Welche Charaktereigenschaft an sich selbst negativ finden?

vom 09.08.2018, 08:01 Uhr

Ich denke, dass jeder die ein oder andere Charaktereigenschaft hat, die er an sich selbst schlecht findet. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich durchaus sehr inkonsequent sein kann, was mich selbst betrifft oder auch durchaus manche Situationen im Leben. Mich nervt das durchaus hin und wieder und ich versuche dann schon, daran zu arbeiten.

Mir wurde auch mal gesagt, dass ich durchaus nachtragend wäre. Das empfinde ich selbst allerdings als nicht so schlimm. So vergesse ich wenigstens nicht, was mir vielleicht mal jemand angetan hat und warum ich eben so nachtragend bin, was diese bestimmte Angelegenheit betrifft.

Habt ihr bestimmte Charaktereigenschaften die ihr bei selbst negativ findet? Welche sind das und warum stören sie euch? Stand euch diese Eigenschaft vielleicht schon selbst des Öfteren im Weg? Arbeitet ihr daran oder nehmt ihr diese Charaktereigenschaft so hin, weil sie eben zu euch gehört? Machen für euch auch die negativen Eigenschaften einen Menschen erst aus? Oder findet ihr das durchaus verbesserungswürdig?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Genauso wie Cloudy sich weigert zu glauben, dass der menschliche Körper eine Ansammlung von "Problemzonen" ist, weigere ich mich zu glauben, dass der Mensch negative und positive Charaktereigenschaften hat, die man optimieren und verbessern muss. Meiner Ansicht nach kommt es immer darauf an, in welchem Kontext man sich bewegt, mit welchen Menschen man zu tun hat und welche Ziele man erreichen möchte.

Denn auch Eigenschaften, die vielleicht als negativ wahrgenommen werden, können in bestimmten Situationen durchaus positiv und vorteilhaft sein. Ich habe so einige (negative) Charaktereigenschaften, die so mancher Mensch sicherlich als verbesserungswürdig ansehen würde. Ich selbst sehe an mir aber keinen Verbesserungsbedarf, wenn ich ehrlich bin.

Meiner Ansicht nach sieht man in sich selbst nur dann verbesserungswürdige Eigenschaften, wenn man total unsicher ist und viel Wert auf die Meinung anderer Menschen legt. Ich bin aber zufrieden mit mir wie ich bin und würde mich daher auch nicht "generalüberholen" wollen. Das hat für mich auch was mit Selbstliebe und Selbstakzeptanz zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Also ich finde, wenn man Selbstbewusstsein hat, dann muss man sich nicht nur über seine Stärken, sondern auch über seine Schwächen bewusst sein. Das Ziel ist, die Schwächen auch dort zu nutzen, wo sie sinnvoll sein können. Beispielsweise ertappe ich mich immer, dass ich sehr impulsiv bin.

Mein Freund ist hingegen die Ruhe selber und lässt sich auch oft in gewissen Situationen ausnutzen. Ich habe schon viel für seine Rechte erreicht, weil ich mit meiner Art einfach das bekommen habe, was ihm oder mir zusteht. Man kann also an diesem Beispiel sehen, dass es auch durchaus positive Seiten hat, wenn man negative Seiten hat.

Meine Schwäche ist ebenfalls in er Erziehung, dass ich oft unkonsequent bin. Dies äußert sich natürlich dann darin, dass die Kinder das ausnutzen. Mein Glück ist aber, dass sie mich alle gern haben. Da muss ich nur einmal sagen, dass jetzt Schluss ist und dann ist auch Schluss.

Wenn ich etwas an mir ändern könnte, dann wäre es das ewige Nachdenken und Hinterfragen von allen möglichen Themen. Wobei mich das schon auf viele wissenschaftliche Erkenntnisse gebracht hat. Allerdings nervt es auch viele Menschen, dass ich sie mit Fragen konfrontiere, auf die sie selber auch keine Antwort wissen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ach, da gäbe es sicher eine ganze Latte von Eigenschaften, an denen ich "arbeiten" könnte, besonders wenn ich mir die Meinung meiner Mitmenschen so anschaue. Aber ähnlich wie Täubchen bin ich mir mit zunehmendem Alter gar nicht mehr so sicher, ob der allgegenwärtige Zwang zur "Selbstoptimierung" und zur Bekämpfung der eigenen Schwächen wirklich so sinnvoll ist. Ich versuche hier einen gesunden Mittelweg zu finden.

Einerseits hätte ich viel zu tun, alles, was mir schon mal jemand als negative Eigenschaft vorgeworfen hat, zu "bekämpfen", da es oft genug nur darum ging, dass ich nicht das tue, was jemand anders von mir möchte. Und das nehmen viele Menschen persönlich. Andererseits möchte ich aber auch keine arrogante, rüpelhafte Zeitgenossin, sein, die über sensiblere Mitmenschen eiskalt hinwegtrampelt, sich breitbeinig hinstellt und verkündet: Ich bin nun mal so, und ich brauche mich auch nicht zu verändern! Dann würde ich nämlich schnell ziemlich alleine dastehen, und ich habe eigentlich schon ganz gern Freunde um mich, und nicht nur Leute, die mich gezwungenermaßen tolerieren.

Und hin und wieder ärgere ich mich natürlich auch über mich selbst, weil ich mal wieder an sich schöne Erlebnisse zergrübelt habe, oder aus purer Trägheit etwas verpasst oder ein nettes Gespräch in einen penetranten Monolog meinerseits verwandelt habe. All dies finde ich beispielsweise schon negativ an mir, aber ich kann eben nur von Fall zu Fall versuchen, mich besser zu benehmen, und ganz wegbekommen werde ich meine Schwächen sowieso nie. Wozu also der ganze Terz?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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