fertig mit abzahlen und spart sich dadurch eine hohe Zahl an Zinsbeträgen. Dazu gibt es noch diverse Förderungen z.B. von der KfW Bank und steuerliche Vergünstigungen über die man sich informieren kann.
Darüber nun im Detail zu schreiben wäre zu aufwendig, da es immer darauf ankommt ob man neu baut, oder etwas fertiges kauft und dann noch auf die einzelnen Ausstattungspunkte des Hauses oder der Wohnung. Einige Förderungen sind jedoch ausgelaufen, weswegen es sein kann, dass der Vorbesitzer diese noch bekommt aber man selbst als neuer Eigentümer dann nicht mehr.
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