Welche Art von Gymnasium habt ihr während Schulzeit besucht?

Ich bin auf einem allgemeinen Gymnasium gewesen, das breit gefächert und ausgerichtet war. Man konnte bei uns frei die Fächer in der Oberstufe wählen, wobei es da natürlich einige Regeln gab. So konnte man bei uns einen naturwissenschaftlichen oder einen fremdsprachigen Schwerpunkt wählen. Ich hatte mich für einen sprachlichen Schwerpunkt entschieden, sodass ich zwei Fremdsprachen wählen und belegen musste bis zum Abitur.

Wenn man einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gewählt hat, musste man zwei Fächer aus dem Bereich Chemie, Biologie oder Physik wählen. Da ich den sprachlichen Schwerpunkt hatte, musste ich nur eine Naturwissenschaft wählen, sodass ich mich für Biologie entschieden habe - das für mich kleinste Übel. Die Naturwissenschaftler mussten im Umkehrschluss eine Sprache wählen. Viele haben dann Französisch aus der Mittelstufe weiter gemacht oder Englisch oder einfach das Latinum abgeschlossen, damit das Thema erledigt war.

Sport musste man belegen, wobei man sich aber den Kurs frei aussuchen konnte. Dann musste man entweder Musik oder Kunst wählen (oder freiwillig beides, aber dann wurde der Stundenplan voller) und natürlich musste man aus den Gesellschaftswissenschaften 1-2 Fächer auswählen. Ansonsten war man da recht frei und konnte alles machen, was man wollte.

Ich war auf einem neusprachlich-humanistischen Gymnasium, das einzige Gymnasium im Umkreis. Ich habe also Englisch, Französisch, Latein und Altgriechisch gelernt. Wir hatten in der Oberstufe noch nicht so viele Wahlmöglichkeiten. Wir konnten ab der Obersekunda nur zwischen Musik und Kunst und zwischen Physik und Biologie wählen. Die anderen Fächer blieben bis zum Abitur für alle gleich.

Ich wäre lieber auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium gegangen, aber es gab keines, das von meinem Ort aus erreichbar gewesen wäre. Mir lag Englisch nicht so gut, Latein und Französisch fand ich leichter. In Mathe sind wir nur bis zu einfachen Kurvendiskussionen ganzrationaler Funktionen gekommen und Chemie hatten wir leider nur ein Jahr. Dafür hatten wir verstärkt Philosophie, Politikwissenschaften und Sozialkunde.

Ich bin auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium gegangen, weil es keine andere Wahl in meiner Umgebung gegeben hat. Eigentlich wäre ich lieber auf ein musisches oder sprachorientiertes Gymnasium gegangen, aber dafür hätte ich zu weit fahren müssen. Alles in allem hat diese Wahl (die keine wirkliche Wahl gewesen war) mein Berufsleben bestimmt, worüber ich bis heute nicht wirklich glücklich bin. Denn in meinem technisch orientierten Beruf habe ich mich nie wirklich wohl gefühlt.