Welche Auswirkungen und Symptome bei Durchgangssyndrom?

vom 21.05.2018, 16:24 Uhr

Ich habe schon öfter gehört, dass gerade ältere Menschen am Durchgangssyndrom leiden, wenn sie durch Krankheit ins Krankenhaus müssen. Da soll es dann durchaus vorkommen, dass die Patienten zunehmend verwirrter werden und durcheinander geraten. Immerhin fehlt der übliche Tagesablauf und die gewohnte Umgebung.

Nun frage ich mich, wie genau sich das Durchgangssyndrom bemerkbar macht? Ist es durchaus so, dass die Patienten immer verwirrter werden und komische Dinge sagen oder nach Personen fragen, die vielleicht schon lange verstorben sind oder die niemand kennt? Kann das Syndrom auch bei jüngere Patienten auftreten? Legt sich das durchaus wieder, wenn die Patienten ins gewohnte Umfeld zurück kommen? Wie sollte man sich da als Angehöriger verhalten? Ist es dann nicht sinnvoll, wenn man auf die Verwirrtheit eingeht und den Patienten bestätigt, statt ihm die Dinge ausreden zu wollen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nun versuchen wir uns mal in die Situation eines alten Menschen zu versetzen, der, auch wenn er geistig noch halbwegs fit ist, dennoch schon lange keine umwälzende Veränderung in seinem Leben mehr erlebt hat und eher ein ruhigeres, von Routine und immer gleichen Abläufen geprägtes Dasein in einem engen Personenkreis (sei es im Familienkreis oder in einer Pflegeeinrichtung) gewohnt ist.

Und diese Person wird auf einmal krank, fühlt sich miserabel, muss am Ende gar noch operiert werden und landet in einem der schönen Vierbettzimmer auf der "Inneren" eines Spitals. Fremde Menschen reden auf dich ein, drücken an dir herum, du hast Schmerzen, die Medikamente machen dich trieselig und der Nachtschlaf wird vielfach unterbrochen, weil dein Zimmergenosse herumschreit. Dazu noch Bettnachbarn und der nicht enden wollende Strom der vielköpfigen Familienclans, die zwölf Stunden am Tag das Zimmer bevölkern.

Dass man da anfängt, wirr im Kopf zu werden, Gedächtnislücken zu entwickeln und pampig und unruhig zu werden, liegt für mich auf der Hand. Ich bin noch kein "älterer" Mensch, aber mir würde es da ganz ähnlich gehen. Dafür muss einem ja nicht die verstorbene Ehefrau erscheinen, dass einem ein Krankenhausaufenthalt in fortgeschrittenem Alter zusetzt. Die Definition eines "Durchgangssyndroms" besagt immerhin glücklicherweise, dass es sich um einen vorübergehenden Zustand handelt und die Betroffenen sich wieder fangen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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