Welche eure kleine Entscheidung hatte große Auswirkungen?

vom 09.04.2019, 19:51 Uhr

Bei manchen Entscheidungen weiß man ja direkt von Beginn an, dass sie sehr wichtig sind, da sie große Auswirkungen haben werden. Von daher sollten solche Entscheidungen natürlich gut überlegt sein und man sollte sich vielleicht auch etwas Zeit lassen, um ausreichend darüber nachzudenken. Einige kleinere Entscheidungen trifft man ja aber auch oft einfach so, ohne groß darüber nachzudenken, weil man weiß, dass sie nicht so wichtig sind - oder das zumindest denkt.

Habt ihr schon kleine Entscheidungen getroffen, die im Endeffekt dann doch große Auswirkungen hatten und mit denen ihr sehr viel beeinflusst habt, auch wenn ihr das am Anfang eigentlich nicht gedacht hättet? Welche Entscheidungen waren das und wie ist es letztendlich dazu gekommen? Hättet ihr euch nun genauso entschieden?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe mich mal als Studentin im Master eher halbherzig auf eine Stellenanzeige beworben. Da ich einen Job hatte, der zwar Geld brachte, aber nicht hundertprozentig gefiel, brauchte ich nicht dringend einen neuen Job und habe mich eher aus einer Laune heraus beworben und nicht, weil ich den Job unbedingt haben wollte. Die Bewerbung war auch eher so hingeklatscht und es stellte sich dann auch heraus, dass ich die Bewerbungsfrist um eine Woche überschritten hatte (wovon aber nichts in der Stellenanzeige gestanden hat).

Jedenfalls wurde ich dann wieder Erwarten zum Vorstellungsgespräch eingeladen und es stellte sich heraus, dass die mich unbedingt haben wollten wegen meinem ungewöhnlichen Background und meiner fachlichen Expertise. Erst da habe ich die Stellenanzeige noch einmal genauer gelesen und gemerkt, dass die Stelle eigentlich auf mich zugeschnitten war und perfekt zu mir passte. Ich wurde dann auch eingestellt, wobei ich dann erst hinterher erfahren habe, dass der Chef eine Koryphäe ist und international sehr hohes Prestige besitzt.

Da ich einen fachfremden Master absolviert habe, wusste ich nicht, wer in dieser Branche zu den Koryphäen gehört und wer nicht, weil das für mich eine völlig neue Welt war. Jedenfalls wurde mein Lebenslauf so kräftig aufpoliert ohne dass ich das von Anfang an im Sinn gehabt hätte.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Manchmal gibt es Sachen, die einfach passieren sollten. Ich habe zum Beispiel meinen Nebenjob auch eher durch Zufall gefunden - meine Pferden waren krank und ich brauche das Geld, da ich die hohen Tierarztkosten auf Dauer nicht mehr tragen konnte. Dementsprechend habe ich bei Ebay Kleinanzeigen geschaut und habe eine Ausschreibung für einen Job als Nachtwache gefunden. Tatsächlich hatte ich erst meine Zweifel, aber inzwischen bin ich auch nach Abschluss meiner Ausbildung noch dort tätig und das sind inzwischen schon um die 3 Jahre. Ich fühle mich dort wohl und arbeite gerne dort - vor allem, weil es nur 6 Nächte im Monat sind, ist es auch sehr überschaubar. :-)

Ansonsten denke ich, dass auch kleine Entscheidungen oft eine große Wirkung haben. Das mag daran liegen, dass man im Vorfeld nie weiß, was es bewirkt beziehungsweise einem wird die Wirkung manchmal auch erst viel später bewusst, sodass man es gar nicht mehr mit der ursprünglichen Handlung in Beziehung bringt. Es heißt ja nicht grundlos, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings woanders einen Tsunami auslösen kann.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei näherer Hinsicht stellt sich mir die Frage, was man eigentlich unter "kleinen" Entscheidungen verstehen kann. Klar, die Frage, ob ich mittags die Suppe oder den Salat nehme, ist "kleiner" in ihren Auswirkungen als die, ob ich den Job hinwerfe und studieren gehe. Aber die Auswirkungen können ganz unabhängig davon weitreichend oder völlig irrelevant sein. Es kommt auf den Kontext an.

Ich habe beispielsweise einen sicheren Job für ein unsicheres Studium hingeworfen, und die Auswirkungen waren unübersehbar, aber eben auch gut und richtig. Und natürlich kenne ich die Geschichten von den Leuten, die 9/11 oder ähnliche Katastrophen überlebt haben, weil sie sich entschieden hatten, einen früheren Zug zu nehmen oder was auch immer.

Aber das kann hier ja schlecht gemeint sein, weil die Auswirkungen in diesen Beispielen weder direkt noch indirekt mit den Entscheidungen der Einzelnen zusammenhängen. Und du weißt ja nie, was sich ereignet hätte, wenn du an Tag X in die Disko gegangen (und deine erste Filmrolle ergattert hättest?) oder daheim geblieben wärst (und online deinen späteren Ehemann kennengelernt hättest?).

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^