Welche Bezahlung ist für Praktikanten angemessen?

vom 05.05.2017, 08:10 Uhr

In Deutschland kann man ja schon fast froh sein, für ein Praktikum entsprechend honoriert zu werden. Ich habe eher die Erfahrung und Beobachtung gemacht, dass viele Firmen und auch Behörden eher Pflichtpraktikanten bevorzugen, weil die eben nichts kosten. Ansonsten bekommt man eher wenig Bezahlung, nah am Mindestlohn glaube ich. Ich habe es selten erlebt, dass wirklich großzügig in Deutschland für einen Praktikanten bezahlt worden ist.

Nun habe ich schon mehrfach von US-Praktikanten gehört und gelesen, die im Monat locker 8000 US-Dollar als Bezahlung bekommen haben. Kommt sicherlich auch auf die Branche an. Wie denkt ihr über eine derartig hohe Bezahlung? Welche Bezahlung ist für einen Praktikanten angemessen und warum? Würdet ihr das vom Standort (also dem Land) abhängig machen, wo das Praktikum stattfindet?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, das hängt ganz von der Art des Praktikums ab, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt und wie viel Arbeit man dabei leistet. Als wir Ende der Schulzeit mit Praktika begannen, dauerten die in der Regel nur eine Woche, wurden nicht vergütet und sollten hauptsächlich dazu dienen, dass wir uns die jeweiligen Berufe näher ansehen können.

Später hatte ich ein Praktikum in der Journalismus-Branche, wo ich nach den ersten Tagen aktiv gearbeitet habe. Das Praktikum dauerte zwei Monate und wurde mit 250 Euro im Monat honoriert. Ein Freund von mir hat mit Anfang 20 mehrere Praktika im Zuge seines Studiums absolviert, für hohe Management-Positionen, da gab es dann entsprechend noch einmal mehr Geld.

Vom Land würde ich die Bezahlung für ein Praktikum nicht abhängig machen, eher von der Branche, der Dauer und davon, wie viel Arbeit man tatsächlich dabei erledigen muss. Leider werden Praktikanten von manchen Firmen ja auch ausgenutzt, damit man eine billige Arbeitskraft nach der anderen einstellen kann.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vom Land würde ich das nicht abhängig machen sondern was der Praktikant kann und was er leistet. Warum sollte ich jemanden mit solchen Summen bezahlen, der nichts kann und den kompletten Tag nur hinter mir her trabt und nichts auf die Reihe bekommt? Sollte so etwas dann auch bezahlt werden müssen, denn er verursacht nur Aufwand und Mehrarbeit, warum sollte mich das dann auch mehr kosten?

Bringt mir ein Praktikant auch etwas ein, dann kann man ihn auch fürstlicher dafür belohnen als den Mindestlohn, muss man aber auch nicht. Denn das steht auch jedem Arbeitgeber frei wie er damit umgeht solange er sich an die gesetzliche Lage hält und ich schenke auch nicht meinen kompletten Gewinn einem Praktikanten der diesen erwirtschaftet. Es ist halt immer ein Geben und ein Nehmen, für den einen ist der Mindestlohn sogar zu viel wenn man sich das ansieht und ein anderer bringt die Leistung, dass man ihm gerne 5000 Euro im Monat geben würde, die man aber auch erst einmal haben muss.

Die zwei Pappnasen die bei mir im Betrieb hängen und die ich zum Glück bald wieder los bin, diese sind jedenfalls keinen Cent wert der für sie bezahlt wird. Sie verursachen mehr Kosten und machen mehr Arbeit, als sie einbringen und noch dazu sind diese beiden nicht sonderlich passend, dass ich auch hinterher keinen von beiden einstellen würde. Da kann ich es schon verstehen, wenn jemand danach dann nur noch Praktikanten nimmt die ihre Pflicht ableisten müssen und sonst nichts weiter oder man sehr vorsichtig mit dem Thema umgeht. Sicherlich gibt es auch Unternehmen die Ausnutzen aber auch nicht jeder Praktikant ist sein Geld Wert was er bekommt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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