Welche Ereignisse schweißen Paare besonders zusammen?

Auch wenn es wahrscheinlich in erster Linie die Zeit und die Dauer eine Beziehung ist, die Paare zusammenschweißt, kann es aber auch einige Ereignisse geben, die ebenfalls dazu beitragen. Ich habe schon oft davon gehört, dass Katastrophen, die man als Paar gemeinsam durchsteht und meistert, dazu führen, dass sich eine Beziehung enorm festigt. Generell sollen alle negativen Ereignisse, die man gut gemeinsam übersteht, dazu führen.

Ich frage mich, wie es bei positiven Ereignissen ist, wie gemeinsame Urlaube oder Unternehmungen. Schweißt so etwas nicht mindestens genauso gut zusammen? Welche Ereignisse haben euch und euren Partner als Paar besonders zusammengeschweißt?

Das kann man überhaupt nicht verallgemeinern. Bei den einen Paaren schweißt der Verlust des gemeinsames Kindes sehr zusammen, weil beide eben eine Trauer verarbeiten müssen und bei dem anderen Paar ist es so, dass so ein Verlust auch zur Trennung führen kann, weil eben jeder anders trauert und das Verständnis fehlt.

Bei den einen ist ein gemeinsamer Urlaub etwas, was einen zusammen schweißt, weil man da sehr viel Positives erlebt und bei dem anderen Paar ist es wieder ein Grund, sich bis aufs Blut zu streiten, weil jeder eine andere Vorstellung hat.

Man kann nicht sagen, dass ein bestimmtes Ereignis auch ein ein Paar zusammenschweißt. Dass, was für den einen eine Stütze ist, wenn der Partner da ist für einen, ist für den anderen einfach nur nervig, weil man eben diese Stütze nicht will oder mehr erwartet, was der Partner einen nicht geben kann, wenn er selber mit diesem Ereignis zu sehr beschäftigt ist.

Warum sollten irgendwelche positiven oder negativen Erlebnisse ein Paar besonders zusammenwachsen lassen? Wenn die Beziehung im Alltag innig und intensiv ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Paar etwas gemeinsam genießen oder bewältigen kann.

Hakt es dagegen bereits im Alltag, dann wird ein Urlaub maximal die Probleme übertünchen, wenn es nicht gar richtig kracht. Und eine stark belastende Situation führt auch nicht automatisch zu mehr Gemeinsamkeit. Ich finde, ehrlich gesagt, die Annahme, dass Urlaube und gemeinsame Unternehmungen ein Paar zusammen schweißen, ziemlich abtörnend.

Wie überlebt man dann den Alltag? Oder was machen Menschen wie mein Partner und ich? Wir haben keine gemeinsamen Interessen und hassen gemeinsamen Urlaub. Bei uns funktioniert es nur, weil wir die extreme Andersartigkeit des Partners akzeptieren und respektieren. Die Basis für die Beziehung besteht nur durch den Wunsch, mit dem anderen zu leben.

Das hat natürlich sehr viele Vorteile im Vergleich zu Paaren, die auf möglichst viele Gemeinsamkeiten setzen. Wenn sich dort die Partner in unterschiedliche Richtungen entwickeln, fehlt die Strategie und oft scheitert die Beziehung. Bei uns ist das Alltag und wir können damit umgehen.

Ich finde nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Das ist bei jedem Paar ein bisschen anders und jeder empfindet bestimmte Ereignisse ja auch anders. Bei mir und meinem Mann war es so, dass am Anfang der Beziehung noch einiges an Stress von meinem Ex Freund kam, was das Ganze nochmal gefestigt hat und dann gab es beiderseits leider auch jeweils 2 Todesfälle, was uns auch näher gebracht hat, da man sich beigestanden hat und auch die Trauer offen gezeigt hat.

Ich denke aber, dass wir auch so eine innige Beziehung führen würden und es ja auch tun und dass das nur Ereignisse waren, die eben gegeben waren und bei denen man sich schneller von einer anderen Seite kennenlernen konnte. Man muss aber wirklich auch den Alltag packen und kann sich nicht an solchen Dingen festklammern.

Ich stimme coopers Kernaussage zu. Wenn man im Alltag eine gute und intakte Beziehung führt, dann wird das auch bei besonderen (positiven oder negativen) Ereignissen der Fall sein. Bei einer Beziehung, wo es ständig Probleme gibt und es einfach ständig hakt, wird ein wunderschöner Urlaub auch nichts daran ändern können oder noch besser: die Geburt von Nachwuchs. Manche meinen ja, durch eine Hochzeit oder ein Baby könnte eine Beziehung gerettet werden, was in meinen Augen kompletter Schwachsinn ist, aber gut.

Mein Partner und ich harmonieren auch im Alltag ganz gut, sodass positive oder negative Ereignisse uns nichts anhaben können. In unserem Fall ist es aber so, dass ich ihn durch die negativen Ereignisse viel mehr zu schätzen weiß. Davor hatte ich nämlich leider eine Beziehung, wo ich mich im Stich gelassen fühlte, wenn ich Halt brauchte. Das ist hier nicht der Fall. Hier weiß ich, dass er wie ein Fels in der Brandung da sein wird, wenn es hart auf hart kommt und diese Art der Sicherheit ist mir sehr wichtig und bringt mich auch näher zu ihm emotional betrachtet.

Ich kann mich ebenfalls Täubchen und cooper anschließen, dass es dabei nichts pauschales gibt und das vor allem durch den Alltag und die Beziehung bestimmt wird. Ebenfalls halte ich es für Schwachsinn, dass man meint mit Nachwuchs oder einer Heirat eine ohnehin nicht intakte Beziehung retten zu wollen oder sie neu zu beleben, quasi für einen neuen Versuch. Das kann fast nur in die Hose gehen.

Je nach Partner war das sehr unterschiedlich, aber für immer oder bis jetzt hat davon nichts ausgereicht. Weder ein Händchen halten, noch Nachwuchs, noch Todesfälle oder sonstige Dinge die entweder positiv oder negativ waren, haben dazu etwas beigetragen. Ganz einfach da es im Alltag teilweise nicht mehr sonderlich gut geklappt hat oder man verschiedene Richtungen gehen wollte, Freiräume brauchte als der andere klammerte und solche Dinge. Selbst wenn man nicht auf gleiche Interessen sich ausrichtet, kann es dennoch nicht klappen wenn eben zwei Dickköpfe aufeinander treffen oder es zu keiner Einigung kommt bei bestimmten Themen.