Wegen zu lauter Kinder die Miete mindern?

Der Bundesgerichtshof hat wohl entschieden, dass auch wegen lauter Kinder in manchen Fällen die Miete gemindert werden darf. Das soll dann der Fall sein, wenn die Kinder eben extrem laut sind und viel poltern und lärmen.

Ich muss sagen, dass ich vor einigen Jahren auch mal in einem Mietshaus gewohnt habe, bei dem direkt neben an eine Familie mit Kind wohnte, was sehr laut war. Allerdings war das Kind schon 6 oder 7 Jahre alt und sollte durchaus in einem Alter gewesen sein, wo es begreifen kann, dass es auch mal etwas leiser sein muss. Schlimmer noch war aber das ewige Anschreien der Mutter. Ich finde es auch in gewissen Maß völlig normal und in Ordnung, dass Kinder auch mal lauter sind. Ich denke, dass es dann schon härte Fälle sein müssen, wenn man deswegen die Miete mindert.

Würdet ihr wegen zu lauter Kinder die Miete mindern? Müssten die Kinder dann schon wirklich extrem laut sein? Meint ihr, dass dieses Urteil des Bundesgerichtshofes nachvollziehbar ist? Werden Kinder eurer Meinung nach dadurch in der Entwicklung gestört?

Nein, ich würde die Miete deswegen nicht mindern. Denn was kann meine Vermieterin dafür, wenn meine Nachbarn so laut sind? Wenn meine Heizung kaputt geht ist das Sache der Vermieterin, da muss sie dann reparieren. Aber wie bitteschön soll die Vermieterin etwas gegen den Lärm der Nachbarn unternehmen?

Nein, ich würde die Miete deswegen nicht mindern. Denn was kann meine Vermieterin dafür, wenn meine Nachbarn so laut sind? Wenn meine Heizung kaputt geht ist das Sache der Vermieterin, da muss sie dann reparieren. Aber wie bitteschön soll die Vermieterin etwas gegen den Lärm der Nachbarn unternehmen?

Das ist so nicht richtig. Der Vermieter ist angehalten, auf die Einhaltung der Hausordung zu achten und damit auch für Ruhe zu sorgen. Dafür hat der Gesetzgeber das Instrument der Abmahnung erfunden oder dann letztendlich auch der (fristlosen) Kündigung.

Wir haben derzeit ein ähnliches Problem. Über uns wohnt eine ausländische Frau, die kaum deutsch spricht und auch keinen Bock hat, sich mit den deutschen Gepflogenheiten auseinander zu setzen. Seit einiger Zeit hütet sie ein kleines Kind - und das lärmt ohne Ende! Gerade beim Schreiben poltert es wieder mal ohne Ende durch die Wohnung. Die Frau wirkt keineswegs darauf hin, dass das Kind auch mal leise ist, sondern scheint das Kind auch noch zum Lärmen zu ermutigen.

Die Uhrzeit ist der Frau auch total egal. Ob es nun morgens um acht ist oder abends um zehn - das Kind trampelt, es schlägt mit Sachen auf den Boden, es schiebt Stühle (natürlich alle ohne Filzgleiter) über den PVC-Boden und das auch mal gerne eine Viertelstunde am Stück oder länger. Besonders beliebt und leider auch besonders laut ist es, wenn sie mit Gegenständen auf der Fensterbank herum hämmert.

Wir lassen uns gerade juristisch beraten, was man da machen kann, denn der Lärm ist kaum auszuhalten und es gibt Tage, an denen wir abends den Fernseher nicht mal mehr verstehen können. Dazu kommt in diesem Fall, dass es noch nicht mal das Kind der Mieterin ist. Derzeit scheint es leider schlecht auszusehen mit einer berechtigten Mietminderung. Allerdings scheint es auch kaum Entscheidungen bisher zu diesem Thema zu geben.

Insgesamt bleibt es ja auch noch immer bei dem Grundsatz, dass Kinder mehr oder weniger Narrenfreiheit haben und lärmen dürfen, wie sie wollen. Und ich befürchte, dass die neue Entscheidung eher restriktiv auszulegen ist und kaum angewendet werden wird.

Also bei uns im Haus gibt es keine Hausordnung und selbst wenn wir eine hätten dann wüsste ich nicht wie ein Vermieter dafür sorgen sollte, dass die Bewohner der anderen Wohnungen die Hausordnung auch einhalten. Was soll er da tun, wenn irgendwo im Haus ein Kind lärmt?