Welche Art von Gymnasium habt ihr während Schulzeit besucht?
Ich hatte zuerst die Realschule abgeschlossen, wobei ich danach noch mein Abitur machen wollte, weshalb ich auf ein berufliches Gymnasium gegangen bin. In meiner Nähe gab es dabei das wirtschaftliche, das sozialpädagogische, das agrarwissenschaftliche und das biotechnologische Gymnasium, wobei ich mich für Letzteres entschieden hatte, weil da auch recht viele Leute aus meiner Schule hin gingen und mich diese Richtung auch interessierte.
Im Endeffekt habe ich es schon etwas bereut, dass ich nicht auf das sozialpädagogische Gymnasium gegangen bin, welches mir wahrscheinlich mehr gelegen hätte. Das Fach Biotechnologie, welches ich sechs Stunden die Woche hatte, hatte mir schon Spaß gemacht, aber dafür hatten mir die Labor-Einheiten gar keinen Spaß gemacht. Und auch bis zu vier Stunden Chemie die Woche fand ich nun nicht so toll. Wart ihr auf einem allgemeinen oder auf einem beruflichen Gymnasium? Wie zufrieden wart ihr mit eurer Wahl?
Ich war auf einem ganz klassischen, also altsprachlichem Gymnasium mit Latein und Altgriechisch als Wahlmöglichkeiten für die erste, zweite und dritte Fremdsprache. Als Anpassung an die modernen Gegebenheiten stand zusätzlich Englisch als erste Fremdsprache zur Wahl. Ausschließlich als zweite oder dritte Fremdsprache gab es Französisch und Russisch.
Ich würde mein Gymnasium auch eher als klassisch oder allgemein bezeichnen. Wobei wir aber nicht so viele Altsprachen hatten. Bei uns konnte man in der 7. Klasse Latein oder Französisch wählen und in der 9. Klasse die jeweils andere Sprache. Es bestand die Möglichkeit, Latein bis zur Oberstufe weiter zu machen und dann mit dem großen Latinum abzuschließen.
Englisch gehörte von Anfang an dazu. In der 11. Klasse kamen dann Russisch und Italienisch dazu. Eine besondere Ausrichtung wie BWL, Rechnungswesen oder irgendwelche technischen "besonderen" Fächer gab es da nicht. Im Prinzip gab es da dieselben Fächer wie in der Realschule bis auf Latein natürlich.
Ich war auch zunächst auf der Realschule und wechselte nach dem Abschluss auf´s Gymnasium. In meinem Fall war es ein sozialwissenschaftliches Gymnasium, dass für Realschüler eine Übergangsklasse und eine Anschlussklasse anbot.
Die Übergangsklasse war eine 10. Klasse, in der man den Stoff nachholte, der sich von der Realschule unterscheidet. Vor allem Französisch, 8 Stunden die Woche! Die Anschlussklasse war eine 11. Klasse, die für diejenigen geeignet war, die schon mal Französisch hatten und in der nicht mehr so viel Stoff nachgeholt werden musste. Obwohl ich schon Französisch gehabt hatte, wollte ich kein Risiko eingehen und bin in die 10. Klasse gegangen.
Was die sozialwissenschaftlichen Betitelung der Schule angeht, weiß ich gar nicht so genau, wo der Unterschied lag. Wir hatten jedenfalls keinen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften oder Wirtschaft, aber natürlich wurde das trotzdem unterrichtet. Wir mussten mal ein Praktikum machen, dessen Ausrichtung dann sozial sein sollte. Aber wir hatten keine speziellen sozialwissenschaftlichen Fächer.
Was viel schwerer wog, war die Tatsache, dass es sich um eine Mädchenschule handelte. Den Unterschied hat man sofort gemerkt.
Ich war von der 5. Klasse bis zur 13. Klasse auf einem Sportgymnasium. Da ich schon immer sehr sportlich war und in meinem Bereich auch recht erfolgreich, war es logisch das ich nach der Grundschule auf das Sportgymnasium wechseln werde. Auf der Schule wird auch ein Realschulteil angeboten, so das auch Schüler die kein Abitur machen möchten, die Schule besuchen können.
Das Beste an der Schule war einfach die Menge an Sport die wir unter der Woche hatten. Jeden Tag zwei Stunden seinen normalen Vereinssport und dann noch zusätzlich den normalen Sport. Das war klasse. Mein Sohn ist auch im Verein und sollte er bis dahin weiter so sportbegeistert sein, werde ich ihn wenn er möchte auch auf diese Schule schicken.
Ich habe ein musisches Gymnasium besucht, dabei habe ich mit Musik, Tanz und Schauspiel nicht besonders viel am Hut. Ich war aber nicht lange auf dem Gymnasium, nach wenigen Jahren bin ich abgegangen, da es mir auf dieser Schule nicht besonders gut ging.
Ich habe ein allgemeinbildendes Gymnasium besucht. Es hat den Schwerpunkt Sprachen und Musik. Das kam mir sehr gelegen, da ich in diesen Fächern schon in der Grundschule sehr gut war und mich sehr dafür interessiert habe.
Wir haben in der 5. Klasse mit Latein begonnen. Das analytische, fast mathematische Vorgehen bei den Übersetzungen, die grammatikalischen Strukturen und der Bezug zu unserer heutigen Sprache hat mich fasziniert. Zudem war unser Lehrer super. Natürlich ist Latein nicht leicht, aber wer immer mitlernt, schafft das Latinum gut.
In der 6. Klasse kam Englisch hinzu. Auch das hat mir Spaß gemacht, aber Latein nicht verdrängt. In der 8. Klasse mussten wir dann zwischen Französisch und Altgriechisch wählen. Durch meine Faszination im Bezug auf Latein wählte ich Altgriechisch und hatte das dann auch als LK.
Der musikalische Schwerpunkt bezog sich vor allen Dingen auf mehr Musikstunden in der Woche und ein super Angebot an musikalischen AGs, die dann auch solche Riesenprojekte wie Carmina Burana oder ähnliches auf die Bühne stellen konnten.
So viel Auswahl hatte ich überhaupt nicht. Mein Gymnasium war zweisprachig mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung, dann gab es noch ein altsprachliches Gymnasium in der Stadt und der Rest war mehr oder weniger einfach allgemeinbildend.
Wobei die größeren Gymnasien allerdings eine größere Auswahl bei den Sprachen hatten. An meinem Gymnasium gab es pro Jahrgang ein bis zwei Klassen und man hat immer mit der gleichen Sprache angefangen, am städtischen Gymnasium gab es meistens fünf Klassen, es wurden drei verschiedene Sprachen angeboten und je nachdem, für was für eine Sprache man sich angemeldet hatte, wurde man dann in die entsprechende Klasse gesteckt.
Ich war mit meiner Wahl sehr zufrieden, vor allem weil das eben eine sehr kleine Schule war, die sehr viel für die Schüler gemacht hat. Es gab jeden Tag nach dem regulären Unterricht reichlich interessante Angebote für uns, denn Nachmittagsunterricht war zu meiner Zeit erst in der Oberstufe üblich.
Der einzige vermeintliche Nachteil kam dann bei der Wahl der Leistungskurse und Sportkurse, denn für die weniger üblichen Fächer kamen in meiner Stufe einfach nicht genug Schüler zusammen. Da wurde man dann mit den Schülern von zwei anderen kleinen Gymnasien zusammen gelegt und hatte dann unter Umständen keine Pause sondern musste sich auf den Weg in die andere Schule machen, wo der Kurs statt fand.
Damals hat mich das natürlich schon etwas gestört, schließlich war ich es nicht gewöhnt meine Pause im Bus zu verbringen, unterwegs schnell ein Brötchen zu kaufen und es im Laufen zu essen. Aber als ich dann mit dem Studium angefangen habe und genau das mein Alltag wurde musste ich mich zumindest nicht groß umstellen.
@Cloudy Die Größe der Schule hat wohl wenig mit dem Angebot der Kurse zu tun. Ich war auf einem großen Gymnasium. Wir hatten 1.100 Schüler und 70 Lehrer. Trotzdem gab es eine Kooperation mit dem Nachbargymnasium und man pendelte ständig.
cooper75 hat geschrieben:@Cloudy Die Größe der Schule hat wohl wenig mit dem Angebot der Kurse zu tun. Ich war auf einem großen Gymnasium. Wir hatten 1.100 Schüler und 70 Lehrer. Trotzdem gab es eine Kooperation mit dem Nachbargymnasium und man pendelte ständig.
Wir hatten eine Informationsveranstaltung, in der uns erklärt wurde, wie das alles läuft mit den Kursen, dem neuen Notensystem und so weiter. Dort wurde auch explizit gesagt, dass ein Kurs an unserer Schule auf jeden Fall zustande kommt wenn eine gewisse Anzahl an Schülern sich für den Kurs anmeldet. Nur wenn diese Zahl unterschritten werden würde, würde es eine Kooperation mit anderen Gymnasien geben.
Und da ich nie mitbekommen habe, dass das größte Gymnasium unserer Stadt Schüler in Kursen an anderen Schulen unterbringt und weiß, dass dort zu meiner Schulzeit auch Kurse in "exotischen" Fächern zustande kamen gehe ich eben schon davon aus, dass das zumindest bei uns durchaus mit der Größe der Schule zu tun hatte.
Routinemäßig gab es bei uns nur Kooperationen im Sportbereich, was aber nichts mit der Zahl der Schüler zu tun hatte, die sich für einen Kurs angemeldet hatten, sondern mit den Sporthallen, die zur Verfügung standen. Da waren nicht alle Schulen so gut ausgestattet, dass sie mehrere Kurse parallel halten konnten.
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