Wegen Hobby auf Arbeitsplatz verzichten nachvollziehbar?
Ich bin in einem Kampfsportverein, in welchem es auch einen angeschlossenen Kraftraum gibt, den man gegen eine geringe Gebühr auch nutzen kann, ohne aktiv Kampfsport zu betreiben. Dorthin kommt nun schon seit mehreren Jahren ein Mann, der nun aktuell wieder auf Jobsuche ist.
Er hat in der Vergangenheit nicht viel Glück mit seinen Arbeitgebern gehabt, da gleich zwei davon pleite gegangen sind und er sich einen neuen Job suchen musste. Nun befindet er sich aktuell wieder auf Jobsuche, da ihn seine Firma ins Ausland schicken wollte, er aber in Deutschland bleiben möchte.
Allerdings ist er ein wirklich begeisterter Kraftsportler, der auch vier Mal in der Woche in den Kraftraum kommt und dann dort für mindestens zwei Stunden trainiert. Er meinte nun letztens im Gespräch, dass er bei der Auswahl seines nächsten Arbeitsplatzes definitiv darauf achten wird, dass die Arbeitszeiten so gelegt sind, dass er noch genügend Zeit für das Krafttraining hat.
Wäre dies nicht der Fall, so würde er auch auf den Arbeitsplatz verzichten und dann eben einen anderen suchen, bei dem die Arbeitszeiten mit seinem Hobby kompatibel sind. Etwas anderes käme für ihn nicht mehr in Frage.
Ich finde das schon relativ mutig, denn immerhin braucht er einen Job, um überhaupt über die Runden zu kommen, da er auch nicht gerade reich ist. Trotzdem würde er für sein Hobby auf einen sicheren Arbeitsplatz verzichten. Nachvollziehen kann ich das als Familienvater nicht unbedingt.
Spielt die Kompatibilität von Beruf und Hobby bei eurer Berufswahl oder der Arbeitsplatzsuche auch eine solch wichtige Rolle? Könnt ihr das Verhalten des Mannes nachvollziehen? Oder findet ihr eher, dass der Job immer Vorrang haben sollte und ein Hobby eben nur ein Hobby ist?
Sicherlich sollte es auch um Lebensqualität gehen und so muss man einen passenden Weg finden das Hobby mit dem Job zu verbinden, aber ich denke auch, dass es letztendlich wichtiger ist auch eine Arbeit zu haben um sich selber und eventuell seine Familie zu finanzieren und nicht vom Amt angewiesen zu sein. Ein Hobby sollte da im Notfall hinten anstehen, finde ich, weil man sich einfach selber finanzieren muss und das doch wichtiger sein sollte.
Ich bin auch der Meinung, dass man den Arbeitsplatz dem eigenen Hobby vorziehen sollte, da er für die Sicherung des Einkommens und eines gewissen Lebensstandards eben unerlässlich ist; und ohne festes Gehalt ist einem die Ausübung der meisten Hobbies sowieso nicht lange möglich. Natürlich gehört Freizeit zu einem gesunden und angenehmen Leben dazu, und auf Hobbies sollte nie komplett verzichtet werden. Dennoch liegt für mich persönlich die Priorität beim Job, und das Hobby muss sich unterordnen und im Zweifelsfall eben etwas eingeschränkt werden.
Allerdings kenne ich auch ein paar Personen, die ihr Hobby an erster Stelle sehen und sich ihren Job gezielt so ausgesucht haben, dass beides miteinander vereinbar ist - auch, wenn sie dafür finanzielle Abstriche in Kauf nehmen mussten. Eine Frau, die ich kennengelernt habe und die begeisterte Taucherin ist, hat beispielsweise nur in den Herbst- und Wintermonaten gearbeitet und war im Sommer immer zum Tauchen unterwegs, bis sie für einen besonderen Tauchkurs im Ausland sogar ihre frühere Stelle komplett gekündigt und sich danach neu an einem anderen Ort beworben hat.
Natürlich spricht nichts dagegen, solange man es sich leisten kann und das Glück hat, eine entsprechend tolerante Arbeitsstelle zu finden. Ich könnte es mir aber nicht vorstellen, für meine Hobbies eine besser bezahltere oder angesehenere Position abzulehnen. Allerdings habe ich derzeit auch keine Hobbies, die so zeitaufwändig sind, dass ich sie nicht auch neben dem Beruf noch betreiben könnte.
Ich finde es schon wichtig, dass das Leben nicht nur aus der Arbeit besteht und dass man sich auch Zeit für seine Hobbys nimmt. Aber die Hobbys sollten nicht wichtiger sein als die Arbeit, zumindest sehe ich das so. Das wichtigste ist erst einmal, dass man die Möglichkeit hat, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen und dann erst kommen die Hobbys.
Wenn ich vor dieser Wahl stehen würde, entweder einen Job zu bekommen, bei dem ich aber wenig oder keine Zeit für mein Hobby zu haben, oder auf diesen Job wegen des Hobbys zu verzichten, dann würde bei mir ganz klar die Entscheidung dafür fallen, dass ich den Job annehme und dann auf das Hobby verzichte, wenn es sein muss oder dabei eben kürzer trete.
Man kann ja dann neben dem Job noch weiter schauen, ob man vielleicht einen anderen Job noch findet, der auch dafür geeignet ist, das Hobby neben der Arbeitszeit zu verfolgen. Aber dann hat man wenigstens einen Job und verdient Geld. Ich würde mich nicht wohlfühlen können, wenn ich dann meinem Hobby nachgehe und genau weiß, dass ich keinen Job habe und mit der Einstellung so schnell auch keinen finde, wenn ich viele Stunden in der Woche für mein Hobby brauche.
Der Glücksfaktor wird hier wohl eine sehr wichtige Rolle spielen, denn total unglücklich auf der Arbeit macht einfach keinen Sinn. Auch die Anzahl der täglichen Stunden für sein Hobby ist schon sehr wichtig. Ein hoher Stellenwert lässt beispielsweise auch keine anderen Hobbys mehr zu.
Für den Arbeitsplatz sieht es so allerdings schlecht aus, denn man ist so überhaupt nicht mehr flexibel. Auch lassen sich dabei keinerlei Kompromisse finden. Auf lange Sicht bahnen sich hier allerdings massive Probleme an.
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