Wegen schlechten Noten in den Ferien lernen sinnvoll?

vom 29.06.2016, 07:29 Uhr

Ich habe gerade sehr aufmerksam diesen Beitrag gelesen, in dem ein User meint, dass das Wiederholen einer Klasse doch eher kontraproduktiv wäre und nichts an der Motivation oder dem Lernwillen eines Schülers ändern würde. Vorgeschlagen wurde dann ein Prinzip der Sommerschule, wie das in den USA teilweise verbreitet ist.

Ich finde diese Idee schon gut, habe aber auch schon Kritik dazu gehört. Angeblich würden Schüler so keine ausreichenden Pausen vom Lernen bekommen, die sie aber dringend in Form von Ferien bräuchten. Somit würde man zwangsläufig einen Burnout bei Schülern begünstigen, was ja so gesehen auch nicht wirklich gut ist.

Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man bei schlechten Noten in den Ferien lernt? Oder würdet ihr es eher von dem Zeitaufwand beim Lernen abhängig machen? Riskiert man bei Schülern einen Burnout, wenn sie in den Ferien in die Schulbücher schauen müssen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte es für sinnvoll, dass man in der Schulzeit jeden Tag etwas mit dem Kind zusammen übt oder dass das Kind da eine Lernhilfe bekommt, aber ich würde mein Kind nicht dazu verdonnern in den Ferien dann auch noch zu lernen. Die letzte Woche kann man für Vorbereitung nutzen, aber der Rest ist einfach auch mal wichtig für die Entspannung des Kindes.

Ich denke, dass man Kindern heute kaum noch Freizeit gönnt. Man hat als Kind teilweise jeden Tag einen Kurs oder einen Verein und muss dies und das machen, da braucht das Kind auch einfach mal ein bisschen Kind sein, was dann letztendlich ja auch gut für die Gehirnentwicklung ist. Immerhin werden Kinder, die spielen ja sicherlich auch kreativer. Es ist ja nicht so, dass man sein Kind dann auf dem Sofa parkt. Andere Kinder haben ja auch frei und so können sie toll zusammen spielen oder man macht Urlaub.

Kinderleistungen werden überhaupt nicht mehr anerkannt. Jeden Tag Schule ist sehr anstrengend, dazu noch diverse Freizeitgestaltungen, man muss dauerhafte Hilfe besorgen damit das Kind besser wird oder sich einfach in der Schulzeit zusammen hinsetzen. Das ist ja auch nicht schlimm.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Zu einem Burnout wird es wohl nicht kommen, wenn man auch in den Ferien lernt. :shock: ABER ich denke nicht, dass es irgendwas bringen wird, wenn der Schüler in den Sommerferien lernen muss, wenn er weiß, dass andere gerade im Urlaub oder sonstwo sind.

Zum einen brauchen die allermeisten diese Pause um sich danach wieder einigermaßen auf die Schule zu freuen und sich vielleicht auch neue Ziele zu setzen falls es im letzten Jahr nicht so gut geklappt hat.

Schüler sind junge Leute, die (je nach dem in welchem Alter) noch überhaupt nicht wissen, wo sie später hinwollen und müssen daher eine Persönlichkeit entwickeln, um überhaupt erstmal zu lernen, was Spaß macht und was man gut kann. z.B. durch Freunde, Hobbies etc.

Die Schule kann nicht alles sein, schließlich ist eine schöne Kindheit wesentlich wichtiger als ein perfekter Abschluss. Natürlich ist die Schule wichtig und man sollte jeden Tag was dafür tun, aber übertreiben sollte man es nicht und erst recht nicht in den Ferien lernen! Soviel zu meiner Meinung.

» Hüpf » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,41 »



Ich halte das Wiederholen einer Klasse definitiv für nicht sinnvoll. In den Sommerferien zu lernen scheint da die bessere Alternative zu sein. In den Sommerferien passiert das meistens in einem nicht so stressigen Rahmen. Das Lernklima ist wesentlich positiver, die Schüler meist auch motivierter. Außerdem ist hier eine Betreuung in kleineren Gruppen möglich, die in der Schule nahezu unmöglich ist.

Allerdings liegt das Problem der meisten Schüler darin, dass sie während dem Schuljahr nicht mitlernen. Würden sie das tun, müsste man über Dinge wie sitzen bleiben oder Sommerschule nicht nachdenken. Das den Schülern klar zu machen, ist meistens allerdings sehr schwer.

» Percymaus » Beiträge: 15 » Talkpoints: 4,32 »



Hier in NRW kann man ab der 7. Klasse eine Nachprüfung in einem Fach ablegen. Da hat der Schüler es selbst in der Hand, ob er einen Sommer investiert und im Klassenverband bleibt, oder ob er ein Jahr verliert. Das ist ein faires Angebot und Faultiere können noch die Kurve bekommen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich bin hin und her gerissen bei diesem Thema und würde es von dem Kind und der Ursache des Sitzenbleibens abhängig machen. Wenn das Kind etwa lange krank war und deshalb mit dem Lehrstoff nicht hinterher kam, würde ich das Kind mit einbeziehen in die Entscheidung, ob es in den Sommerferien lernen möchte, um den Lehrstoff aufzuholen und in derselben Klasse zu bleiben.

Auf jeden Fall würde ich dann aber darauf achten, dass das Kind auch genügend Freizeit hat und die Ferien genießen kann. Es soll ja schließlich keine Strafe sein. Wenn man das Kind zwingen will, sehe ich keinen Sinn in der Aktion, denn mit Zwang erreicht man nicht viel. Wenn das Kind sich dem Lernen verweigert, weil es gezwungen wurde, wird man nichts erreichen.

Insgesamt kann das Lernen in den Ferien sinnvoll sein, wenn es kontinuierlich und auf ein kleines bisschen beschränkt betrieben wird. Damit das Kind kontinuierlich den Lehrstoff nachholt bzw. ein bisschen vorlernt, wenn es etwa einfach ein bisschen langsamer ist. Ansonsten halte ich nicht unbedingt etwas von den Ferienkursen. Die sollten doch eher der Freizeit vorbehalten sein oder speziellen Kursen, für die in der Schulzeit keine Zeit ist, etwa speziellen Workshops zu bestimmten Themen.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron