Welche Faktoren bestimmen euren Lebensmitteleinkauf?

vom 31.03.2020, 22:48 Uhr

Der Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Gesundheit hat ergeben dass den Deutschen der Geschmack sowie der Gesundheitsfaktor beim Lebensmitteleinkauf immer noch am wichtigsten sind. Die Befragten durften aus mehreren Kriterien auswählen. Mehrfachnennungen waren erlaubt.

Das Ranking der diversen Kriterien sah wie folgt aus:
1. Geschmack - 99 %
2. Gesundes Essen - 92 %
3..Regionale Produkte - 78 %
4- Preiswerte Erzeugnisse - 57 %
5. Zügige Zubereitung - 55 %
6. Tierwohl-Label - 47 %
7. Marke - 45 %

Zu meinem jetzigen Lebensstandard muss ich sagen wäre bei mir das Tierwohl definitiv höher anzusiedeln als auf Platz 6. Da ich davon ausgehe, dass die Umfrage mit mehreren Altersgruppen durchgeführt wurde erstaunt mich bei Platz 2 ehrlich gesagt die hohe Prozentzahl etwas. Als Jugendlicher und auch noch junger Erwachsener war mir der Gesundheitsaspekt noch relativ egal da musste für mich das Essen preiswert sein und schnell zuzubereiten.

Wie würde euer persönliches Ranking der Kriterien aussehen? Welche Platzierung überrascht euch am Meisten?.

» Huibuu » Beiträge: 390 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hätte man mich noch vor ein paar Jahren gefragt, dann hätte ich die Aspekte „Geschmack“ und „Preiswerte Erzeugnisse“ ganz klar an oberster Stelle priorisiert, vielleicht auf der dritten Position von „Gesundes Essen“ gefolgt. Bevor ich eine reguläre Beschäftigung hatte, musste ich von meinen Ersparnissen für das Studium leben, und obgleich diese für einen angemessenen Lebensstandard auf jeden Fall ausgereicht haben, war es mir immer irgendwie unangenehm, mehr als nötig auszugeben. Irgendwie hatte ich den Gedanken, dass ich nicht das Recht darauf habe, solange ich nichts oder nur wenig dazuverdiene.

Mittlerweile versuche ich, deutlich mehr Wert auf „Regionale Produkte“ und somit gleichzeitig auch auf das „Tierwohl“ zu legen, wobei ich da nicht nach irgendwelchen Labels entscheide. Ich unterstütze aber gerne die Landwirte der Umgebung und hole auch mal frische Waren auf dem Markt. „Geschmack“ steht dennoch weiterhin ganz oben auf meiner Liste. Relativ unwichtig sind mir, bis auf wenige Ausnahmen, die Marke und die Zubereitungszeit, da ich ohnehin nicht gerne Fertigessen konsumiere.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Mein persönliches Ranking würde so aussehen:

1. Geschmack
2. Gesundes Essen
3. Tierwohl
4. Regionale Produkte
5. Zügige Zubereitung
6. Marke
7. Preiswerte Erzeugnisse
.
Für mich steht natürlich der Geschmack an erster Stelle. Zunächst hab ich überlegt ob mir nicht gesundes Essen genauso wichtig oder wichtiger ist aber im Endeffekt gibt es auch in unserem Haushalt mal Pizza, Friteusenpommes oder auch mal ein Essen von Mc Donalds & Co.. Schmecken tut uns in der Regel alles was bei uns auf den Tisch kommt deshalb ist es nur fair den Geschmack tatsächlich auf Platz 1 stehen zu lassen. Außerdem achte ich schon auch auf das Tierwohl und Regionale Produkte. Ich kaufe beim Metzger um die Ecke mein Fleisch - bei dem man jederzeit anfragen bzw. nachlesen kann woher das angebotene Fleisch kommt.

Gemüse und Obst kaufe ich gerne auf dem Wochenmarkt ein und auch in Supermärkten schaue ich gerne an Ständen vorbei wo regionale Produkte angeboten werden. Da auch wir in einer schnelllebigen Zeit leben sollte die Zubereitung nicht allzu lange dauern. Ich koche natürlich gerne frisch aber stundenlange Schmorgerichte gibt es bei mehr eher selten, wenn dann am Wochenende. Markenware nutze ich in den seltensten Fällen, da tun es in der Regel auch die Eigenmarken vom Supermarkt. Ein preiswerter Einkauf freut mich zwar, liegt in der Prioritätenlisten nicht vorne.

Als junger Single-Mensch hätte mein Ranking vermutlich auch anders ausgesehen. Natürlich hätte ich neben dem Geschmack in erster Linie auch auf den Preis geachtet und die schnelle Zubereitung wäre auch einige Plätze weiter oben gestanden. Gesunde Ernährung war damals noch zweitrangig für mich und um Tierwohl und regionale Produkte hab ich mir da noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Markenware war allerdings schon immer sehr unwichtig für mich.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Irgendwie bin ich da anders. Der Geschmack steht klar an erster Stelle, sonst würde Tütensuppe reichen. Möglichst regional und saisonal soll es sein, wenn es sich nicht um eine Spezialität handelt, die nur woanders produziert wird. Preis und Leistung sollten stimmen, was nicht bedeutet, dass es besonders günstig sein muss.

Aber dann bin ich aus der Liste raus. Tierwohl -Label interessieren mich nicht. Die sind teuer und das Geld geht in die Prüforganisationen und landet nicht im Stall. Außerdem sind die Anforderungen, wenn es nicht Bioland oder Demeter ist, lachhaft. Gutes Fleisch suche ich selbst. Viertel vom Weiderind in der Direktvermarktung kosten nicht mehr als Discounterfleisch ohne besondere Haltungsbedingungen und beim Landwirt kommt mehr an. Jäger bekommen wegen Schweinepest für Wildschwein gerade mal 60 Cent pro Kilo. Das deckt nicht einmal die Munition und die Trichinenuntersuchung. Ich zahle fair und weiter als für ein armes Massenschwein. Mehr Tierwohl geht nur mit leben lassen. Dazu ist die Qualität hervorragend.

Gesundes Essen ist für mich gar kein Kriterium. Dass das Zeug nicht vergammelt und frei von Giftstoffen ist, halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Und ansonsten ist klar, dass unverarbeitete Lebensmittel ohne Zusatzstoffe auskommen und anderes eben nur in Maßen auf den Speiseplan gehört.

Die Zubereitung muss nicht schnell gehen. Ich liebe Schmorgerichte, Dinge aus dem Crock Pot oder Ofengerichte. Da programmiere ich einfach den Ofen und das Essen steht pünktlich auf dem Tisch. Und Marken sind mir meist egal.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wenn möglich regional und saisonal und guter Geschmack natürlich. Und wenn etwas im Angebot ist, das diese Bedingungen erfüllt, dann kaufe ich davon auch gerne mal ein bisschen mehr ein.

"Gesundes" Essen spielt bei mir überhaupt keine Rolle. Erstens ist der Begriff total irreführend und zweitens würde ich nicht auf die Idee kommen irgendwas zu kaufen nur weil es "gesund" ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die 92% das so machen. Die meisten davon werden genau wie ich deshalb Müsli mit Obstsalat essen weil sie es lecker finden und würden sich das nicht reinquälen weil es "gesund" ist obwohl sie es hassen.

Marke und Labels sind für mich relativ unwichtig obwohl ich bei verarbeiteten Produkten schon darauf achte gewisse Großkonzerne zu meiden. Und ich kaufe nichts mit dem Gedanken, dass es schnell zubereitet werden kann. Das ist ein praktischer Nebeneffekt, aber ich würde nicht auf die Idee kommen Pesto zu kaufen weil das direkt aus dem Glas auf die Nudeln kommt. Ich kaufe das weil ich es total gerne esse.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei mir steht der Geschmack auch an erster Stelle, wenn ich so darüber nachdenke. Was ich sonst eher selten tue. Zwar schaue ich schon auch auf die Herkunft und auf den Preis, aber ich würde mir jetzt kein Gemüse in den Einkaufswagen legen, das ich nur mit viel gutem Willen hinunterbringe, weil es "gesund"/im Sonderangebot/saisonal erhältlich ist.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, ist es mit "regional und saisonal" auch nicht immer perfekt bestellt. Die berühmten Erdbeeren im Januar lasse ich selbstverständlich als aufgeklärte Verbraucherin links liegen, aber zum Beispiel Zitrusfrüchte? Gerade im Winter, wo es so gute Clementinen gibt? Da lüge ich mir schon in die eigene Tasche und kaufe keinen saisonalen Grünkohl oder lagere irgendwelche Rüben im Keller ein.

Und auch wenn es nicht gerade schick ist, das zuzugeben: Ich achte bei manchen Produkten durchaus auch auf die "Marke", weil mir beispielsweise Joghurt der Molkerei X besser schmeckt als der von Y. Bei Nudeln dagegen kaufe ich aus Prinzip nur Hausmarken, während der No-Name-Tee für mich gänzlich indiskutabel schmeckt.

Ganz radikal wird es, wenn ich auch noch zugebe, ganz gerne Convenience-Produkte zu kaufen, sei es Tiefkühlpizza, fertige Gemüsemischungen, Backofenpommes, und was es an TK-Ware und auch Konserven sonst noch so gibt. Da fliegen zugegebenermaßen alle hehren Verbraucher-Ideale zugunsten der Bequemlichkeit zum Fenster hinaus. Ich bin viel außer Haus unterwegs und habe gerade als mäßig begeisterte Köchin einfach nicht den Nerv und die Muße, nach Feierabend oder am Wochenende Gemüse zu putzen und zu schnibbeln, weil "Meal Prep" gerade im Trend ist, wenn es die Industrie besser und schneller für mich erledigen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Und wenn ich ganz ehrlich bin, ist es mit "regional und saisonal" auch nicht immer perfekt bestellt. Die berühmten Erdbeeren im Januar lasse ich selbstverständlich als aufgeklärte Verbraucherin links liegen, aber zum Beispiel Zitrusfrüchte? Gerade im Winter, wo es so gute Clementinen gibt?

Zitrusfrüchte wachsen ja bei uns auch nicht, wann sollte man die denn regional bekommen? Und es gibt tatsächlich auch Obst und Gemüse, bei dem der Import mehr Sinn macht als der regionale Anbau. Wenn zum Beispiel der Ertrag in einer anderen Region viel größer ist oder wenn weniger Wasser, Düngemittel und so weiter eingesetzt werden müssen.

Bestimmt gibt es auch Leute, die da sehr radikal sind, die gibt es ja immer, aber eigentlich ist mit einem regionalen und saisonalen Einkauf nicht gemeint, dass man nie wieder Bananen essen darf.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Darauf, dass meine Produkte regional sind, achte ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich weiß, dass es aus unterschiedlichen Gründen besser wäre, auf regionale Produkte zurückzugreifen, wobei ich mich aber soweit nicht einschränken möchte. Regional zu kaufen, bedeutet ja nicht nur, die Äpfel aus der Umgebung zu kaufen, am besten beim Bauern um die Ecke, sondern auf alle importierten Produkte zu verzichten.

Das würde bedeuten, dass man nie mehr Tropenfrüchte wie Ananas, Mango, Bananen und so etwas kaufen dürfte. Auch Tomaten, Birnen und so etwas kommt oft aus dem Ausland, wobei man solche Früchte ja aber noch beim Bauern oder auf dem Markt kaufen könnte. Aber das betrifft eben längst nicht alles. Und das betrifft eben auch längst nicht nur Obst und Gemüse.

Ansonsten ernähre ich mich vegetarisch und teilweise auch vegan, so dass mir das Tierwohl sehr wichtig ist. Wenn ich Eier kaufe, dann sind es auch ausschließlich Bio-Eier. Sonst ist mir natürlich der Geschmack noch sehr wichtig, was bedeutet, dass ich manchmal schon bewusst zu Markenprodukten greife. Das ist aber nur dann so, wenn ich einen geschmacklichen Unterschied merke.

Dass das Essen das ich kaufe, gesund ist, ist mir auch wichtig, da ich mich gerne gesund und ausgewogen ernähre. Allerdings kaufe ich auch nicht nur gesunde Lebensmittel ein. Bei mir landen auf jeden Fall auch viele ungesunde Snacks, Getränke und Süßigkeiten im Einkaufswagen. Solange das nicht Überhand nimmt, sehe ich da aber auch kein Problem darin.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^