Wegen Krankheit andere Arbeitszeiten wählen?
Wenn ich krank bin, dann bleibe ich zu Hause bis ich mich kuriert habe. Ich habe schließlich kein Interesse daran, andere Kollegen anzustecken und mit der Bahn will ich krank natürlich auch nicht fahren. An Bahnhöfen ist es kalt und ungemütlich, da riskiere ich doch eher, die Krankheit zu verschleppen und alles nur noch schlimmer zu machen.
Ein Bekannter von mir ist der Ansicht, dass man durchaus arbeiten gehen kann, selbst wenn man krank ist. Er würde das so handhaben, dass er bei wichtigen Aufgaben und Projekten dann die Arbeitszeiten so wählen würde, dass er keine Kollegen trifft und so eben auch niemanden anstecken kann. Mir erschließt sich die Logik dahinter nicht so wirklich.
Denn so gesehen sterben die Keime ja nicht, die man auf Türgriffen und dergleichen hinterlassen würde. Wie seht ihr das? Ist es sinnvoll, andere Arbeitszeiten zu wählen, um die Kollegen nicht anzustecken, wenn man selbst krank ist? Steckt man die Kollegen nicht trotzdem an, wenn die Bazillen auf Oberflächen wie Türgriffen überleben?
Das ist eine sehr moderne Einstellung, die der Bekannte da hat, denn er ist einer derer, die nicht krankmachen, sondern sich lieber mit all den Krankheiten zur Arbeit schleppen. Gut finde ich das Ganze nicht. Zumal sich auch nicht jeder seine Arbeitszeit aussuchen kann und Leuten aus dem Weg gehen kann, selbst wenn man also penibel darauf achtet, was man macht und zu wem man Kontakt hat, wird sich die Krankheit verbreiten und die Arbeitgeber fördern so ein Verhalten auch noch, denn wenn man wirklich zu Hause bleibt ist man doch nicht gerne gesehen.
Ich finde, dass man mit einer Krankheit ins Bett gehört und sich kurieren muss. Natürlich ist das nicht bei allen Sachen der Fall, aber bei der Arbeit hat man dann meiner Meinung nach nichts zu suchen, wenn man eigentlich krankgeschrieben werden würde. Man sollte sich bei Krankheit an einen Arzt wenden und sich an dessen Rat halten und es nicht dem Chef recht machen wollen.
Ich finde es ja gut, dass dein Bekannter immerhin soweit mitdenkt, dass er es vermeiden möchte, seine Kollegen anzustecken. Ich muss sagen, dass ich auch schon mal krank zur Arbeit gegangen bin, weil vormittags so wenige Leute da waren und ich nicht auch noch fehlen wollte. Dann habe ich auch nur den Nachmittag frei gemacht und bin dann eben zum Arzt gegangen.
Aber in der Regel sehe ich es auch so, dass ich dann nicht zur Arbeit gehe, wenn ich krank bin. Ich möchte niemanden anstecken und bei mir ist es so, dass während der Arbeitszeiten auch immer Kollegen da sind, die ich eben natürlich nicht anstecken möchte. Wenn keine Kollegen da sind, würde ich aber trotzdem nicht arbeiten gehen.
Wie die Ansteckungsgefahr dann über die Dokumente ist, das weiß ich nicht, aber vor allen Dingen verschleppt man selber eben eine Krankheit auch gerne, wenn man sich nicht die nötige Ruhe gönnt. Das wäre für mich dann das wichtigste Argument dafür, dann keine anderen Arbeitszeiten zu wählen, sondern eben auch mal zu Hause zu bleiben.
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