Welche Auswirkungen hat ein Trauschein auf das Arbeitsleben?
Eine Freundin von mir wird in einigen Monaten ihren Master abschließen, wobei sie auch schon seit Jahren in einer festen Beziehung ist. Ihr Partner und sie würden sehr gerne heiraten, wobei der Tag an sich aber noch nicht feststeht. Jetzt hat er Bedenken, dass ein Trauschein meine Freundin bei der Arbeitssuche benachteiligen würde und würde gerne die Hochzeit etwas aufschieben.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum es Nachteile geben sollte, wenn man auf Jobsuche ist und dann noch verheiratet ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber da dann Alarmglocken hat und eine Frau unter solchen Umständen nicht einstellen möchte, zumal die Familienplanung ja nicht an einen Trauschein gebunden ist. Ein Risiko geht man also immer ein, wenn eine Frau im gebärfähigen Alter eingestellt worden ist, egal ob sie ledig oder verheiratet ist.
Wie seht ihr das? Welche Auswirkungen hat ein Trauschein auf das Arbeitsleben? Wird man dadurch wirklich diskriminiert oder ist das Blödsinn? Ich muss ehrlich sagen, für mich hört sich das eher so an, als würde er kalte Füße bekommen wegen einer möglichen Hochzeit und als wäre das nur eine Ausrede.
Für mich klingt das auch eher nach einer Ausrede nicht heiraten zu wollen. Ich habe noch nie davon gehört, dass es irgendwie die Arbeitssuche benachteiligt, wenn man verheiratet ist. Das höre ich hier wirklich zum ersten Mal. Wie schon sagst, müsste man da eher bedenken haben, wenn die Frau eben in einem Alter ist, in dem viele Kinder bekommen oder mit der Planung anfangen. Ich würde da auch hinterfragen, ob der Mann nicht doch plötzlich Panik bekommen und sich um entschieden hat, nun doch nicht heiraten zu wollen.
Für mich klingt das auch eher nach einer Ausrede. Wobei ich es eher positiv sehe, wenn jemand heiratet. Das heißt ja eigentlich, dass einem klassische Werte wichtig sind, was ja eher für einen spricht, ebenso dass man bereit dazu ist sich länger zu binden. Wobei ich auch denke, dass man es als Frau schwer hat, weil man dann doch noch ein Kind bekommen kann, aber mit einer Hochzeit hat das nichts zu tun. Ich habe noch nicht mitbekommen dass das nachteilig ist.
Nachteile würde ich nicht unbedingt sehen, aber je nach Branche führt man doch recht unterhaltsame Bewerbungsgespräche. Vor ungefähr zehn Jahren hat so mancher Mann aus der Führungsriege tatsächlich nachgefragt, ob mein Gatte mit meiner Berufstätigkeit einverstanden sei.
Die Herren hatten wirklich kreative Ideen, welche Probleme so ein Ehemann mit der Berufstätigkeit der Frau haben könnte. Erträgt er, dass sie die einzige Frau im Team sind? Was passiert bei Überstunden, verlangt er dann pünktlich sein Essen. Kann er mit einer Frau in der Position leben?
Ich habe tatsächlich mehr als einmal angemerkt, dass ich dachte, das sei ein Vorstellungsgespräch und keine Eheberatung. Aber so skurril manches Gespräch verlaufen ist, es gab meist ein Angebot. Der Trauschein war nie wirklich hinderlich, es gab nur etwas zu lachen.
Das finde ich ja schon etwas witzig, dass wirklich vor nur zehn Jahren bei cooper75 noch nachgefragt wurde, ob der Ehemann damit einverstanden sei, dass seine Frau diesem Job nachgeht. Ich dachte auch, dass man zu der Zeit schon weiter war. Aber eigentlich denke ich nicht, dass es durch die Hochzeit Probleme bei Vorstellungsgesprächen gibt.
Natürlich kann es sein, dass der Arbeitgeber vielleicht davon ausgeht, dass nun auch Nachwuchs geplant ist, wenn die Bewerberin kürzlich geheiratet hat. Aber ich würde auch sagen, dass dazu doch in der heutigen Zeit kein Trauschein mehr nötig ist und dass umgekehrt eben auch nicht jeder verheiratete Mensch unbedingt schnell ein Kind haben möchte. Darum denke ich eigentlich, dass die Tatsache bei Bewerbungen keine Rolle spielen sollte.
In der heutigen Zeit, wo sich Männer und Frauen zumindest in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis den Erziehungsurlaub aufteilen, sollte das doch keine Rolle spielen. Auch unverheiratete Frauen können Kinder bekommen und dann ist das für den Arbeitgeber eher von Nachteil, weil der Erziehungsurlaub dann wahrscheinlich eher nicht aufgeteilt wird und der Frau, wenn sie allein erziehend ist, alle Krankheitstage zustehen und nicht nur die Hälfte. Ich behaupte mal, dass das bei den Bewerbungen für die meisten Firmen keine Rolle spielt.
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