Welche Diskriminierungen bei Vorstellungsgesprächen legal?
Laut EU-Antidiskriminierungsgesetz darf niemand auf Grund von Rasse oder Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Religion oder Glauben in anderen Bereichen diskriminiert werden. Aber dieses Anti-Diskriminierungsgesetz lässt dennoch viel Spielraum, wie ich finde. Ich las erst kürzlich, dass dieses Gesetz beispielsweise keine Raucher beinhaltet, sodass Arbeitgeber einen rauchenden Bewerber theoretisch ablehnen könnten eben weil er raucht und nicht aus anderen Gründen.
Welche Diskriminierungen wären laut diesem Gesetz noch zulässig und legal? Könnte man dann theoretisch auch jemanden diskriminieren, der sich die Haare komisch gefärbt oder hässliche Tattoos auf der Haut hat? Dürfte man theoretisch auch jemanden diskriminieren, der etwas pummliger ist? Wer würde noch in diese Kategorie fallen und fällt euch spontan ein? Findet ihr das gerecht? Sollte man das Gesetz in euren Augen überarbeiten und aktualisieren oder sollte es so bleiben wie es ist?
Ich finde das Anti-Diskriminierungsgesetz ziemlich sinnlos. Wenn ein Arbeitgeber jemanden nicht einstellen möchte, dann wird er das nicht tun. Er wird nur gezwungen sein, die wahren Gründe zu verbergen. Ein Arbeitnehmer bekommt so unter Umständen keine ehrliche Antwort mehr, wenn er nach den Gründen seiner Ablehnung fragt. Und viele Arbeitgeber werden die gleichen Fragen wie du stellen. Dann werden sie lieber sicher gehen und auch bei einer Ablehnung wegen eines komischen Aussehens oder Übergewicht kein Wort über den Grund verlieren.
Auch wenn es Gründe gibt, die für eine Ablehnung legal sind, wird kein Arbeitgeber sie nennen. Wenn ein Mitarbeiter mit sehr auffälligen, sichtbaren Tätowierungen im Kundenkontakt arbeiten soll, dann kann er abgelehnt werden. Ein Lagerarbeiter dagegen dürfte tätowiert sein.
Aber warum sollte man Arbeitgeber das Risiko eingehen und am Ende verlieren, weil ein Tattoo zu klein für eine Ablehnung ist? Man lehnt einfach aus anderen Gründen ab. Da hat eben ein anderer Bewerber mehr überzeugt. Selbst wenn die Qualifikationen gleichwertig sind, bleiben immer noch die Soft Skills.
Wie will man nachweisen, dass der andere Kandidat eben nicht teamfähiger ist, eine größere Abschlusssicherheit mitbringt oder ein besseres analytisches Denkvermögen hat? Wer als Arbeitgeber die wahren Gründe angibt, der kann doch nur verlieren. Wer etwas Erfahrung hat, der tut das niemals, sondern beruft sich immer auf harmlose, nicht belegbare Floskeln.
Die wahren Gründe hat man doch vor diesem Gesetz auch nicht genannt bekommen. Wobei es sich ja wohl mittlerweile so entwickelt hat, dass Arbeitgeber gar keine Absagen mehr schicken. Man bekommt einfach keine Nachricht und es ist damit klar, dass man nicht genommen wurde. Ich habe dazu erst neulich aus der Praxis wieder etwas mitbekommen, wo man direkt gesagt hat, wenn man alle Bewerber anschreiben wollte, müsste man noch eine Aushilfskraft dafür einstellen.
So bekommen eben nur die Bewerber erst mal Post, die man persönlich kennenlernen will und am Ende werden alle eingereichten und nicht benötigten Unterlagen einfach geschreddert. Dass damit die Bewerber auf Dauer auch enorme Kosten haben, sehen die Personaler gar nicht. Denn allein die Bewerbungsmappen könnte ja ein Bewerber mehrmals verwenden.
Die wenigsten Arbeitgeber möchte doch heute noch eine Bewerbung auf Papier. Und wer arbeitslos ist, kann 5 Euro für jede Papierbewerbung oder 50 Cent für jede Bewerbung online von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter erhalten. Da sitzen dann auch Bewerbungsmappen drin.
Ich finde es nicht problematisch, wenn keine Absagen mehr verschickt werden. Dass die Arbeitgeber bei vielen Bewerbungen enorme Kosten zu tragen, ist nicht von der Hand zu weisen.
Andererseits entstehen dem Bewerber heutzutage kaum noch Kosten durch eine Bewerbung, weil man ja inzwischen fast überall Bewerbungen per Mail eingereicht werden können. Den meisten Arbeitgebern ist das auch recht, weil es viel weniger Arbeit und Kosten erzeugt, wenn man beispielsweise die Bewerbung an eine Fachabteilung weiterleiten möchte.
Und in Firmen, in denen Bewerbungen per Mail nicht akzeptiert werden, kann man ja zumindest mal vorher anrufen, ob überhaupt Interesse an einer Bewerbung besteht. Schließlich geht es da wohl eher um kleinere Firmen, bei denen man schnell einen persönlichen Kontakt aufbauen kann.
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