Weihnachtliche Stimmung im Erwachsenenalter vorhanden?

Als Kind nimmt man Weihnachten ganz anders wahr, als wenn man Erwachsen ist. Die Zeit ist einfach unbeschwerter und man muss sich als Kind um nichts kümmern. Oft ist man als Erwachsener auch froh, wenn Weihnachten wieder vorbei ist.

Die vorweihnachtliche Stimmung wird oft getrübt durch übervolle Kaufhäuser, Stress der Menschen oder Geldmangel bei ärmeren Familien. Wie ist das bei euch, könnt ihr euch noch auf Weihnachten wirklich und mit voller Überzeugung freuen?

Ich bin kein großer Fan (mehr) von Weihnachten. Ich habe mir seit Jahren nichts mehr von meinen Eltern gewünscht, da ich ein schlechtes Gewissen habe, dass sie schon für mein Studium zuzahlen müssen. Andere beschenke ich auch nicht, das ist auch mit meinen engsten Freunden und meinem Freund abgesprochen. Dafür bin ich einfach zu knapp bei Kasse.

Als Kind sieht man ja nur die positiven Aspekte: die Geschenke und die speziellen Süßigkeiten im Supermarkt wie Spekulatius und Lebkuchen. Außerdem hat man Ferien.

Als Erwachsener liegt der Fokus eher am Kaufen der Geschenke und der (stressigen) Planung einer Familienfeier, eines vernünftigen Essens und so weiter. Erwachsene sind meiner Meinung nach einfach nicht mehr so leicht zu begeistern für solche Dinge. Einerseits eben wegen des ganzen Stresses und andererseits, weil man ja schon viele Weihnachten erlebt hat. Das ist einfach nicht mehr so besonders.

Also ich (27) freue mich immer noch sehr auf Weihnachten, wobei ich die Vorweihnachtszeit eigentlich schöner finde, als das Fest selber. Ich liebe es Geschenke für meine Liebsten zu kaufen und mache mir schon Monate vorher Gedanken (und Listen) darüber, was man schenken könnte.

Vieles bestelle ich online, um eben dem Stress in den überfüllten Kaufhäusern zu entgehen. Ich finde es schön die Wohnung zu dekorieren und kann es kaum erwarten den Weihnachtsbaum aufzustellen. Diese Atmosphäre auf den Straßen, wenn alles so schön leuchtet, ist schon fast magisch.

Ich bin ein Familienmensch und finde es deshalb sehr schön, wenn zu Weihnachten die ganze Familie kommt. Wir haben es bei uns so geregelt, dass jeder etwas (besonderes) zu Essen mitbringt, so muss der Gastgeber nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen.

Ich kann mich auf Weihnachten natürlich nicht mehr so freuen wie damals in der Grundschule. Schließlich bin ich beim Geschenkekauf schon lange nicht mehr auf die Großzügigkeit von Erwachsenen angewiesen und muss wochenlang die Daumen drücken und hoffen, ob ich wirklich das bekomme, was ich mir wünsche. Dafür bin ich mittlerweile selber zuständig.

Auch das Weihnachtsflair und die vorweihnachtliche Stimmung von Deko bis hin zum Plätzchenbacken wird logischerweise nicht mehr frei Haus geliefert wie damals in der Kindheit, sondern muss selber erzeugt werden. Da kommen schon noch etliche Stressfaktoren hinzu.

Aber dennoch kann ich behaupten, dass ich Weihnachten auch noch als längst erwachsener Mensch gerne mag. Der Winter ist schon trist genug, da helfen Glühwein, Weihnachtsmärkte und Lichterketten wenigstens über die größte Ödnis hinweg.

Weihnachten hat nicht umsonst seine Wurzeln in vorchristlichen "Endlich wird es wieder früher hell"-Festivitäten und ist in der ganzen Welt verbreitet. Für mich ist Weihnachten einfach eine ganz attraktive Jahres-End-Festlichkeit, und wenn man nicht auf jeden Hype aufspringt, kann man auch die "besinnliche" Zeit überstehen, ohne sich in einen Stressball zu verwandeln.

Ich kann mich durchaus auf Weihnachten freuen, allerdings aus anderen Gründen als in der Kindheit. Als Kind war ich immer sehr gespannt auf den Heiligabend. Es war bei uns immer ein besonderer Tag mit bestimmten Ritualen. Zum Beispiel mussten meine Schwester und ich immer morgens unsere Zimmer aufräumen und danach waren wir in der Badewanne.

Wenn das aller erledigt war, dann durften wir mit unserem Vater den Weihnachtsbaum schmücken und das Kinderprogramm im Fernsehen anschauen. Mittags hat unsere Mutter uns dann einen Grießbrei gekocht. Nach dem Essen sind wir mit unserem Hund eine große Runde spazieren gegangen, alle zusammen.

Nachmittags kam dann langsam die komplette Familie zu Besuch und brachten Geschenke vorbei. Am frühen Abend aßen wir dann meistens Kartoffelsalat und dazu Würstchen. Der Hund hat dann immer einen großen Knochen zu Weihnachten bekommen.

Auch heute bin ich meistens ab Anfang Dezember in weihnachtlicher Stimmung. Das Ganze beginnt eigentlich damit, dass ich im Radio die ersten Weihnachtslieder höre. Dann kommen die Plätzchen und die weihnachtliche Dekoration.

Da ich immer sehr rechtzeitig alle Geschenke besorge bin ich auch nicht im Kaufstress. Ich vermeide es immer in die größeren Einkaufszentren zu fahren, da mich dies sowieso nur stressen würde. Die Weihnachtszeit ist für mich eine sehr besinnliche und gemütliche Zeit und ich mag sie sehr gerne.

Den Stress, über den alle vor Weihnachten jammern, macht man sich ja zum großen Teil selber. Es gibt doch niemanden, der mir vorschreibt, dass ich große Geschenke machen muss oder mich durch überfüllt Fußgängerzonen am Samstag schlagen muss. Ich müsste auch nicht alle Einladungen annehmen, die mich in der Vorweihnachtszeit immer erreichen. Und selber einladen und aufwendig kochen muss ich auch nicht, wenn ich das nicht will.

Was mich an Weihnachten nervt ist eher die Tatsache, dass die Saison praktisch schon anfängt nachdem die Grillkohle und der billige Sangria aus den Supermarktregalen verschwunden ist. In zwei Wochen ist erst Halloween und es war schon Anfang des Monats schwer überhaupt noch etwas zum dekorieren zu finden zwischen dem ganzen Weihnachtszeug.

Für mich ist Weihnachten nun auch schon lange nichts so besonderes mehr, aber das liegt nicht an Stress, denn ich mache mir keinen. Geschenke kaufe ich überwiegend online anstatt durch überfüllte Kaufhäuser zu hetzen und eine große Familienfeier und viele Verwandtenbesuche gibt es bei uns auch nicht. Es ist für mich heutzutage einfach größtenteils eine Zeit wie jede andere, auch wenn ich mal Weihnachtsmusik höre und mit meinem Sohn Plätzchen backe. Der Zauber, den das alles als Kind für mich hatte, ist einfach nicht mehr da, jetzt empfinde ich es als schön und nett, aber mehr auch nicht.

Die Vorfreude ist sicher nicht mehr so intensiv, dennoch freue ich mich immer wieder auf die Weihnachtszeit und daher komme ich auch immer in Weihnachtsstimmung. Man ist halt weniger aufgeregt als ein Kind.

Bei mir ist es auch nicht mehr so, wie es als Kind war. Früher hat man sich um nichts kümmern müssen, sondern man hat nur die Zeit mit der Familie genossen und sich natürlich auch über die Geschenke gefreut. Heute muss man selber viele Vorbereitungen für das Essen treffen und auch an alle Menschen denken, die man beschenken möchte. Das macht die ganze Vorweihnachtszeit und auch Weihnachten selber einfach stressiger und bei mir mindert es auch schon die weihnachtliche Stimmung.

Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt eine "weihnachtliche" Stimmung hatte. Ich kann mit Weihnachten an sich nicht viel anfangen, wobei ich damit in erster Linie die Dekoration und die Bräuche um das Fest meine. Ich finde es gut, wenn man Zeit mit der Familie verbringen kann, aber das ist ja nicht zwangsläufig an einen gesetzlichen Feiertag gekoppelt. Daher brauche ich kein Weihnachten um Zeit mit meinen Lieben verbringen zu können.

Ich dekoriere zu Hause nicht weihnachtlich, ich backe keine Plätzchen, es gibt keinen Weihnachtsbaum. Ich höre auch keine weihnachtliche Musik, weil ich davon eher genervt bin. Auf solche Sachen wie Spekulatius und andere traditionelle Sachen wie Weihnachtsmarkt und Glühwein habe ich auch keine Lust und bin eher genervt davon. Ich brauche das einfach nicht und kann gut auf dieses ganze Drumherum verzichten.