Weisheitszähne mit Vollnarkose ziehen lassen?

vom 19.06.2016, 18:09 Uhr

Nur sehr wenige Menschen haben keine Probleme mit den Weisheitszähnen. Bei den meisten müssen sie gezogen werden. Für manche ist es kein Problem ruhig dazusitzen, wenn der Arzt im Mund rumpfuscht. Für andere wiederum ist dies eine absolute Horrorvorstellung. Manche Zahnärzte bieten es daher an, die Weisheitszähne während einer Vollnarkose zu ziehen. Was haltet ihr davon und habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht?

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir mussten alle vier Weisheitszähne herausoperiert werden. Ich hatte dabei eine ganz normale Betäubung und würde es immer wieder so machen und das obwohl ich im Anschluss große Probleme hatte. Natürlich waren die Spritzen sehr unangenehm, da ich diese im Zahnfleisch ohnehin immer sehr schmerzhaft finde. Allerdings war das auch schon alles, was während der Operation weh tat. Die Geräusche habe ich nur leicht wahrgenommen, da der Zahnchirurg mir empfohlen hat einen MP3-Player mitzubringen, was ich auch jedem empfehlen kann.

Die Probleme gingen bei mir danach los, da sich das ganze entzündet hat und fürchterlich weh tat. Die meisten haben nur 1-2 Tage Schmerzen, bei mir zog es sich jedoch 1 Woche hin und obwohl ich sonst nicht empfindlich bin, hätte ich das ohne extrem starke Schmerzmittel nicht ausgehalten. Nachdem ich dann spezielle Medikamente und Antibiotika bekommen habe, ging es mir zum Glück besser, wobei ich noch ein paar Wochen eine Schwellung hatte.

Diese Komplikationen wären allerdings mit einer Narkose genauso aufgetreten und ich hätte mich noch höheren Risiken ausgesetzt. In bestimmen Situationen, beispielsweise bei starken Angstpatienten, kann eine Narkose angebracht sein. Ansonsten birgt diese mehr Risiken, als der Schmerz der Spritzen wert ist. Es kommt auch sehr auf den operierenden Zahnarzt an. Meiner hat wirklich super gründlich getestet, dass alles betäubt ist und lieber noch einmal nachgespritzt, ich habe auch schon gehört, dass manche das weniger gründlich machen und es dadurch sehr schmerzhaft werden kann.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eine Narkose ist ja nun auch nicht unbedingt angenehm und kann mit einer ganzen Reihe Nebenwirkungen verbunden sein. Ich hatte Glück und war direkt nach meiner Narkose wieder fit und eher genervt weil ich noch liegen bleiben sollte und überwacht wurde, aber ich kenne Leute, die danach Kreislaufprobleme hatten und sich teilweise sogar übergeben mussten. Das wollte ich gerade nach einer Operation im Mund nicht durchmachen wollen.

Bei meiner Operation an den Weisheitszähnen hatte ich die größten Probleme übrigens auch nicht während der Operation. Die Operation war schnell überstanden, aber die Nachblutungen und die damit verbundenen Blutergüsse im Gesicht waren übel.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich habe mir auch alle vier Weisheitszähne auf ein Mal rausnehmen lassen und hatte dafür eine Vollnarkose. Das ist aber Jahre her. Ich war gerade 19 oder 20. Da ich vorher nie oft beim Zahnarzt war, habe ich wohl einfach aus Angst ja gesagt, weil ich gar keine Ahnung hatte, was auf mich zukam.

Ich weiß auch nicht mehr, ob ich gut beraten worden bin. Ich nehme an, dass es den Ärzten ganz recht ist, wenn sich die Patienten für die Vollnarkose entscheiden, weil es für sie einfacher ist.

Heute würde ich wohl länger darüber nachdenken oder im Internet recherchieren - meine OP ist so lange her; das gab es damals fast noch gar nicht. :lol: Und dann würde mir wahrscheinlich auch die lokale Betäubung reichen und ich würde das Risiko nicht eingehen, das mit jeder Vollnarkose einhergeht.

Mir hat jedenfalls danach recht ordentlich der Kiefer wehgetan vom langen Aufsperren. Diese Vorrichtung, mit der sie den Mund offenhalten, hat mir in die Mundwinkel geritzt, wo ich dann ein paar Tage diese Kratzer hatte. Das wäre aber ohne Narkose wohl genauso verlaufen. Die Narkose selber war nach ein paar Stunden abgeklungen, aber das Aufwachen ist natürlich ziemlich seltsam.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe das ohne Vollnarkose machen lassen und war auch sehr zufrieden damit. Ich mag es ehrlich gesagt auch nicht eine Vollnarkose zu bekommen, weil man dann ja nie weiß, was gerade passiert. Ich sehe das lieber und bekomme alles mit, denn dann kann ich mich auch darauf einstellen. Wenn ich aber weg bin, würde ich das nicht gut finden.

Wobei ich es nachvollziehen kann, dass es Patienten gibt, die das Angebot gerne nutzen und ich denke auch, dass man da als Angstpatient besser damit umgehen kann, wenn man ganz weg ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich wundere mich immer, welche Horrorgeschichten man im Netz über das Ziehen von Weisheitszähnen liest. Wenn so ein Zahn halbwegs draußen ist, ist das genauso unproblematisch wie das Ziehen eines normalen Zahns. Ich habe meine vier Weisheitszähne nacheinander im Lauf der Jahre entfernen lassen und jeder einzelne hat bis auf eine Ausnahme kaum mehr als zwei, drei Minuten in Anspruch genommen.

Ein Zahnarzt hatte eine Methode, die wirklich außergewöhnlich war: Er hebelte und klopfte einige Male gegen den Zahn und dann war er auch schon raus. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat, er meinte, er hätte eine spezielle Methode. Bei mir war auch hinterher nie etwas geschwollen oder blau. Mein Freund hat sich auch seinen Weisheitszahn auf diese Art und Weise ziehen lassen, das Ganze war ein Akt zwischen Tür und Angel und hinterher konnte er schon wieder einkaufen gehen.

Bevor man also aufgrund von diversen anschaulichen und schrecklichen Geschichten eine Vollnarkose beim Zahnarzt in Erwägung zieht, würde ich erst einmal fragen, ob es nicht einfachere Methoden gibt oder ob das Ganze vielleicht weniger schlimm wird, als man vorher dachte. Und selbst das Herausoperieren aus dem Kiefer muss nicht zwangsläufig mit Qual verbunden sein. Eine Vollnarkose beim Zahnarzt würde ich wirklich nur als letztes Mittel wählen.

Ich hätte da in so eine Feld- Wald- und Wiesen-Praxis auch nicht wirklich Vertrauen, da kommt einmal die Woche oder zwei- bis dreimal im Monat ein Anästhesist und das war es dann schon an Versorgung. Dass so etwas zu tödlichen Komplikationen führen kann, hört man ja immer mal wieder in den Medien. Von Vollnarkose in der niedergelassenen Praxis halte ich daher nicht viel und würde lieber eine Zahnklinik mit angrenzender Allgemeinmedizin aufsuchen.

» Verbena » Beiträge: 4996 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Meine Weisheitszähne lagen alle mit der Kaufläche zum letzten Backenzahn. Da ist mit mal eben ziehen wenig zu machen. Hier ist ein sehr aussagekräftiges Beispielbild eines Menschen, der es ähnlich getroffen hat. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, alle vier Zähne auf einmal zu machen und eine Narkose zu nehmen.

Drei der Zähne haben völlig normale Zahnärzte gemacht. Mit örtlicher Betäubung wurde das Zahnfleisch aufgemacht, die Zahnkrone mit dem Bohrer entfernt und durch den dann entstehenden Platz war es möglich, die Wurzeln zu ziehen. Zunähen und fertig.

Das mag schlimm klingen, aber das war immer vollkommen unproblematisch. Da schmerzte nichts, den Mund durfte ich immer allein aufhalten, und nach dem Abklingen der Spritze brauchte ich keine Schmerztablette. Ein Zahn war beim Herausholen entzündet und es gab kein Antibiotikum. Das machte dann wirklich Probleme.

Aber heutzutage wird so ein Zahn gar nicht raus genommen. Es gibt erst Medikamente und wenn der Zahn dann ruhig ist, kommt er raus. Das hatte ich bei Zahn Nummer 2 und 3. Da konnte ich am nächsten Tag sogar wieder reiten, voll arbeiten und problemlos essen.

Zahn 4 hat ein Kieferchirurg entfernt. Er hat, weil er Knochendefekte flicken kann, den Zahn gehebelt. Das ging zwar schneller, dafür war der Wundschmerz viel stärker und es waren einige Schmerztabletten angesagt. Ich würde auch heute immer nur einen Zahn machen lassen.

Das ist unter örtlicher Betäubung wirklich problemlos. Wenn der Zahnarzt vorsichtig arbeitet, gibt es keine dicke Backe, der Wundschmerz ist kaum vorhanden und essen kann man auf der anderen Seite. Bis auf den einen Zahn fand ich die Weisheitszähne wirklich simpel. Ich habe gesehen, wie die Leute gelitten haben, die alle 4 auf einmal hatten.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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