Welche Erfahrungen habt ihr mit FIP bei Katzen?

vom 05.11.2015, 10:26 Uhr

Gestern musste ich meinen Kater Popcorn leider einschläfern lassen. Seit ein paar Wochen verschlechterte sich sein Allgemeinzustand rapide. Untersuchungen und Bluttests führten zu keiner genauen Diagnose, der einzige Anhaltspunkt war die Entdeckung von Corona-Viren in seinem Blut und sehr hoher Titer von 1:800, der verdeutlicht, dass die Viren in hoher Zahl in seinem Körper vorhanden sind.

Der Corona-Virus kann harmlos sein und lediglich Durchfall verursachen, er kann aber auch das Vorstadium einer Felinen Infektiösen Peritonitis, kurz FIP, sein. Dann hat das betreffende Tier keine Überlebenschancen mehr. Neben der Unheilbarkeit besteht das Problem der Krankheit darin, dass man sie am lebenden Tier nicht zu 100 Prozent nachweisen kann sondern die Diagnose auf Vermutungen basiert.

Mein Popcorn zeigte nun in den letzten Wochen alle Symptome, die mit dieser tödlichen Katzenkrankheit in Verbindung gebracht werden: Fieber, Trägheit, Unsauberkeit, Appetitlosigkeit, struppiges Fell, schwerer Atem, starker Gewichtsverlust und zuletzt sogar ein dicker, mit Wasser gefüllter Bauch. Letzteres Symptom war für uns schließlich der Auslöser, uns für seine Erlösung zu entscheiden, da der dicke, wässrige Bauch als Symptom für das Endstadium der Krankheit gilt. Der Kater wurde gerade mal 2.5 Jahre alt.

Ich werde mir sicherlich mein Leben lang die Frage stellen: Was, wenn es gar nicht FIP war und er noch eine Chance gehabt hätte? Was, wenn ich noch nicht alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft hatte? Ich gab ihm nur Vitaminpaste und das Aufbaumittel Reconvalis Tonicum, leider verbesserte all das seinen Zustand nicht. Hat jemand unter euch ebenfalls Erfahrungen mit dieser Katzenkrankheit gesammelt? Wie seid ihr mit diesem Verdacht umgegangen?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Erst einmal mein Beileid zum Tod deines Popcorn.

Ich glaube, diese Frage, ob man mit der Euthanasie die richtige Entscheidung getroffen hat oder ob es vielleicht Behandlungsmöglichkeiten gegeben hätte, kennt jeder, der sein Tier auf Grund einer nicht hundertprozentigen Diagnose einschläfern lassen hat. Das ist auch einfach eine ganz böse Situation, da FIP ja zu den fiesen Angelegenheiten gehört, bei denen es keinen absolut sicheren Nachweis gibt.

Ich habe Gott sei Dank noch keine Erfahrungen mit FIP machen müssen und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Die meisten Krankheiten kann man ja behandeln oder zumindest -wie im Falle von FIV oder Leukose- die Katze über einen langen Zeitraum so behandeln, dass sie dennoch ein glückliches Leben führen kann. Mit FIP ist das nicht möglich.

Ich habe lediglich im Tierheim bereits oft mit FIP zu tun gehabt. Wenn es zu Einlagerungen im Bauchraum kam, wurde immer noch eine Punktion gemacht und wenn die Flüssigkeit dann FIP-typisch war, war das immer das umgehende Todesurteil. Die Tiere wurden jeweils sofort eingeschläfert.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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