Wegen trödelnder Kinder zu spät im Kindergarten sein?
Ich bin derzeit wirklich froh, dass ich noch in Elternzeit bin und es nicht schlimm ist, wenn meine Kindern morgens wieder Stunden brauchen, bis sie fertig angezogen sind und etwas gegessen haben. Zudem hat auch der Kindergarten keine feste Zeit vorgegeben, wann Kinder da sein müssen. Es gilt lediglich, dass man bis 9 Uhr kommen darf.
Auch wenn uns somit nicht die Zeit im Nacken sitzt, bin ich oftmals sehr genervt. Ich habe mir natürlich trotzdem die Zeit gesetzt, dass ich die Kinder gerne spätestens zu um 8 Uhr im Kindergarten abgegeben habe. Sie können bereits am 7 Uhr dort sein. Zudem weint mein Großer auch oft, dass er viel länger dort spielen möchte. Ich sage ihm immer wieder, dass er, wenn wir uns beeilen, viel mehr Zeit dort hätte.
Leider schlugen bisher alle Ideen, die ich hatte, um die Kinder zu animieren, sich schneller anzuziehen, fehl. Ich habe es mit Wettanziehen versucht, ich habe es mit Wettrennen versucht, ich habe mit Helfen beim Anziehen versucht, ich habe mit Süßigkeiten, Filmen, Spiele und sonstigen Versprechen gelockt. Aber keine Idee bringt etwas.
Vor einiger Zeit bin ich mit beiden sogar bereits um 6 Uhr aufgestanden. Ich habe gedacht, so haben wir etwas mehr Zeit und sind dann endlich einmal früher im Kindergarten. Aber auch mit dieser Uhrzeit schafften wir es nicht vor 8 Uhr im Kindergarten zu sein. Wir waren sogar noch später als sonst.
Nun frage ich mich natürlich, wie andere Eltern das handhaben. Ich lege abends schon alle Kleidungsstücke zurecht, bereite so auch schon alles vor, bis auf das Brot für den Kindergarten. Das schmiere ich morgens frisch. Ich ziehe meinen Kinder sogar Unterwäsche, Hose, Pullover und Socken an, weil sie sonst noch länger bräuchten. Sie müssen lediglich die Straßenkleidung anziehen und ein Brot essen und etwas trinken, Händewaschen und Zähneputzen.
Wie macht ihr es? Wie animiert ihr eure Kinder dazu, dass sie sich schneller anziehen, so dass ihr rechtzeitig loskommt? Wie lenkt ihr eure Kinder von den Dingen ab, die sie ablenken? Kennt ihr einen Trick, den ich noch nicht kenne?
Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber kann es sein dass du deinen Kindern zu wenig Disziplin vermittelst und einen eher "lockeren" Erziehungsstil hast? Ich habe auf Grund deiner Zeilen eher den Eindruck, dass du keine Konsequenzen folgen lässt, wenn deine Kinder von dir gesetzte Grenzen überschreiten. In so einem Fall bringt es natürlich nichts, die Kinder zu motivieren, finde ich zumindest.
Ich bin sehr streng autoritär erzogen worden und wurde direkt bestraft, wenn ich nur eine Minute zu spät gekommen bin. Das hat sich eingeprägt, sodass sich das Trödeln reduziert hat. Ich will nicht sagen, dass dieser Erziehungsstil "besser" ist, versteh mich nicht falsch. Ich will nur damit sagen, dass es eben den von meinen Eltern erwünschten Effekt gebracht hat.
Ich meine, spätestens wenn du arbeiten musst, musst du ja pünktlicher sein. Sonst könntest du wegen der Trödelei deiner Kinder große Probleme mit dem Chef bekommen und daher finde ich, dass man jetzt mehr Disziplin an den Tag legen sollten um vorzubeugen.
Nein, ich denke nicht, dass ich nicht mit genügend Disziplin vorgehe. Ich muss gestehen, dass ich nicht selten Angst dafür habe, dass das Jugendamt irgendwann vor unserer Tür steht, weil meine Kinder nur am Weinen sind, weil ich nein sagte oder sie Dinge trotzdem machen müssen, weil ich darauf bestehe. Natürlich kann ich in dem kurzen Text nicht komplett vermitteln, wie es hier mit den Kindern den ganzen Tag abläuft.
Mir ist es schon wichtig, meine Kinder zu einer gewissen Selbstständigkeit zu erziehen. Ich könnte es so machen wie meine Mutter, die meine Kinder immer anzieht. Sie ist natürlich auch immer pünktlich, weil sie die Kinder eben auch verhätschelt. Mir wurde im Kindergarten gesagt, die Kinder sollen sich alleine anziehen, ich soll nicht mithelfen. Da weiß ich dann nicht, mit welchen Konsequenzen ich meinen Kindern kommen soll.
Mein Großer weiß, dass er, je später wir da sind, weniger Zeit zum Spielen zur Verfügung hat, und mein Kleiner weiß, dass er vom tollen Frühstück nichts mehr abbekommt. Seine Gruppe frühstückt im Kindergarten, aber eben nur bis kurz nach 8h.
Morgens ist es ganz oft so, dass mein Kleiner mir noch gekonnt auf der Nase herumtanzen möchte, so läuft er weg. Ich schnappe ihn mir und ziehe dann auch öfter notgedrungen die Schuhe an oder trage ihn im Treppenhaus die Treppe herunter, weil er nicht mitkommt. Und da beginnt dann dieses Geschreie, dass mir Angst macht, dass die Nachbarn denken, ich tue meinen Kindern etwas.
Wenn ich jetzt arbeiten müsste, dann würde ich ein einziges Mal zu den Kindern sagen, dass sie sich jetzt bitte anziehen sollen und wenn sich dann nichts tut, dann mache ich es. Aber das ist nicht der Sinn der Erziehung. Ich bin nicht meine Mutter und ich ziehe mit den Erziehern an einem Strang.
Ich weiß noch, dass meine Mutter mich auch mit sieben Jahren noch anzog. Ich konnte in dem Alter noch nicht einmal eine Strumpfhose anziehen. Das kann mein Sohn mit zwei Jahren sogar schon.
Ich habe mich auch bereits mit vielen anderen Eltern unterhalten. Die, die noch zu Hause sind, kommen grundsätzlich später mit den Kindern im Kindergarten an, weil sie ihre Kinder selber machen lassen und es dadurch eben dauert. Die Eltern, die zur Arbeit müssen, ziehen ihre Kinder selber an, weil es ihnen sonst zu lang dauert.
Genauso habe ich einen Unterschied bei den Familien feststellen können, wo es nur ein Kind oder mehrere gibt. Wenn hier ein Kind krank ist und nur eines in den Kindergarten kann, dann sind wir auch sehr schnell.
Deswegen würde mich ja interessieren, wie es bei anderen Familien zu Hause abläuft, wie sie gegen ihre trödelnden Kinder vorgehen, was deren Tricks sind. Hier habe ich bei anderen Eltern noch keine erhalten können.
Darf ich fragen, wie du bestraft wurdest? Ich glaube, dass Bestrafen nicht immer eine gute Lösung ist. Es kommt natürlich darauf an, wie man es tut. Du sagst, du hast schon bei einer Minute Verspätung eine Strafe erhalten. Das finde ich sehr hart. Es scheint bei dir funktioniert zu haben. Bei mir hat es das nicht. Mein Vater durfte mir irgendwann nichts mehr sagen. Ich habe ihn gehasst, für die Art, wie er mich behandelt und bestraft hat. Und so, wie er mich bestrafte, werde ich es bei meinen Kindern niemals tun.
Du klingst ziemlich verzweifelt, wenn ich ehrlich bin und ich kann auch verstehen, dass bei dir jeden Morgen ein großer Druck entsteht. Deine Kinder scheinen dir dennoch ganz schön auf der Nase umher zu tanzen. Wenn ich ehrlich bin, würde ich mich auch nicht beeilen, wenn ich weiß, dass ich Bestechungen bekomme, wenn ich erst trödel und mich dann doch mal beeile.
Du gibst da scheinbar keine klare Linie vor. Ich denke, dass man hier mit Ritualen arbeiten sollte, also ganz ganz klare Zeiten. Nicht mal um 7 aufstehen und dann wieder um 6 oder so. Ihr braucht feste Zeiten. Abgesehen davon sollte die Kleidung schon auf einem Stuhl liegen und abends zurecht gelegt werden. Wenn sie da liegt, dann muss man nicht ewige Diskussionen darüber führen was dann getragen werden soll.
Beim Anziehen solltest du nicht helfen und zwar gar nicht, nie. Sie sind es gewöhnt, wenn sie lange brauchen Hilfe zu bekommen. Du solltest da aber klare Linien fahren. Wenn sie nicht fertig sind, dann sollte es Strafen geben. Ich würde auch ganz klar machen, dass ich pünktlich gehe und wenn die Kinder dann noch da sitzen und der Meinung sind zu trödeln, muss man eben konsequent sein. Für Kinder sind Regeln wichtig.
Sie wissen leider auch ganz genau, dass dir das mit dem lauten Schreien und Weinen peinlich ist. Normalerweise reagieren Eltern da gerne mal so, das sie nachgeben, damit Ruhe ist, so darf man da aber nicht handeln. Es ist sehr wichtig, dass du nun konsequent bist, weil du auch für die die Grundsteine legst. Es bringt nichts, wenn du nachgibst, weil sie dann nichts lernen und du die Probleme länger haben wirst.
Das Problem habe ich nicht, denn mein Sohn kennt es nicht anders als das er sich beeilen muss. Er weiß ganz genau, dass wir bis spätestens 6:00 Uhr bei seiner Oma sein müssen und er dort noch Zeit hat. Trödelt er also am morgen, dann fällt für ihn bei mir Zuhause das Frühstück aus und er bekommt erst bei Oma sein Brot.
Zudem gibt es hier auch nie Frühstück, bevor er nicht angezogen ist. Somit kommt er auch gar nicht erst in die Versuchung, sich im Schlafanzug in die Küche zu begeben und sein Brot haben zu wollen.
Ich denke das kommt darauf an, wie man es von Anfang an handhabt und was man den Kindern vermittelt. Ist jeder Tag anders und es werden ständig die Zeiten umgeworfen, dann ist es auch schwer für die Kinder einen Rhythmus zu entwickeln und diesen jeden Tag abzuarbeiten.
Mache es doch wirklich eine ganze Zeitlang immer Konsequent gleich, sage deinen Kindern das es um 8 Uhr aus dem Haus geht. Egal wie weit sie sind, im Notfall fällt das Frühstück halt einmal aus oder es gibt erst im Kindergarten etwas. Das wird natürlich nicht ohne Geschrei und Weinen funktionieren, aber bei dir hört es sich mehr so an, als wenn deine Kinder dich erziehen als anders herum.
Grenzen aufzeigen, und wenn das Kind sich nicht selbst anziehen will dann würde ich auch nicht nachgeben und das ganze dann übernehmen, selbst wenn Zeitnot herrscht. Dann geht es diesen Tag halt einfach einmal nicht in den Kindergarten. Gerade wenn deine Kinder dort gerne hingehen, ist das schon eine Strafe für sie das eben nicht zu dürfen. Oder schränke sie für ihre Trödelei in anderer Form ein, z.B. keine Süßigkeiten oder eben auch einmal einen Ausflug streichen.
Zeiten waren mir von Anfang an sehr wichtig und auch die festen Regeln dazu. Natürlich bekommt mein Sohn nicht direkt alles verboten wenn es mal zwei Minuten länger dauert an einem Tag, aber würde das jeden Tag so enden und ich hab den ganzen Stress dann am Hals, dann würde ich richtig durchgreifen um das zu unterbinden. Im Zweifel hilft da wirklich nur ein langer Atem und Konsequenz von dir als Mutter, deine Kinder dazu zu bewegen ihre Trödelei einzustellen.
Ramones hat geschrieben:Du gibst da scheinbar keine klare Linie vor. Ich denke, dass man hier mit Ritualen arbeiten sollte, also ganz ganz klare Zeiten. Nicht mal um 7 aufstehen und dann wieder um 6 oder so. Ihr braucht feste Zeiten. Abgesehen davon sollte die Kleidung schon auf einem Stuhl liegen und abends zurecht gelegt werden. Wenn sie da liegt, dann muss man nicht ewige Diskussionen darüber führen was dann getragen werden soll.
Ich glaube, das wurde falsch verstanden. Wir stehen jeden morgen zur selben Zeit auf. Ich habe es dann nur mal mit 6 Uhr versucht, weil ich dachte, dass wir dann mehr Zeit haben. Und wie gesagt, die Sachen liegen morgens auch schon zurecht. Ich habe das Glück, dass ich zwei Jungen habe, und es ihnen egal ist, was sie für einen Pullover oder eine Hose haben, so dass es zu keinen Diskussionen kommt, was sie tragen wollen.
Ramones hat geschrieben:Beim Anziehen solltest du nicht helfen und zwar gar nicht, nie. Sie sind es gewöhnt, wenn sie lange brauchen Hilfe zu bekommen. Du solltest da aber klare Linien fahren. Wenn sie nicht fertig sind, dann sollte es Strafen geben. Ich würde auch ganz klar machen, dass ich pünktlich gehe und wenn die Kinder dann noch da sitzen und der Meinung sind zu trödeln, muss man eben konsequent sein. Für Kinder sind Regeln wichtig.
Vielleicht wäre es wirklich mal eine Möglichkeit, sie komplett alleine anziehen zu lassen. Nur habe ich dann die Befürchtung, dass wir gar nicht loskommen. Und ich kann leider nicht sagen, dass ich pünktlich gehe, sonst wären die Kinder alleine. Oder meinst du, dass ich sie dann unangezogen mitnehmen soll? Ohne Jacke und Schuhe?
Ramones hat geschrieben:Sie wissen leider auch ganz genau, dass dir das mit dem lauten Schreien und Weinen peinlich ist. Normalerweise reagieren Eltern da gerne mal so, das sie nachgeben, damit Ruhe ist, so darf man da aber nicht handeln. Es ist sehr wichtig, dass du nun konsequent bist, weil du auch für die die Grundsteine legst. Es bringt nichts, wenn du nachgibst, weil sie dann nichts lernen und du die Probleme länger haben wirst.
Das wurde falsch verstanden. Ich gebe nicht nach. Aus dem Grund habe ich ja Angst, dass irgendwann die Nachbarn beim Jugendamt anrufen. Nicht selten kommt es vor, dass mein jüngster Sohn stundenlang schreit, wenn ich konsequent bin. Er ist da sehr ausdauernd, aber nachgeben tu ich nicht. Er schreit hier in der Wohnung und auch dann noch, wenn wir schon längst am Auto sind. Ich schrieb ja schon, dass ich ihn dann heulend die Treppe hochtrage, wenn er meint, nicht mitkommen zu wollen. Ich setze ihn dann auch heulend ins Auto und schnalle ihn an.
Sorae hat geschrieben:Das Problem habe ich nicht, denn mein Sohn kennt es nicht anders als das er sich beeilen muss.
Du hast scheinbar nur ein Kind? Wenn ich nur ein Kind in den Kindergarten bringen muss, weil eines krank ist, dann klappt das auch alles sehr schnell. Dann wird komischerweise nicht getrödelt.
Sorae hat geschrieben:Zudem gibt es hier auch nie Frühstück, bevor er nicht angezogen ist. Somit kommt er auch gar nicht erst in die Versuchung, sich im Schlafanzug in die Küche zu begeben und sein Brot haben zu wollen.
Das Essen gibt es hier auch erst, wenn die Kinder angezogen sind. Vorher gibt es kein Essen.
Sorae hat geschrieben:Mache es doch wirklich eine ganze Zeitlang immer Konsequent gleich, sage deinen Kindern das es um 8 Uhr aus dem Haus geht. Egal wie weit sie sind, im Notfall fällt das Frühstück halt einmal aus oder es gibt erst im Kindergarten etwas. Das wird natürlich nicht ohne Geschrei und Weinen funktionieren, aber bei dir hört es sich mehr so an, als wenn deine Kinder dich erziehen als anders herum.
Das werde ich wohl dann mal versuchen. Was mir noch aufgefallen ist ist, dass die Kinder morgens schneller sind, wenn ich komplett mit ihnen alleine bin, als wenn der Papa da ist. Es kommt in letzter Zeit häufiger vor, dass wir zwei Morgende komplett alleine sind. Ich bin dann immer ca. 20 Minuten eher im Kindergarten, als wenn der Papa da ist und mir mithilft.
Warum ist es denn so wichtig, dass die Kinder sich selbst anziehen? Ok, das haben die Erzieherinnen gesagt, aber die geben nur ihre Meinung wieder, die muss nicht immer richtig sein. Ich denke, Hektik entsteht, wenn man hektisch ist und ein hektisches Klima vermittelt Kindern das Gefühl, dass nun etwas Schlimmes passiert.
Wenn sich die Kinder nicht selbst anziehen möchten, dann ziehe du sie eben an. Das machen ja, wie du schreibst, die anderen Eltern, die arbeiten gehen, auch so. Es scheint also nichts Schlimmes zu sein und die Erziehung geht dann nicht den Bach runter. Zieh du sie an, dann hast du Ruhe und es geht alles schneller. Vielleicht ist es einfach zu viel für Kinder, wenn sie das selbst machen sollen.
Das Alter, in dem die Kinder sich nicht mehr von der Mutti anziehen lassen wollen, wird schon noch kommen. Du musst nicht befürchten, sie beim 18. Geburtstag auch noch einkleiden zu müssen. Irgendwann haben Kinder den Drang, etwas, was sie sich lange genug angeschaut haben, von ganz alleine selbst zu machen. Aber sie vorher damit zu bedrängen, führt nur zu Stress. Daher meine Empfehlung, auch wenn das unkonventionell ist und vielleicht nicht dem Ideal des perfekt kontrollierenden Erziehers entspricht: Zieh die Kinder selbst an, spar dir den Stress.
Es sind doch Kinder, keine Hunde, die du dressieren willst. Sie verstehen vieles noch nicht und sie sollten doch in Ruhe groß werden dürfen und nicht immer mit so viel Geschrei. Nur weil ein Erzieher sagt, dass die Kinder was selbst machen sollen, musst du das nicht sklavisch befolgen.
Liana hat geschrieben:Das werde ich wohl dann mal versuchen. Was mir noch aufgefallen ist ist, dass die Kinder morgens schneller sind, wenn ich komplett mit ihnen alleine bin, als wenn der Papa da ist. Es kommt in letzter Zeit häufiger vor, dass wir zwei Morgende komplett alleine sind. Ich bin dann immer ca. 20 Minuten eher im Kindergarten, als wenn der Papa da ist und mir mithilft.
Dann hast du doch schon einen "Störfaktor" gefunden. Vielleicht sind sie vom Papa wirklich zu sehr abgelenkt, oder er macht etwas anders als du. Wie sieht es denn aus wenn der Papa alleine die Kinder fertig machen muss? Klappt das dann besser oder wird da dann auch getrödelt?
Das mit dem Frühstück war nur ein Beispiel, denn in der Krippe meines Sohnes beschwert sich auch eine Mutter das ihre Tochter jeden morgen trödelt und direkt nach dem Aufstehen im Schlafanzug ihr Frühstück bekommt, und danach einfach nichts mehr voran geht.
Ja ich habe nur ein Kind, aber das was du beschreibst das Problem hatte ich wirklich noch nie. Mag sein das es mit einem zweiten Kind anders ist, aber ich denke es macht viel aus ab wann man die Kinder an die Regeln und den täglichen Rhythmus gewöhnt und wie viel man dann auch durchgehen lässt.
Deine Angst, dass die Nachbarn das Jugendamt informieren weil dein Sohn schreit, tobt und weint wenn du Konsequent bist, kann ich verstehen. Auch das wäre eine meiner größten Sorgen. Aber was hilft es wenn du dann nach gibst? Das Tragen ins Auto ist ja schon eine Form des Nachgebens.
So ist auch nichts gewonnen und wird eventuell sogar nur noch schlimmer. Dann lass es lieber ein paar Tage drauf ankommen, wenn er merkt das er damit nicht durchkommt legt sich das. Und Nachbarn die auch Kinder haben wissen das immer mal das schwierige Alter kommt bei dem die Kinder sich ausprobieren wollen und Regeln gesetzt brauchen, das wissen auch die vom Jugendamt, sollten diese doch vor deiner Tür stehen.
Ich oute mich gleich als Nicht-Mutter, möchte aber erzählen, was mir eine Freundin erzählt hat, deren Sohn auch immer getrödelt hat. Sie hat ihm angedroht, dass sie ihn eben im Schlafanzug in den Kindergarten bringt. Das hat eine Zeitlang geholfen, denn das wäre ihm peinlich gewesen. Und als er es dann mal wieder auf die Spitze trieb, hat sie kurzerhand ihren Sohn im Schlafanzug in das Auto gesetzt und ihn so in den Kindergarten gebracht, wobei sie die Anziehsachen mitgenommen hat.
Dies war natürlich mit dem Kindergarten abgesprochen. Und es hat ja nichts unbedingt mit Strafe etc. zu tun, sondern nur mit Konsequenz. Ich weiß, ich kann leicht reden, aber ich denke, Konsequenz bringt mehr als Strafen, Locken oder eben gestresstes Schreien. Auch kleine Kinder sind schon in der Lage zu verstehen, wenn sie A machen, folgt B. Wichtig ist dabei eben nur, dass es immer folgt und dass sie es vorher wissen. Trödeln sie, geht es im Schlafanzug in den Kindergarten. Putzen sie keine Zähne, gibt es keine Gutenachtgeschichte. So etwas in der Art.
Sorae hat geschrieben:Dann hast du doch schon einen "Störfaktor" gefunden. Vielleicht sind sie vom Papa wirklich zu sehr abgelenkt, oder er macht etwas anders als du. Wie sieht es denn aus wenn der Papa alleine die Kinder fertig machen muss? Klappt das dann besser oder wird da dann auch getrödelt? Das Tragen ins Auto ist ja schon eine Form des Nachgebens.
Zum ersten: Ich bin jeden Morgen da, so dass er nie mit den Kindern alleine ist und diese fertig machen muss. Vor Jahren gab es mal eine Woche, da musste ich morgens ganz früh weg. Da hatten wir nur ein Kind und mein Vater holte unseren Sohn ab. Er brauchte unseren Sohn damals aber nicht fertig machen, weil mein Vater ihn im Schlafanzug mitnahm und meine Oma ihn bei sich anzog.
Ich kann aber sagen, wenn nachmittags etwas anliegt und ich mit dem Großen schon vor Ort bin und er nachkommen soll, dann kommt er grundsätzlich zu spät, weil er mit dem Kleinen schon sehr überfordert scheint. Vielleicht ist wirklich der Papa das größte Problem, obwohl es gemein ihm gegenüber ist, so etwas zu sagen.
Zum zweiten: Natürlich kann das schon eine Form des Nachgebens sein. Aber nun ehrlich: Was sollte ich tun? Ich habe da noch ein großes Kind, was in den Kindergarten möchte. Ich kann mich nicht stundenlang auf die Treppe setzen und warten, bis der Kleine sich bequemt, mitzukommen. Er ist da wirklich sehr ausdauernd.
Wenn ich nun also als Konsequenz sage, dass wir dann eben zu Hause bleiben, bestrafe ich meinen ältesten Sohn gleich mit. Und leider kann man auch nicht von Bestrafen reden, da der Kleine es ja toll findet, mit seinem Spielzeug zu spielen. Ihn treffe ich mit solchen Konsequenzen nicht. Ich habe ihm auch schon sein Liebstes, seinen Schnuller, weggenommen. Er hat geweint, blieb dennoch stundenlang stur.
Somit bleibt mir leider nur das Tragen zum Auto, wenn der Kleine seine Anfälle bekommt. Mein Großer kann ja nun wirklich nichts dafür und alleine kann ich einen zwei Jährigen in der Wohnung auch nicht lassen. Dann habe ich das Jugendamt wirklich vor der Tür.
Was mir hier auffiel ist. Die einen schreiben, ich solle nicht beim Anziehen helfen, die anderen sagten, dass ich das einfach machen soll. Das ist natürlich immer dieser Zwiespalt. Jeder sieht so etwas anders.
Die Frage, warum der Kindergarten es so wünscht, liegt an dem Erziehungskonzept der Einrichtung. Sie leben in der Einrichtung danach, dass Kinder alleine entscheiden sollen und dürfen und dass sie auch alles eine machen sollen. Natürlich hilft auch ein Erzieher, wenn es gar nicht klappt aber sie wollen den Kindern vor Augen halten, was sie eigentlich schon alles können, wenn sie wollen.
Das ist wie die Sache bei meiner Strumpfhose, die ich mit sieben Jahren noch nicht anziehen konnte und wo mein zwei Jähriger es schon kann. Neulich habe ich ihn im Kindergarten abgeholt und er saß nach dem Schlafen noch in Unterwäsche da. Ich wollte ihn dann beim Anziehen helfen und der Erzieher sagte:"Nein, das kannst du schon alleine. Zeig mal deiner Mama, wie du deinen Pullover und die Hose schon alleine anziehen kannst."
Er konnte es wirklich schon. Ich dachte immer, da er erst zwei Jahre alt ist, ist das noch viel zu früh, um das zu können. Ich hatte bereits erzählt, dass mein ältester Sohn körperliche Defizite hat und hab somit nie ein Maßstab gehabt, wann man so etwas normalerweise kann. Jedenfalls sagte der Erzieher dann auch, ich solle ihn dann zu Hause auch alleine machen lassen, denn das könne er schon sehr gut und das nicht erst seit gestern.
Somit möchte ich mit den Erziehern an einem Strang ziehen. Wenn die Kinder verschiedene Erziehungskonzepte erhalten, ist das auch nicht sehr gut für sie. Ich glaube, dann sind sie vollkommen durcheinander.
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