Wegen falscher Aussprache den anderen nicht verstehen?
Es gibt schon Begriffe, die eben jeder anders ausspricht, auch wenn diese eben gleich geschrieben werden von allen Personen. Ich musste dabei an einen Dozenten denken, den ich mal in der Universität hatte, der ständig von "Hurricanes" gesprochen hat. Er hat das Wort aber so bekloppt (und alles andere als Englisch) ausgesprochen, dass ich lange Zeit gar nicht kapiert habe, wovon er spricht und was er mir damit überhaupt sagen möchte. Irgendwann ist der Groschen aber doch gefallen.
Kürzlich hatte ich die Situation mit einer Kollegin. Bei uns auf Arbeit laufen mehrere Projekte, wobei ich bisher nur in einem Projekt eingesetzt worden war. Jetzt wird gerade ein Konzept ausgearbeitet, dass ich auch Aufgaben in einem anderen Projekt übernehme, wobei meine Kollegin das zweite Projekt so ganz anders ausgesprochen hat, als das eigentlich der Fall sein müsste, sodass ich gar nicht kapiert habe, was die von mir will. Ich habe sogar für einen Moment gedacht, dass ich noch für ein drittes Projekt eingesetzt werden soll und man mir das bisher nur noch nicht mitgeteilt hat. Das Missverständnis hat sich aber relativ schnell geklärt.
Ist es euch auch schon so ergangen, dass ihr durch eine komplett falsche Aussprache gar nicht verstanden habt, was euer Gesprächspartner von euch möchte und worum es geht? Um welche Begriffe handelte es sich dabei und wie schnell konntet ihr das Missverständnis auflösen?
In meinem Umfeld kommt es schon des öfteren zu Missverständnis, weil Wörter falsch ausgesprochen werden und dadurch die Sätze einen ganz anderen Sinn haben. Ich habe beobachtet, dass meistens diese "Fehler" von ausländischen Personen begangen werden, die gerade dabei sind, die deutsche Sprache zu lernen und eben noch etwas üben müssen.
Ein recht aktuelles Beispiel hat sich letzte Woche bei mir abgespielt. Ich musste mit meinem Sohn in eine Praxis, um dort eben bei meinem Sohn einen Ultraschall machen zu lassen. Die Untersuchung wurde von einem recht neuen Assistenzarzt durchgeführt, der noch einen ziemlich starken Akzent hatte. Er sprach während der Untersuchung zu mir und erklärte mir auch einiges, was auf dem Bildschirm zu sehen war.
Eine etwas dunklere Stelle auf dem Ultraschall erklärte er damit, dass es der "Schaden vom Knochen" wäre, was mich im ersten Moment aufschrecken ließ. Natürlich macht man sich bei so einer Aussage schon Gedanken, was denn nun kaputt ist oder was mit meinem Sohn nicht stimmt.
Aufgrund meiner Reaktion merkte er, dass es wohl ein Missverständnis geben musste und erklärte, dass er den "Schatten des Knochens" meinte, der den dunklen Fleck darstellte. Es brauchte aber trotzdem noch einen Moment, bis ich mich beruhigt hatte.
Mir fehlt da leider ziemlich oft die Phantasie, mir aus falsch ausgesprochenen Worten dann den gemeinten Sinn zu erschließen. Dadurch kommt es bei Gesprächen mit Leuten, die mit Akzent oder Dialekt sprechen, des Öfteren dazu, dass ich überhaupt nicht verstehe, was die von mir wollen.
Besonders lustig wird es auch regelmäßig, wenn meine Mutter englische Begriffe deutsch ausspricht. Mittlerweile weiß ich zwar, dass sie, wenn sie nach "Surrkrem" verlangt, Sour Cream meint. Als sie mich allerdings dazu aufforderte, ihr was von "Wollwort" zu besorgen, habe ich erst einmal verzweifelt nach dieser mir unbekannten Marke gegooglet. Und Google scheint da tatsächlich "intelligenter" zu sein, denn mir wurde sofort die Adresse des örtlichen Woolworth ausgespuckt.
In der Regel schalte ich selten so schnell, dass ich sofort nachfragen kann, wenn ich etwas nicht verstehe. Normal ist es so, dass im Gespräch erst einmal alles aufgenommen und dann erst später überdacht wird. Dann frage ich in der Regel aber einfach nach was gemeint war.
Als ich in Japan war, hat mir ein anderer Austauschschüler von so einem Moment erzählt. Er sprach da wohl mit jemandem über Marathons, und hat das Wort eben korrekt Englisch ausgesprochen. Beeindruckend viele Japaner haben aber, wenn sie Englisch sprechen, einen recht starken Akzent; und dazu kommt noch, dass sie quasi das englische Wort "marathon" eben "eingejapanischt" haben: Marason, mit einem a, dass eher wie ein deutsches als wie ein englisches klingt. Der Austauschschüler hat wohl eine Weile vergeblich versucht, sich verständlich zu machen, und dann das Wort aufgeschrieben, wodurch dann auch sein Gesprächpartner verstanden hat.
Ich selbst hatte solche Momente zum Glück seltener, vielleicht auch, weil Japanisch und Deutsch sich von der Aussprache her teils doch recht ähnlich sind, und es somit leichter war, Rückschlüsse zu ziehen. Und irgendwann hat man dann auch so die typischen Akzentaussprachen drauf und weiß, dass mit "Uuman" eben "woman" gemeint ist, und mit "ud-do" dann "wood". Bei "ulufu" für "wolf" musste ich allerdings schon etwas nachdenken, bis ich darauf kam, aber auch das ging recht schnell.
CCB86 hat geschrieben:Als sie mich allerdings dazu aufforderte, ihr was von "Wollwort" zu besorgen, habe ich erst einmal verzweifelt nach dieser mir unbekannten Marke gegooglet. Und Google scheint da tatsächlich "intelligenter" zu sein, denn mir wurde sofort die Adresse des örtlichen Woolworth ausgespuckt.
Da hat es echte Vorteile im Ruhrpott aufgewachsen zu sein. Als ich klein war, sprach kaum ein Erwachsener Englisch, folglich gingen hier die meisten "inne Wollwort".
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Ich habe das Problem bei meiner Arbeit häufiger, wenn es um die Aussprachen bei Arzneimitteln geht. Da gab es dann auch schon mal Aussprachen von Kunden, die ich nicht auf Anhieb verstanden habe. In der Regel kommt man dann schon schnell darauf, wenn man erfragt, wogegen das Arzneimittel sein soll, aber am Anfang ist es dann schon immer komisch, wenn man einen Namen genannt bekommt und damit nichts anfangen kann und der Kunde sich vielleicht wundert, weil es ein recht gängiges Mittel ist.
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