Welche Ausreden als Schwangere, um kein Alkohol zu trinken?

vom 16.03.2015, 11:52 Uhr

Eine Bekannte von mir ist nun im siebten Monat schwanger, wobei sie und ihr Partner die Schwangerschaft relativ lange geheim gehalten hatten. Die beiden wollten nicht sofort jedem davon erzählen, weshalb sie zunächst Freunden, Bekannten und auch der Familie nicht Bescheid gegeben hatten. Erst dann, wenn der Bauch wuchs und man es nicht mehr so einfache verheimlichen konnte, verkündeten die beiden die Botschaft.

Jedenfalls meinte meine Bekannte zu mir, sei es schwierig gewesen, die Schwangerschaft geheim zu halten, da sie auf sehr viele Feiern eingeladen war, zu denen es Alkohol gab. Und auch beim Familienessen oder beim gemütlichen Abend mit Freunden gab es öfters Alkohol. Von daher musste meine Bekannte sich dann jedes Mal eine Ausrede einfallen lassen, weshalb sie keinen Alkohol trinken konnte.

Am liebsten hatten sie und ihr Partner es dann so gemacht, dass sie auch kleine Strecken immer mit dem Auto gefahren sin, wobei meine Bekannte dann immer als Fahrerin ernannt wurde. Somit konnte sie dann ohnehin keinen Alkohol trinken. Und bevor vorgeschlagen werden konnte, dass der Partner doch fahren soll, hatte dieser immer schon sein erstes Glas auf Ex geleert.

Ansonsten hatte meine Bekannte aber auch eine Reihe anderer Ausreden, wie Migräne oder Termine früh am nächsten Morgen, zu denen sie fit sein musste. Von daher schöpfte tatsächlich niemand Verdacht und die Verkündung war dann doch eine große Überraschung für alle.

Wart ihr auch schon einmal schwanger und wolltet erst einmal nicht gleich jedem davon erzählen? Wie habt ihr es dann mit dem Alkohol gemacht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Warum muss man dann Ausreden erfinden, wenn man die Schwangerschaft noch für sich behalten will? Ein klares nein, bei dem Angebot ein alkoholisches Getränk zu bekommen, sollte doch wohl reichen. Ehrlich gesagt hätte ich da ganz schnell mal als Gegenfrage gestellt, ob ich meine Entscheidung rechtfertigen muss. Ich kann das absolut nicht verstehen, wenn erwachsene Menschen Ausreden brauchen, um eine Entscheidung zu bekräftigen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Warum muss man dann Ausreden erfinden, wenn man die Schwangerschaft noch für sich behalten will? Ein klares nein, bei dem Angebot ein alkoholisches Getränk zu bekommen, sollte doch wohl reichen.

Nein, leider reicht es meistens eben nicht, weshalb ich da Ausreden alles andere als dumm finde. Immerhin kenne ich niemanden, der ein "Nein" einfach so hinnehmen würde, wenn an Geburtstagen mit einem Glas Sekt angestoßen wird. Man wird grundsätzlich immer nach dem Grund gefragt, warum man denn keinen Alkohol trinken möchte und wenn man den Grund nicht verraten möchte, dann wird versucht, einen zu überreden oder die Leute werden dann erst recht misstrauisch. Von daher würde ich selbst es wohl nicht anders machen, als meine Bekannte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin da auch ganz bei Punktedieb. Warum soll ein einfaches "Nein, danke" nicht ausreichen? Warum sollte man Ausreden erfinden müssen? Neben der einfachen Entscheidung, keinen Alkohol trinken zu wollen, gibt es noch zig andere Gründe, warum man nicht trinken möchte.

Und ganz ehrlich? Wenn ich nichts Alkoholisches zu mir nehmen möchte, dann muss ich das wohl kaum begründen. Meine Entscheidung steht doch nicht zur allgemeinen Diskussion. Ich begründe doch auch nicht, warum ich gerade nichts essen möchte oder keine Limonade trinke.

Selbst wenn mehr hinter der Ablehnung steckt, dann geht das niemanden etwas an. Ich erzähle doch nicht irgendwelchen Leuten von Schwangerschaften, Krankheiten oder Medikamenten, wenn ich das nicht möchte. Das geht ganz einfach niemanden etwas an und ist auch völlig unnötig, weil meine Entscheidung allein doch vollkommen ausreicht.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Mich verwundert es ehrlich gesagt auch, warum da so ein Geheimnis draus gemacht wurde. Haben die beiden sich denn dafür geschämt?

Irgendwann lässt sich eine Schwangerschaft einfach nicht mehr geheim halten und ich finde es schade, dass so etwas überhaupt gemacht wird. Ein Baby ist doch etwas Wunderbares, wobei ja leider nicht jedes Baby ein Wunschkind ist. Könnte es sein, dass das bei deiner Bekannten der Fall war? Oder war sie vielleicht noch viel zu jung?

Ich habe meine Schwangerschaft damals gleich der Familie erzählt. Bei Freunden habe ich noch etwas warten wollen, aber mein Mann war so aufgeregt, dass es natürlich bald jeder wusste.Mit dem Gläschen Alkohol habe ich sofort aufgehört, nachdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin. Ich habe nicht mehr einen einzigen Tropfen getrunken. Wobei das bei mir nicht wirklich schwer zu verkraften war, denn ich vertrage überhaupt nichts.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


YariXxX hat geschrieben:Ein Baby ist doch etwas Wunderbares, wobei ja leider nicht jedes Baby ein Wunschkind ist. Könnte es sein, dass das bei deiner Bekannten der Fall war? Oder war sie vielleicht noch viel zu jung?

Ganz im Gegenteil, es ist sogar der umgekehrte Fall. Meine Bekannte und ihr Partner freuen sich extrem auf das Kind und es ist ein absolutes Wunschkind, weshalb es den beiden auch so schwer fiel, die Schwangerschaft geheim zu halten.

Allerdings hatte meine Bekannte leider schon einmal eine Fehlgeburt erleiden müssen und diese Schwangerschaft verläuft nun auch nicht ganz unkompliziert, weshalb meine Bekannte natürlich auch schreckliche Angst hatte und hat, das Kind zu verlieren. Bekanntlich ist in den ersten drei Monaten die Gefahr dafür besonders hoch, soweit ich weiß und deshalb kann ich es auch absolut verstehen, dass man dann erst einmal abwarten möchte, bevor man es jedem gleich erzählt.

Ich denke, dass ich da genauso gehandelt hätte. Immerhin ist der Schmerz doch dann umso größer, wenn man jedem freudig von der Schwangerschaft erzählt, alles für das Kind vorbereitet und man verliert es im Endeffekt. Von daher ist es nur verständlich, dass die beiden die ersten drei Monate erst einmal abwarten wollten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Um ehrlich zu sein finde ich Abstinenz als Ausrede ziemlich interessant, im Moment ist es doch nicht mehr ungewöhnlich, dass Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten zu Gunsten ihrer Gesundheit umstellen wollen oder eben auch mal an ihre Grenzen gehen wollen. Außerdem ist es auch schon fast im Trend, dass man eben mal auf die Süßigkeiten verzichtet, mit dem Rauchen aufhört oder eben an seinen guten Vorsätzen arbeitet.

Ein Kumpel von mir hat eine katholische Erziehung genossen, er ist zwar nicht mehr wirklich katholisch und bezeichnet sich auch eher als Agnostiker, aber der Selbstversuch zur Fastenzeit reizt ihn einfach. Er verzichtet auf Fleisch und er möchte sich in dieser Zeit einfach vegetarisch ernähren, da er jeden Tag Fleischprodukte zu sich nimmt. Ob diese Ausreden nun besonders glaubwürdig sind, das muss man eher von der Person abhängig machen. Manchen Menschen kauft man solche Äußerungen gar nicht erst ab.

Naja, also wenn sie ein Glas angeboten bekommt, dann kann sie auch sagen, dass sie vielleicht später trinken möchte. Sie kann das immer und immer wieder aufschieben, bis es eben vergessen wird. Ansonsten kann sie auch sagen, dass sie sich selbst etwas zum Trinken nehmen kann, wenn sie Durst, Lust oder Appetit auf einen Drink verspürt. Manche Menschen fangen auch an zu sagen, dass sie Alkohol nicht mehr so wie früher vertragen und kein Bedürfnis mehr nach Alkohol haben. Das ist eigentlich auch ganz glaubwürdig.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn man ablehnt, Alkohol zu trinken, wird tatsächlich gefragt, warum. Ich finde es auch nicht gut, Ausreden zu benutzen. Denn dieses ewige Hinterfragen - dieses warum - ist nervig. Wenn man nichts trinken möchte, sollte das einfach akzeptiert werden. Ich habe eine solche Ausrede nie gebraucht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Wenn man ablehnt, Alkohol zu trinken, wird tatsächlich gefragt, warum.

Jein. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass automatisch gefragt wird, ob ich schwanger bin, wenn ich Alkohol ablehne. Ich mag den Geruch und Geschmack von Alkohol nicht, davon wird mir schlecht. Ich lehne daher prinzipiell jede Alkoholpraline, jedes Glas Sekt und allgemein alles ab, wo auch nur ein Hauch Alkohol drin sein könnte. Aber statt Verständnis kommt dann direkt "Bist du etwa schwanger?" in so einem total überraschten Ton voller Vorfreude.

Das kann auf Dauer schon nerven, wenn man da direkt vorverurteilt wird, obwohl man gar nicht schwanger ist. Komischerweise wird auch die Ausrede gar nicht akzeptiert, dass man das einfach geschmacklich und geruchlich abstoßend findet. Es scheint in dieser Gesellschat einfach "normal" zu sein, dass man Alkohol trinken "muss", sonst ist man automatisch unnormal und nicht ganz dicht.

Gerade dann kann ich es gut verstehen, wenn man sich dann Ausreden einfallen lässt, damit niemand direkt auf eine Schwangerschaft kommt. Gerade, wenn man vorher eine Fehlgeburt hatte und diese Schwangerschaft auch nicht gerade unkompliziert läuft.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Prinzessin_90 hat geschrieben:Immerhin kenne ich niemanden, der ein "Nein" einfach so hinnehmen würde, wenn an Geburtstagen mit einem Glas Sekt angestoßen wird. Man wird grundsätzlich immer nach dem Grund gefragt, .....

Nach dem Grund kann man ja fragen, aber von mir würde da nur kommen, dass es eben so ist wie es ist und ich eben keinen Alkohol trinken mag. Ich finde es sehr arm, wenn es nicht akzeptiert wird ohne groß herumzubohren und ich frage mich gerade, in welcher Gesellschaft du dich befindest, wenn du keinen kennst, der in dieser Beziehung kein "nein" akzeptiert.

Jeder hat seinen eigenen Willen und ich finde es sehr arm, dass man nach ausreden suchen muss um keinen Alkohol zu trinken. Erst mal wüsste ich nicht, warum man die Schwangerschaft verheimlichen will und wenn man es eben noch nicht an die große Glocke hängen will, dann muss man nicht lügen oder sich eine Ausrede zurecht legen. Ein klares "nein" sollte auch in unserer Gesellschaft einfach akzeptiert werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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