Welche Einstellung habt ihr zum Alter?
Wie wir wissen, werden wir ja alle älter und jeder neue Lebensabschnitt bringt eine gewisse Erfahrung, die man als junger Mensch nicht haben kann. Ich finde das Älterwerden jedenfalls nicht so schlimm und auch an mir geht das Alter nicht vorbei und ich habe hier und da einige Falten bekommen, man ist nicht mehr so knackig, die grauen Haare kommen zum Vorschein (habe mir Jahre lang die Haare gefärbt, was ich zur Zeit nicht mehr mache), ab und zu mache ich auch ein Mittagsschläfchen (auch bedingt durch die Coronakrise). Ich freue mich, auch wenn ich in Rente gehen kann. Auch finde ich es gut, die Erfahrungen, die man selbst über die vielen Jahre gemacht hat, weiterzugeben und auch zu verstehen, was die noch älteren Generationen mit manchen Geschichten, Ratschlägen und Erfahrungen meinten. Wie seht ihr das Älterwerden?
Nun, wenn ich gesund ein gewisses Alter erreiche ist alles schön und gut, obwohl den Abbau des Körpers niemand mag. Aber dagegen kann man ja was tun, ich kenne Kraftsportler jenseits der 70, die wie gemeißelt aussehen als wären sie nicht mal 40 und jeden Twen in allen Disziplinen schlagen.
Allerdings, wenn ich mir die Altersprozesse zum Beispiel meines Vaters ansehe oder vieler anderer Menschen, kann einem doch eher angst und bange werden. Das wahrscheinlichere Szenario ist dann ja doch, dass einen unangenehme Krankheiten aller Art heimsuchen, insofern freue ich mich da zunächst auf wenig.
Auf meine Rente gibt es gar nichts zu freuen, denn es ist bereits jetzt absehbar, dass sie nicht über Grundsicherung hinausgehen wird, falls das System dann überhaupt noch existiert. Aber dann wäre auswandern noch eine Lösung, wie es viele Rentner machen, da man in anderen Ländern von unter 1000,- € einen Lebensstandard führen kann, den hier nur Großverdiener haben. Man wird sehen.
Ich denke man muss jeden Abschnitt seines Lebens genießen, weil man nie weiß wie lange man tatsächlich hat. Man kann ja auch jung sterben und plötzlich sterben. Abgesehen davon freue ich mich aber auch auf das Alter. Dann hat man seine Erfahrungen gemacht, viel gesehen und kann vielleicht auch sehen wie es der Generation nach einem geht. Ich denke dass man die gemeinsame Zeit dann als Paar auch gut zu schätzen weiß, vielleicht noch mal den ein oder anderen schönen Urlaub machen kann so ganz ohne Zeitdruck.
Keine spezielle, wenn ich so darüber nachdenke. Ich weiß ja nicht mal, ob ich überhaupt alt werde. Wobei ich den Lebensabschnitt, in dem die "Kinder aus dem Haus sind", und man schön zusammen Urlaub machen kann, noch nicht als Alter ansehe. Das fängt für mich an, wenn man eben nicht mehr reisen kann. Oder Autofahren. Oder die Getränkekiste ins Auto heben.
Wie die meisten hoffe ich natürlich, mit 90 bei der Gartenparty im geselligen Familienkreis tot umzufallen, nachdem ich am Vortag noch Rasen gemäht hatte, aber dass mir eher das Dahinsiechen im Pflegeheim blüht, ist schon aus Gründen der Statistik wahrscheinlicher. Man vergisst nur zu leicht, dass die gestählten 90-jährigen Marathonläufer auch eine ganze Menge Glück hatten, und nicht mit 60 dement wurden oder sich mit 75 den Oberschenkelhals gebrochen haben.
Ich rede mir die späten Jahre der meisten Menschen hierzulande auch nicht schön und glaube, dass das Alter sich auf ein paar "Falten und graue Haare" beschränken wird. Die hohe Lebenserwartung bedeutet leider auch, dass sich viele mit Krankheiten und Verfallserscheinungen herumschlagen müssen, die den Generationen vor ihnen erspart geblieben sind. Ich glaube ebenso nicht, dass es ab einem gewissen Level noch so viel zu "Genießen" gibt, wenn das pürierte Mittagessen den Höhepunkt des Tages darstellt. Ich hoffe daher, in Bezug auf meinen Lebensausklang einen Mittelweg zu erleben zwischen "Herzinfarkt mit 60" und "zehn Jahre dement, bettlägrig und Sondennahrung." Romantisch finde ich daran jedenfalls gar nichts.
Jedes Alter hat seine Vorteile und auch Nachteile. Es ist nie verkehrt als junger Mensch auf ältere Leute zu hören, wiederum sollten ältere Menschen wiederum auch mal auf junge Leute hören. Beide Seiten können generell und immer voneinander lernen, wenn man dazu bereit ist und es auch zulässt. Für mich ändert sich im Inneren nicht alles, nur weil man älter wird. Das zu haben und zu erhalten, was man hat ist schwieriger, als Dinge oder Aspekte im Leben zu verlieren. Das kann oft schneller gehen, darum sollte man das Leben und jeden Altersabschnitt separat betrachte, genießen und sich die jeweiligen Vorteile heraussuchen, was das Alter zu bieten hat.
Ich bin gerade 30 Jahre alt geworden. Einen großen Unterschied zu 25 Jahren merke ich nicht und sehen tut man auch keinen. Da ich meine Lebensweise geändert habe und mehr Sport mache, nicht mehr rauche und abgenommen habe, würde ich sogar sagen, dass ich mich besser fühle als vor drei oder viel Jahren.
Leider habe ich aber immer das Pech, dass beim Sprechen alle Leute nur noch auf meine Haare schauen. Ich hatte immer viel Stress und in meiner Familie bin ich definitiv die Einzige, die jetzt schon fast komplett graue Haare hat. Viele fragen, ob es gefärbt ist. Wenn meine Antwort dann ein "nein" ist, ist den meisten die Frage peinlich. Ich mag meine Haare und da ich so viel abgenommen habe, mag ich mich auch ab und zu mal wieder im Spiegel anschauen.
Jedes Alter hat seine Nachteile, wieso also nicht lieber die Vorteile genießen, als über die Nachteile und das Alter nachzudenken? Das Alter hat nicht immer was mit der Denkensweise zu tun und wie ein Mensch tickt, sondern ist für mich einfach nur eine biologische Sache und Gegebenheit, welche immer im Hintergrund mit schwebt.
Ich mach mir keine Gedanken zum Älterwerden, habe auch keine Einstellung dazu. Warum auch? Ich kann es doch eh nicht ändern. Egal ob ich will oder nicht, ob ich was dagegen unternehme oder nicht, ich werde jeden Tag, jede Stunde älter. Ich nehme es also einfach hin. Ich freu mich nicht drauf, aber ich gerate auch nicht in Panik, weil etwa die 50 immer näher rückt! Da hätte ich ja viel zu tun und könnte es doch nicht ändern.
Ich finde so viel Gehabe ums Alter auch affig. Jeder hat ein bestimmtes Alter, na und? Natürlich bekommt man im Alter ein paar Wehwehchen mehr. Es häufen sich auch die Augenblicke, wo mein Körper sagt "Tu das nie wieder!" Nachdem wir gestern unseren Flur gestrichen haben und dafür mehrere Stunden brauchten aus verschiedenen Gründen (sehr verwinkelt, viele kleine Ecken, Heizung, Wechselsprechanlage usw., schlecht zu vermalende Farbe), war etwa so ein Moment.
Na und? Warum soll ich mich darüber ärgern, dass es mir danach schlecht geht und mein Rücken weh tut? Ich wusste es doch eigentlich vorher. Ich bin halt in einem gewissen Alter und froh, dass ich es immer noch hin bekomme und mehr anderen helfen kann als dass mir geholfen werden muss. Und ich bin doch auch jetzt noch knackig! Mal knackt das Knie, mal die Hüfte, mal der Rücken.
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