Wegen Überqualifikation abgelehnt werden gewöhnliche Praxis?

vom 18.11.2015, 12:26 Uhr

Neulich habe ich einen Bericht gelesen, in dem es darum ging, dass hochqualifizierte Arbeitnehmer häufig Probleme haben, einen Job außerhalb ihres eigentlichen Berufsfeldes zu finden. Der Grund dafür wird von Arbeitgeberseite häufig mit einer Überqualifikation für die ausgeschriebenen Stellen angegeben.

Dabei gab es aber Bewerber, die gar nicht das Gehalt bekommen wollten, dass ihrer Ausbildung eigentlich angemessen gewesen wäre. Ihnen ging es nur darum, überhaupt eine Stelle zu bekommen um nicht in die Arbeitslosigkeit abzurutschen.

Viele der Arbeitgeber wollten die freien Stellen trotzdem nicht mit den Leuten besetzen, die dafür eindeutig überqualifiziert waren – auch dann nicht, wenn ein normaler Lohn hätte gezahlt werden können.

Das ist mir persönlich nun doch etwas unverständlich, denn immerhin geht es ja darum, eine Stelle zu besetzen. Wenn niemand mit der passenden Qualifikation dafür gefunden wird, kann man doch auch einen überqualifizierten Arbeitnehmer anstellen, bevor die Stelle gänzlich unbesetzt bleibt.

Kennt ihr es auch, dass überqualifizierte Arbeitsuchende oftmals Probleme haben, eine Stelle zu finden, weil sie aufgrund ihrer höheren Qualifikation abgelehnt werden? Oder denkt ihr, es handelt sich dabei eher um einzelne Ausnahmen? Ging es euch vielleicht schon selbst einmal so?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube, dass die vermeintliche Überqualifikation des Bewerbers oft vorgeschoben ist und es eigentlich um andere Gründe ging. Ich las erst kürzlich von einer 39 Jahre alten Frau, die gerade promoviert hatte in Geschichte und noch ein anderes Fach, ich meine es wäre Osteuropäische Sprache oder so gewesen. Es hatte auf jeden Fall was mit dem Osten zu tun. Die wollte sich dann auch zu einem Referendariat bewerben und hat chronische Absagen bekommen. Ihr wurde auch gesagt, dass es an der Überqualifikation liegt.

Ich glaube aber eher, dass in ihrem Fall die meisten Arbeitgeber abgeschreckt sind, weil sie mit 39 scheinbar immer noch keine richtige Berufserfahrung vorweisen konnte. Bei so einer Person würde ich auch eher vorsichtig sein. Nachher zahlt man ihr einen angemessenen Lohn und sie leistet nicht das, was man erwartet und ist eher überfordert, überhaupt zu arbeiten.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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