Weihnachtsgeschenke an Geschenke anderer Familien anpassen?

Besonders jüngere Kinder tauschen sich in der Schule und im Kindergarten meist darüber aus, was sie zu Weihnachten geschenkt bekommen haben. Deswegen fällt den Kindern natürlich auch früh auf, ob die anderen Kinder mehr oder weniger Geschenke bekommen, als sie selbst. Bekommen die Freunde mehr Geschenke, erzählen die Kinder häufig auch daheim traurig darüber.

Und das hat oft Konsequenzen. Ich kenne viele Familien die ihre Gewohnheiten zu Weihnachten etwas angepasst haben und nun mehr schenken, einfach weil die anderen Familien es auch tun. Und man möchte ja nicht, dass das eigene Kind traurig und neidisch auf andere Kinder ist.

Ich selbst würde das nicht tun und immer nur so viel schenken, wie ich kann. Ich finde es albern mehr zu schenken, nur weil das Kind mitbekommt, dass andere Kinder mehr bekommen haben. Wie seht ihr das? Habt ihr euren Kindern zu Weihnachten mehr geschenkt, da die Freunde eurer Kinder mehr Geschenke bekommen?

Mir wäre das egal wie viel andere Eltern ihren Kindern schenken, ich würde mich da nicht anpassen. Schließlich muss das Kind es ja auch zu schätzen wissen, was es bekommt und wenn Geschenke inflationär sind, verlieren sie an Wert.

Ich würde das aber nicht nur auf Weihnachten beziehen, sondern auf das ganze Jahr. So kenne ich Familien, da bekommt das Kind zu Ostern die neuste Playstation oder etwas anderes teures. So etwas kenne ich aus meiner Familie gar nicht, da gab es nur einen Schoko-Osterhasen und Eier, mehr nicht. Gefreut habe ich mich trotzdem jedes Jahr darauf.

Schon mal darüber nachgedacht, dass andere Kinder dann auch flunkern können? Ich würde weiterhin das schenken, was mir möglich ist und was ich eben schenken mag. Es kommt doch nur darauf an, dass das Kind mit dem Geschenk glücklich ist. Das müssen ja nicht immer besonders teure Sachen sein, sondern manchmal sind es auch kleine Dinge, die einem Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Anpassen würde ich meine Geschenke nicht.

Ich kenne es auch noch aus meiner Schulzeit, dass man über die Geschenke geredet hat und dazu gehörte es sicher auch, dass man mal etwas neidisch auf das Geschenk eines Schulfreundes war. Aber das kann man doch nicht immer anpassen. Auch die Interessen der Kinder unterscheiden sich zum Teil doch sehr, so dass die Geschenke nicht unbedingt miteinander vergleichbar sind. Ich würde das nicht anpassen und mir ist es auch wichtig, dass ein Kind lernt, die Geschenke wertzuschätzen, die es bekommt.

Meine Kinder haben vor ein paar Weihnachten einen Nintendo DS bekommen. Also für jedes Kind ein Gerät. Ich gebe zu, dass ich beide Geräte hätte nie finanzieren können zur damaligen Zeit. Also habe ich für den einen hier die Gutscheine genutzt und den anderen hat meine Mutter bezahlt. Nachdem im neuen Jahr die Ferien zu Ende waren, hat ein Junge auch erzählt, was er angeblich alles zu Weihnachten bekommen hätte. Die Zweifel waren schnell da und es hat sich bestätigt, dass er einfach nur gelogen hat, um nicht zugeben zu müssen, dass es gerade mal eine neue DVD gab.

Wobei ich ehrlich gesagt nie auf die Idee kommen würde mich mit anderen Familien messen zu wollen. Wozu auch, wenn man bedenkt, dass die Wünsche der Kinder da oftmals gar nicht zusammen passen? Was nutzt es denn den eigenen Kindern, wenn die volle Hightecheinrichtung bekommen, sich aber einen tollen Ausflug wünschen?

Daher höre ich halt das ganze Jahr über hin, wenn Wünsche geäußert werden. Da kann man auch hier und da mal vorsichtig nachfragen, welcher Wunsch noch Bestand hat und kann eben auch gezielt darauf sparen, wenn es recht kostenintensiv ist. Aber dieses Verhalten habe ich eben auch von meinen Eltern übernommen, die bei mir auch so gehandelt haben. Und die Freude, wenn es lang gehegter Wunsch dann in Erfüllung geht, ist doch mehr wert, als wenn man das Kind mit Dingen überschüttet, die es gar nicht will, aber dem Image dienen.