Welche Bücher haben euch bisher am meisten enttäuscht?
Manchmal freut man sich sehr auf das Erscheinen eines bestimmten Buchtitels. Entweder, weil die Kritiken in anderen Ländern sehr gut ausgefallen sind oder weil es sich um den Lieblingsautoren handelt. Aber ab und zu kann man dabei ziemlich enttäuscht werden. Daher wollte ich mal fragen, welche vielversprechenden Bücher euch am meisten enttäuscht haben.
Bei mir ist es auf jeden Fall der Roman "ein wenig Leben". Das Buch hatte auf dem US-amerikanischen Markt wirklich überschwängliche Kritiken, auch von seriösen Zeitungen. "Dieses Buch wird dich verschlingen" ist nur eine von vielen Rezensionen. Jedenfalls war das Buch aufgrund seiner Kritiken lange auf meiner Liste und nun habe ich es mir auch endlich gekauft.
Aber was soll man sagen. Die Handlung finde ich langweilig, die Charaktere unglaubwürdig und nervig. Obwohl ich fast die Hälfte des 900-Seitigen Wälzers hinter mich gebracht habe, kam es immer noch nicht zu den versprochenen Schockerszenen. Da viele Rezensenten meinten, das Buch sei stellenweise so intensiv, dass sie beim Lesen pausieren mussten, ist das schon sehr enttäuschend. Welche Bücher haben euch enttäuscht? Habt ihr sie dennoch zu Ende gelesen?
Selber habe ich mich nicht zu dem folgenden Buch entschieden und ich musste es aufgrund dessen, dass wir es von der Schule lesen mussten auch zu Ende lesen. Bei mir handelt es ich um das Buch: "Das Parfum" von Patrick Süskind. Was am Anfang einfach nur langatmig geschrieben war, wurde am Ende schlichtweg zur Katastrophe. Das Ende passte einfach nicht wirklich zum Rest, aber wie hätte man ein solches Ende auch verfassen können? Das Buch finde ich extrem ungelungen und bin meiner Lehrerin heute noch böse, dass wir dann noch den Film sehen mussten.
Ich glaube, dass eine gewisse Enttäuschung grundsätzlich nicht ausbleibt, wenn man den Hype um ein Buch oder einen Film bzw. eine Serie mitbekommt und sich dann selbst eine eigene Meinung bildet. Bei mir ist das so, dass die Enttäuschung umso größer ist, desto mehr eine Sache gehypt und für gut befunden wird. Auf bestimmte Bücher kann ich das nicht festlegen, aber bei bestimmten Filmen ist das schon häufiger vorgekommen, gerade bei denen die als Kult gehypt worden sind.
Bei mir gab es wenige Bücher, die mich enttäuscht haben, auch wenn sie an allen Stellen sehr gut bewertet wurden. Vor allem fallen mir da die Scheibenwelt-Romane ein. Ich habe zwei dieser Bücher angefangen und sie konnten mich beide nicht packen, auch wenn es sehr viele begeisterte Leser gab und sicher noch gibt. Ich habe es dann irgendwann aufgegeben, da ich einfach finde, dass Lesen mein Hobby ist und ich mich nicht durch ein Buch quälen möchte, das mich nicht anspricht.
Mich haben bisher ganz viele Bücher enttäuscht, bei denen es sich um Bestseller handelte oder die aus irgendwelchen anderen Gründen extrem gehypt wurden. So kann ich den Büchern von Sebastian Fitzek beispielsweise nicht viel abgewinnen. Ich habe dem Autor immer wieder eine Chance gegeben und dachte, dass das nächste Buch doch endlich mal gut sein muss. Immerhin zählt Fitzek zu den besten deutschsprachigen Thriller-Autoren überhaupt und er hat eine riesige Fangemeinde. Leider finde ich die Bücher durchweg schlecht.
Mir gefällt der Schreibstil gar nicht und außerdem finde ich die Handlung immer völlig überzogen, übertrieben, unglaubwürdig und verworren. Da kommen so viele Handlungsstränge zusammen, dass das Buch für mich ein einziges Chaos ist und keinem roten Faden mehr folgt. Aber wahrscheinlich ist es genau das, was die Fans als spannend empfinden und so besonders an dem Autor finden. Für mich ist er jedoch nichts.
Ansonsten erinnere ich mich auch an den Alchimisten von Paulo Coelho. Das Buch wurde ja auch extrem gehypt, wobei es für mich eines der schlechtesten Bücher ist, die ich je gelesen habe. Ich habe es direkt nach dem Lesen in hohem Bogen in den Müll gepfeffert und ärgere mich immer noch darüber, meine Zeit damit verschwendet zu haben. Auch wenn das Buch wirklich dünn ist und damit schnell gelesen war, hätte ich meine Zeit deutlich besser nutzen und in ein anderes Buch investieren können.
Ich kann deine Enttäuschung über "Ein wenig Leben" verstehen. Es ist wirklich ärgerlich, wenn man viel von einem Buch erwartet und dann letztendlich enttäuscht wird. Mir ist das auch schon ein paar Mal passiert.
Ein Buch, das mich enttäuscht hat, war "Origin" von Dan Brown. Ich hatte schon mehrere Bücher von ihm gelesen und fand sie immer sehr spannend und unterhaltsam. Aber bei "Origin" hatte ich das Gefühl, dass die Handlung sehr vorhersehbar war und die Charaktere flach und klischeehaft. Ich habe das Buch dennoch zu Ende gelesen, weil ich hoffte, dass es sich noch steigert, aber leider war dem nicht so.
Ein anderes Buch, das mich enttäuscht hat, war "Gone Girl" von Gillian Flynn. Auch hier hatte ich durch die vielen positiven Bewertungen und Empfehlungen hohe Erwartungen, aber die Handlung war für mich nicht schlüssig und die Charaktere unsympathisch. Ich habe das Buch dennoch zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht.
Aber trotzdem gebe ich nicht auf, neue Bücher zu entdecken und zu lesen. Denn es gibt immer wieder Überraschungen und Perlen, die es wert sind, entdeckt zu werden.
Bei extrem gehypten Büchern bin ich arg vorsichtig geworden. Meine Erfahrung sagt mir inzwischen, dass Bücher mit über 4 Sternen in der Bewertung bei Goodreads mich sehr wahrscheinlich enttäuschen werden. Ich nehme an, dass da viele Bewertungen von Leuten dabei sind, die für ihre Bewertungen zumindest mit einem kostenlosen Buch bezahlt werden oder, dass die 5 Sterne von treuen Fans kommen, die unabhängig vom Inhalt bewerten.
Auch weit oben auf der Liste der Enttäuschungen sind bei mir Mittelteile von Trilogien. Ich hatte da in letzter Zeit öfter das Gefühl, dass die Autoren dazu gedrängt werden die Geschichte auszudehnen und aufzublasen damit man drei Bücher verkaufen kann statt zwei oder einem dicken.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ansonsten erinnere ich mich auch an den Alchimisten von Paulo Coelho. Das Buch wurde ja auch extrem gehypt, wobei es für mich eines der schlechtesten Bücher ist, die ich je gelesen habe. Ich habe es direkt nach dem Lesen in hohem Bogen in den Müll gepfeffert und ärgere mich immer noch darüber, meine Zeit damit verschwendet zu haben. Auch wenn das Buch wirklich dünn ist und damit schnell gelesen war, hätte ich meine Zeit deutlich besser nutzen und in ein anderes Buch investieren können.
Das scheint echt so ein Buch zu sein, dass man entweder hasst oder liebt. Ich bin leider auch zuerst auf die ganzen positiven Bewertungen gestoßen und habe mich davon beeindrucken lassen, dass es auf Listen mit Büchern erscheint, die man unbedingt gelesen haben "muss".
Ich habe es nur deshalb zu Ende gelesen weil ich im Zug saß und weil das Internet da so lahm war. Bücher, die mich zu irgendwas "inspirieren" sollen und zwar wenn nötig mit der Holzhammer Methode sind einfach nicht mein Ding. Meine Kopie ist aber immerhin nicht im Müll gelandet sondern in einem öffentlichen Bücherschrank. Vielleicht ist der nächste Besitzer ja einer von den Leuten, die das Buch lieben.
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