Wegen Essen Angst haben, in ein bestimmtes Land zu reisen?
Mein Traum war es schon immer, einmal nach China zu reisen und ich hoffe, dass ich mir den Traum bald erfüllen kann. Mich interessiert das Land einfach sehr, wobei ich das Essen dort auch ganz spannend finde. Insekten und solche Sachen würde ich dort auf keinen Fall essen, wobei ich auch bei den Straßenständen vorsichtig wäre. Allerdings würde sich dort sicherlich etwas finden, was ich essen könnte und mit Sicherheit gibt es dort auch jede Menge europäischer Restaurants, wobei man sonst auch im Hotel europäisch essen könnte, wenn einem das Essen dort gar nicht zusagen sollte.
Meine Mutter meinte dann einmal zu mir, dass sie sich allein wegen dem Essen niemals nach China trauen würde. Sie hat eben so typische Sachen wie Insekten und Hühnerfüße im Kopf, was sie auch nie essen würde. Noch dazu meinte sie, dass man sich sicherlich wegen dem ungewohnten Essen schnell Magen-Darm-Probleme einfängt, so dass das nichts für sie wäre.
Würdet ihr allein aus Angst vor dem Essen darauf verzichten, in bestimmte Länder zu reisen? Wäre das für euch tatsächlich ein Grund? Bei welchen Ländern wäre das der Fall?
Sicher ist in anderen Ländern das Essen für unsere Mägen oft ungewohnt, aber ich muss sagen, dass das für mich kein Grund wäre, von einer Reise abzusehen, die ich sehr gerne machen möchte. Gerade China war für mich auch immer ein Traum, den ich mir erfüllt habe und das Essen fand ich einfach toll. Es gibt zumindest in Peking viele Restaurants, die auch eine englische Speisekarte haben, so dass man schon weiß, was man da bestellt.
Europäische Restaurants habe ich dort nicht viele gesehen und ich muss sagen, dass man besser nur dann nach China reisen sollte, wenn einem hier das chinesische Essen auch schmeckt. Dann ist es aber einfach klasse, weil ich das Essen in China noch besser finde als das Essen, was hier schon dem hiesigen Geschmack angepasst wurde.
Ich habe keine Angst vor dem Essen aus anderen Ländern. Ich finde, es kommt auch darauf an, wie man eben Experimente mit Essen gewöhnt ist. Wenn man immer dasselbe isst und nichts Neues ausprobiert, dann wird man schnell Magen-Darm-Probleme bekommen, auch wenn das Essen überhaupt nicht mit Keimen etc. belastet ist.
Mir ist das auch schon zu Hause aufgefallen. Mein Freund isst gerne alles durcheinander und wenn er dann "normal" isst, so wie ich, kriegt er schnell Verdauungsbeschwerden. Wenn ich immer normal esse und dann auf einmal probiere so wie er zu essen, dann bekomme ich Verdauungsprobleme, weil ich das eben nicht gewöhnt bin. Das hat aber nichts mit dem Ausland oder dem Essen dort zu tun. Man kann es auch übertreiben wie ich finde.
Ich würde auch gerne nach Asien reisen, aber asiatisches Essen spricht mich nicht immer besonders an. Deswegen wüsste ich spontan nicht, was ich den ganzen Tag während eines Aufenthalts in Japan, Südkorea, China oder beispielsweise auch Thailand essen könnte. Angst vor einer Reise hätte ich nicht, aber ich würde mir schon Sorgen machen, ob ich etwas finde, was mir schmeckt.
Da ich generell sehr offen und experimentierfreudig beim Essen bin und mit viel Begeisterung neue Dinge und internationale Spezialitäten probiere, kenne ich eigentlich auch keine Angst vor bösen kulinarischen Überraschungen. Natürlich gibt es Lebensmittel, die mich eher abschrecken und die ich nicht so gerne probieren würde, aber das wäre für mich noch lange kein Grund, ein bestimmtes Land nicht zu bereisen. Immerhin bietet jede Region eine Vielzahl an ganz unterschiedlichen heimischen Gerichten, wo bestimmt jeder auf seine Kosten kommt, der gewillt ist, sich ein wenig darüber zu informieren.
Zur äußersten Not kommt man heutzutage auch in nahezu jedem Land gut zurecht, ohne sich an die einheimische Küche wagen zu müssen. Standardgerichte wie Burger und Pommes, Pizza oder Nudeln mit Soße findet man in den USA genauso wie in Indien, China oder Australien, und gerade bekannte Fast-Food-Ketten, die man aus der eigenen Heimat kennt, sind mittlerweile wirklich in jedem Winkel der Welt vertreten. Wenn man nicht im Restaurant essen will, kann man auch immer noch im Supermarkt oder in Bäckereien und Fleischereien seine eigene Verpflegung kaufen. Mir persönlich wäre das zu langweilig, da der kulinarische Aspekt für mich zu einer gelungenen Reise auf jeden Fall dazugehört, aber wer weniger Wert darauf legt, der muss deswegen trotzdem nicht darauf verzichten, die Welt zu bereisen.
Eine Reise nach China ist absolut Tabu für mich. Aber nicht aus purem Eigennutz, weil mir das Essen dort nicht schmecken oder bekommen könnte. Es sind die Menschenrechtsverletzungen, die mich schon schaudern lassen, wenn ich nur an China denke. Schreckliche Beiträge musste ich schon im Magazin Stern lesen. Einmal lag ein neugeborenes totes Mädchen auf der Straße und niemand nahm Notiz von ihm.
Sicher wollte keiner drauf treten, aber das war es dann schon. Bauern sind schrecklich arm und können sich und ihre Familie kaum ernähren. Daraufhin versuchen sie mit Blutspende etwas Geld zu verdienen. Irgendwann kommen sie dadurch mit HIV in Kontakt und sterben aufgrund fehlender Medikamente recht schnell. Nun sehe ich da im Stern ein Foto, wo eine Frau mit einem Becher in dem vorher eine Fertigsuppe war, abgebildet ist. In diesem Becher befindet sich nun die Asche ihres verstorbenen Ehemannes.
Nicht mal die Bestattung bekam sie bezahlt. Und selbst hat sie dafür kein Geld. Wie auch, wenn es vorher schon nicht für das Nötigste reichte. Solche schlimmen Geschichten und noch viel mehr sind die Gründe warum ich niemals in diesen Unrechtsstaat reisen würde. Und nicht weil ich Angst hätte, man setzt mir frittierte Heuschrecken vor.
Wenn man chinesische Kultur erleben will, ohne in das restriktive und recht autoritäre Regime reisen zu wollen, kann man auch Taiwan wählen, das ja offiziell auch Republik China heißt. Was das Essen betrifft, finde ich zum Einen die asiatischen Esskulturen äußerst interessant und überwiegend auch sehr lecker, sodass ich in diesen Regionen immer etwas finden würde, was mir schmeckt. Und selbst, wer damit gar nicht zurecht kommt, kann inzwischen fast überall auf europäische Küche ausweichen, die auch in Ostasien immer mehr Anklang findet. Inzwischen dürfte es fast nirgendwo mehr schwierig sein, sich auch dort von Pizza, Pasta oder Burgern zu ernähren, wenn einem das lieber ist. Auch eine regelrechte Kaffeehauskultur hat sich meiner Erfahrung nach bereits etabliert, wo man die üblichen Kaffeespezialitäten, sowie Torten, Kuchen, Muffins etc. bekommt.
Wenn ich Urlaub mache, dann probiere ich auch, was da angeboten wird und zwar nicht in einem Hotel, sondern wirklich von Einheimischen. In China ist das sicherlich nochmal eine ganz andere Sache, aber probieren würde ich es dennoch. Die Leute überleben das ja auch und nur weil man da noch zig Gedanken im Kopf hat muss es ja nicht schlecht schmecken, ich würde es also probieren und auch davon ausgehen, dass das mein Magen mitmacht, immerhin kann einem auch davon übel werden, dass man sich das alles einredet.
Wer derartig vorurteilsbehaftet durchs Leben stolpert, sollte wohl tatsächlich lieber daheim bleiben und Schnitzel essen. Es gibt in meinen Augen zwar durchaus gute Gründe, Reiseziele zu meiden. Schließlich hat jeder so seine Vorlieben, und ich fände es schon schön schräg, etwa in Bali einzufallen und einen Batzen Geld auszugeben, nur weil das Ziel gerade "in" ist, aber nicht, weil mich irgend etwas an Land und Leuten wirklich interessiert. Und ich finde es durchaus nachvollziehbar, wenn sich auch Privatleute sagen: Dieser Diktator/dieses korrupte Regime bekommt meine Devisen nicht!
Aber Essen? Wie armselig. Da merkt man in meinen Augen schon arg, wie die Vorurteile, dass Leute aus Land X nur "eklige" Sachen essen, sich in den Köpfen sprichwörtlich festgefressen haben. Zumal da man als Pauschaltouristin sowieso nur die touristisch erschlossenen Gegenden eines Landes überhaupt zu Gesicht bekommt. Und in vielen Länder isst die Mehrheit der Bevölkerung sowieso, was sie eben auf dem Feld anbaut oder was bei der letzten UN-Hilfslieferung verteilt wurde.
Im Lauf meines Lebens bin ich inzwischen in relativ vielen unterschiedlichen Ländern gewesen (in Europa, Asien, Nord- und Südamerika). Mit dem Essen habe ich noch nie ernsthafte Probleme gehabt. Überall habe ich Speisen gefunden, die mir gut geschmeckt haben. Das "Schlimmste", was einem vielleicht passieren kann, sind Speisen, die etwas zu langweilig schmecken, oder dass es zu wenig Abwechslung gibt, und man wochenlang überwiegend nur Burger mit Pommes vorgesetzt bekommt.
Mein Vorteil besteht vielleicht darin, dass ich relativ wenig auf ausschließlich deutsches Essen geprägt bin. Selbst das von vielen Deutschen im Ausland vermisste Brot ist für mich problemlos verzichtbar. Ich kann zum Frühstück auch Nudelsuppe und Dim Sum (Ostasien), süße Pancakes (USA) oder fully cooked breakfast mit Speck und Eiern (UK) essen, ohne dass ich etwas vermissen würde.
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