Wegen Unwetter keinen Garten mehr wollen?
Ich hatte dieses Jahr kein Glück mit meinen Pflanzen, ich hatte unter anderem Paprika, Melonenbirne, Chili, Tomaten, ein Zitronenbäumchen sowie Lavendel und einige andere Blumen und von diesen leben jetzt nur noch das Zitronenbäumchen und die Tomate. Dieses Jahr waren einige extreme Gewitterstürme über unser Gebiet gezogen und haben überall heftigen Schaden angerichtet, selbst der Gartentisch wurde durch den Wind verbogen.
Ich habe deshalb eigentlich gar keine Lust mehr auf einen Garten im nächsten Jahr, da ständig alles kaputt geht und die Stürme werden ja nicht weniger, im Gegenteil die Tornados kommen immer näher. Habt ihr auch schon solche Gedanken gehabt?
Ich denke, dass das ganz normal ist, wenn man so etwas erlebt hat, dass man dann weniger Lust auf den Garten bekommt. Selber haben wir keinen Garten, aber meine Schwiegereltern und da wird auch nicht immer alles etwas, aber ärgern darüber bringt ja auch nichts. Man kann ja mal mit den anderen Leuten der Region reden, was bei denen was geworden ist und vielleicht findet man da etwas.
Ich kann deinen Frust total gut verstehen. Wir sind von Unwettern in diesem Jahr bisher zwar weitestgehend verschont geblieben aber meine Kirschbäume hat es getroffen. Die Kirschen waren gerade reif, ich hatte auch schon ein paar geerntet und dann ist eine Front mit Starkregen durchgezogen und alle sind aufgeplatzt und haben nur noch zu Kirschgelee getaugt.
Das war schon frustrierend, weil ich mich auf die vielen leckeren Sachen gefreut hatte, die ich mit den Kirschen geplant hatte. Und wenn fast mein ganzer Garten von dem Unwetter betroffen gewesen wäre, hätte ich wohl auch Gedanken nach dem Motto "im nächsten Jahr sähe ich da einfach Rasen aus" gehabt.
Andererseits ist es natürlich so, dass mich mein Garten nichts kostet. Ich habe dieses Jahr zwei Quittenbäumchen gekauft und Samen für ein paar Kräuter, aber alles andere habe ich selber gezogen. Wenn meine Kürbisse nichts werden würden wäre das so gesehen kein Verlust, weil ich die Samen aus einem Kürbis vom letzten Jahr habe.
Also wie, mein Mann und ich hatten diesen Gedanken dieses Wochenende auch. Wir haben einen Garten mit 500qm Fläche. Darauf steht unser Blockhaus und noch zwei Anbauten. In dem einen ist eine Küche und in dem anderen ein gefliestes Bad. Als wir dieses Wochenende zum Garten kamen, dachten wir uns trifft der Schlag. Die Gartenpforte total zerfetzt, das Schloss weggeflogen, die Bretten hingen nur noch am seidenen Faden. Unser Rosenbogen der man grad zwei Jahre jung war, ein Trümmerhaufen. Der Zaun am Ende des Gartens an der Kopfseite zusammengebrochen. So weit, so gut.
Kann ja alles passieren bei einem richtigen Sturm so wie wir ihn hier in NDS hatten. Aber das war ja noch nicht alles was passierte. Zu alldem kam dann noch dass sich wohl Einbrecher dachten, ok die Tür ist auf also kann man so rein. Im Haus alles umhergeworfen und durcheinander gebracht. Zum wegtragen schwerer Sachen kamen sie wohl nicht weil es auch nicht ganz so einfach ist wegen der Wege die nicht grade dazu einladen schnell laufen zu können.
Jedenfalls packte den jenigen oder die jenigen, weil sie nichts besonderes mitnehmen konnten, die Wut und zerschnitten jedes Kabel was sie fanden, Bettwäsche wurde zerfetzt, die kompletten Möbel ramponiert. Mein Mann meinte erst dass es wohl der Sturm gewesen wäre. Ich habe dann noch einmal alles richtig durchsucht und musste feststellen das meine Zigarettenstopfmaschine mitgenommen wurde und andere Kleinigkeiten was grad mal so in die Hand passt. Das sind solche Momente wo wir uns dann sagen: Hat das mit einem Garten überhaupt noch Sinn? Wir wissen jetzt nicht was wir schlimmer finden sollen, den Sturm oder den Einbruch...
Ich kann schon nachvollziehen, dass man an dem Sinn eines Gartens zweifelt, wenn man diesen mit Liebe gepflegt oder bestimmte Pflanzen gezogen hat und dann durch ein Unwetter alles verwüstet wurde. Gerade, wenn man in einer Region lebt, in der solche Unwetter des Öfteren vorkommen, so dass man mit einer Wiederholung rechnen muss.
Ich möchte ehrlich gesagt dennoch nicht auf einen Garten verzichten. Allerdings möchte ich nur einen kleinen Garten, in den ich auch nicht allzu viel Geld und Energie stecken möchte, denn dann wäre eine Verwüstung durch Unwetter wirklich ärgerlich.
Ich kann sehr gut verstehen, dass man irgendwann die Krise kriegt. Es ist schließlich kein schönes Gefühl, wenn man über Wochen und Monate viel Zeit und Energie in die Aufzucht von gewissen Pflanzen gesteckt hat und sich auf eine gute und reichliche Ernte freut und dann ist hinterher alles zerstört und man hat nichts davon. Ich denke aber, dass man leider gewisse Risiken eingehen muss, denn wer nicht wagt, der gewinnt auch nicht.
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