Welche Bücher haben euer komplettes Denken verändert?

Das Buch "Biografie: Ein Spiel" von Max Frisch hat tatsächlich mein ganzes Denken verändert. Ich habe viele Dinge ganz anders gesehen, nachdem ich das Buch zum ersten Mal vor rund zehn Jahren gelesen habe. Seitdem habe ich es noch einige weitere Male gelesen und kann noch immer sagen, dass es extrem prägend ist mich. Seitdem sehe ich viele Sachen anders, nehme sie anders wahr und bewerte sie anders.

Mir hat das Buch auch sehr dabei geholfen, nicht immer alles zu bereuen, was in der Vergangenheit Schlechtes passiert ist, da es sonst nicht zu den vielen positiven Dingen gekommen wäre, die dann später eingetreten sind. Welche Bücher haben euer komplettes Denken verändert?

Kann das voll gut nachvollziehen. Ich habe auch Einige Bücher gelesen, die mein Handeln und Denken beeinflusst haben. Das Letzte war voll "Untenrum Frei" (Stockowski). Das war mein Zugang zu feministischen Themen wie Sexismus im Alltag etc.. Ein bisschen wie: Wenn man es einmal gesehen hat, kann man nicht mehr so tun, als gäbe es das nicht. Hat definitiv einiges schwerer gemacht für mich aber ich bin trotzdem dankbar für das Augen öffnen.

Ich weiß gar nicht mehr wie das Buch hieß, aber es war von einer Mutter geschrieben, deren Sohn umgebracht wurde und deren Mann dann nachweislich schlimme Kinderfilme auf dem Rechner hatte. Nun könnte man meinen daraus kann man nichts lernen, aber ich denke man kann das schon.

Zum einen lernt man aus dem Buch jeden Moment zu genießen und seinen Partner auch nicht als vollkommen anzusehen, man muss auch mal Dinge hinterfragen. Das Buch war sehr interessant zu lesen und vor allem kann man auch lernen wieder aufzustehen und nach vorne zu sehen. Es gibt aber jede Menge andere Bücher, die lesenswert sind und aus denen man etwas ziehen kann.

Da ich viele Bücher aus dem Bereich der Psychologie lese, gibt es da auch einige Sachen, die ich daraus für mich lernen konnte, die ich dann hinterfragt habe und so weiter. Das ist schon etwas, was einem etwas bringt und dabei meine ich nicht irgendwelche Ratgeber, sondern Klassiker der Psychologie.

Ich lese zwar privat sehr viel und verdiene mir ein Zubrot mit (Korrektur) lesen, und habe sogar ein Tattoo mit Büchern drauf, aber dennoch kann ich nicht behaupten, dass ein Buch mein Denken tatsächlich verändert hat. Viele haben mich beeindruckt, manche auch nachhaltig. Aber beispielsweise hat mich die "unendliche Geschichte", ein absolutes Lieblingsbuch von mir, nicht gerade von einem eisenharten Kapitalisten in ein Träumerlein verwandelt. Oder der "kleine Prinz", ebenfalls ein sehr lehrreiches Stück Literatur, wie ich finde.

Ich würde daher eher sagen, dass die Bücher und Figuren, die mich teilweise seit Jahrzehnten begleiten, mich eher in der Erkenntnis bestärkt haben, dass auch Kunst und Kultur für ein gelingendes Leben wichtig sind und nicht nur die Absatzzahlen der Autoindustrie. Das Buch, das mich hier vom Gegenteil überzeugen kann, muss erst noch geschrieben werden.

Womit ich wenig bis gar nichts anfangen kann, sind die ganzen Selbsthilferatgeber, die oft auch als schwülstige Geschichtchen getarnt daherkommen. "Tu dies oder jenes, dann wirst du "erfolgreich". Das Universum liebt dich, auch wenn du eigentlich ein raffgieriger, seelisch verkrüppelter Niemand bist."

Das gleiche gilt auch für angeblich wahre "Schicksalsgeschichten". Ich glaube gern, dass es kein Spaß ist, mit 20 an Krebs zu sterben oder festzustellen, dass der Angetraute Minderjährige belästigt, aber ich kann nicht behaupten, dass diese Erkenntnis mich konkret dazu treibt, meinen Job zu kündigen, morgens Selleriesaft zu trinken, in ein Tiny Haus zu ziehen oder als Reiseinfluencerin mein Geld zu verdienen.