Wegen Enkelkindern Wohnort wechseln sinnvoll?
In diesem Beitrag schrieb ich ja schon von einer Freundin, deren Schwiegereltern ungeduldig auf Enkelkinder warten und die deswegen mit dem Gedanken spielen, zur Rente näher zu meiner Freundin zu ziehen, damit sie sich mehr um deren zukünftigen Nachwuchs kümmern können.
Ich weiß allerdings nicht, was ich davon halten soll. Mitte 60 ist schon ein gutes Alter. Zwar sind die beiden wohl noch vergleichsweise fit, aber man sagt ja nicht umsonst, dass man einen alten Baum nicht versetzen sollte. Auch haben die beiden wohl mehrere Kinder, wobei meine Freundin mit dem jüngsten Sohn zusammen ist. Dieser Sohn ist der einzige, der noch keinen eigenen Nachwuchs hat und auf dessen Kinder ungeduldig gewartet wird.
Ich frage mich dann auch, ob es nicht besser für die Schwiegereltern wäre, in ihrem alten Wohnort wohnen zu bleiben, weil alle anderen Kinder mit den jeweiligen Familien auch noch dort wohnen. Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man wegen den Enkelkindern den Wohnort wechseln möchte? Sollte man nicht darauf vertrauen, dass die Kinder auch ohne eigen klarkommen werden, was die Betreuung von Nachwuchs angeht? Würdet ihr persönlich im Rentenalter umziehen nur wegen der Enkelkinder?
Das darf doch jeder so entscheiden wie er möchte. Man sollte aber keinen Druck wegen dem Nachwuchs machen und auch nicht extra wegen dem dahin ziehen. Man muss die Stadt auch selber mögen und vielleicht dient das alles so ein bisschen als Ausrede um näher beim eigenen Kind zu sein, eventuell mag man auch die Stadt mehr.
60 ist doch auch kein Alter mehr. Da kann man ganz locker noch umziehen, das kann also nicht das Problem sein. Wobei ich es sehr blöd finde, so einen Druck wegen einem Enkelkind zu machen. Eventuell soll es ja noch gar nicht losgehen oder sie wollen gar kein Kind, das kann man sich auch nicht erzwingen.
An sich finde ich es aber super, wenn die Großeltern Nähe zum Enkelkind wollen und deswegen anscheinend zu ihm ziehen wollen. Das ist doch durchaus nett, gerade wenn man in die Rente geht ist das doch eine nette Beschäftigung, auch weil die Eltern so entlastet werden. Manche möchten da auch einfach nochmal gebraucht werden, wobei es auch nerven kann, wenn man immer die eigenen Eltern oder Schwiegereltern in der Nähe hat.
Grundsätzlich kann ich es sehr gut verstehen, wenn man in der Nähe seiner Enkel wohnen will. Viele Menschen haben im Alter die größte Freude daran, sich um ihre Enkel zu kümmern. Ich meine, deshalb gründet man doch überhaupt erst eine Familie, oder?! Man kümmert sich erst um seine Kinder und später hat man dann Enkelkinder.
Das heißt nicht, dass man nicht auch andere schöne Dinge tun kann, Hobbys nachgehen, reisen. Aber das kann man von jedem Wohnort aus tun. Wenn man wirklich eine Beziehung zu den Enkeln haben will, sollte man schon in der Nähe wohnen. Es geht auch nicht darum, dass die frisch gebackenen Eltern nicht damit klarkommen würden, dass man essentielle Hilfe leisten muss. Es geht einfach nur darum, Zeit mit den Enkeln zu verbringen.
Und dass man einen alten Baum nicht verpflanzt, sagt man vielleicht so. Aber zum einen trifft das eben nicht auf jeden zu und zum anderen sind die beiden doch noch überhaupt nicht alt. Außerdem würden sie es doch freiwillig machen. Was spricht gegen eine wohnliche Veränderung in fortgeschrittenem Alter? Manche sind eben eher Flachwurzler.
Was an dem konkreten Beispiel stört, ist zum einen der Druck, der da gemacht wird. Und zum anderen, dass die beiden sich durch einen Umzug von den schon existierenden Enkeln entfernen würden. Das lässt einen schon aufhorchen. Haben sie sich mit den dazugehörigen Eltern verkracht oder ist es nie gelungen, eine Beziehung zu den Enkeln aufzubauen?
Bienenkönigin hat geschrieben:Was an dem konkreten Beispiel stört, ist zum einen der Druck, der da gemacht wird. Und zum anderen, dass die beiden sich durch einen Umzug von den schon existierenden Enkeln entfernen würden. Das lässt einen schon aufhorchen. Haben sie sich mit den dazugehörigen Eltern verkracht oder ist es nie gelungen, eine Beziehung zu den Enkeln aufzubauen?
Nein eben nicht. Die anderen Kinder der Schwiegereltern wohnen alle in derselben Stadt wie die Schwiegereltern und dort haben sie auch eigene Familien gegründet. Der älteste Enkel ist 18 Jahre alt geworden vor einigen Wochen und macht gerade den Führerschein und sucht nach einer Lehrstelle. Die jüngste Enkelin ist knapp 4 Jahre alt und die Großeltern sehen das Kind jede Woche und verbringen viel Zeit mit ihm. Gleichzeitig wollen die beiden aber zu ihrem jüngsten Sohn ziehen, der als einziger aus der Familie mehrere hundert Kilometer entfernt wohnt.
Was mich ein wenig stört ist, dass die Rente eben schon in wenigen Jahren erreicht ist. Die jüngste Enkelin hat aber eine sehr innige und enge Bindung zu den Großeltern. Man kann also nicht sagen, dass da irgendwie ein schlechtes Verhältnis wäre oder so, keinesfalls. Stattdessen werden wohl alle Kinder und Enkelkinder von diesem Paar unterstützt und jetzt sind sie der Meinung, dass der Jüngste Sohn bei seinem Nachwuchs dann auch mal an der Reihe wäre. Ich sehe das aber kritisch wegen der jüngsten Enkeltochter, denn ich denke, dsas sie davon einen Knacks bekommen könnte, wenn so enge Bezugspersonen plötzlich wegbrechen.
Meine Freundin hat ihre Schwiegereltern auch schon darauf angesprochen, ob die beiden nicht noch von der restlichen Familie und den Enkelkindern gebraucht werden würden, was die Schwiegermutter verneint. Selbst wenn sie Urgroßeltern werden sollten, sehen sie dann ihre Kinder, die dann Großeltern wären, in der Verantwortung. Diese Argumentation finde ich irgendwie komisch und ich gebe dir Recht, dass das Unmengen von Druck aufbaut. Ich bin froh, dass ich nicht in der Haut meiner Freundin stecke. Ich kann auch nicht verstehen, wie man bei so einer innigen Bindung zu allen Kindern und Enkelkindern einfach so wegziehen kann um sich ein neues Ziel zu suchen. Aber gut, ich habe keine Enkelkinder, vielleicht fehlt mir einfach die Erfahrung.
Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass es sich eben um den jüngsten Sohn handelt und die Eltern ihn quasi als Nesthäkchen betrachten und deswegen in der Nähe sein möchten, wenn es dann eben von diesem Enkelkinder gibt. Ich weiß allerdings nicht, ob ich deswegen gleich den Wohnort wechseln und so in Kauf nehmen würde, dass ich vielleicht meine anderen Kinder und Enkel nicht mehr so häufig sehen würde. Aber ich denke, dass das nur die Schwiegereltern deiner Freundin selbst wissen und entscheiden können.
Es kann ja auch sein, dass es deiner Freundin und dem Partner gar nicht recht wäre, wenn die Schwiegereltern dort in die Nähe ziehen würden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es durchaus stressig werden könnte. Wenn die Beiden bald in Rente sind und dann viel Zeit haben, stehen sie vielleicht öfter auf der Matte, alleine schon weil sie dann die anderen Enkel nicht mehr so häufig sehen.
Ich halte so einen Umzug wegen der Enkelkinder nur für sinnvoll, wenn dafür eben wirklich gute Gründe bestehen. Eben, dass man vielleicht ansonsten keine Verwandtschaft in bisherigen Wohngegend hat und seinen Sohn mit seinen Kindern und der Frau unterstützen möchte, weil diese vielleicht Unterstützung brauchen. Ich denke, dass so ein Schritt gut überlegt sein sollte und auch vor allem alleine damit einverstanden sein sollten. Ich denke, dass ich sicher irgendwann genervt wäre, wenn meine Schwiegereltern nur wegen ihres Enkelkindes in die Nähe ziehen und dann dauernd vor der Tür stehen würden.
Vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter. Ich meine, so macht das ja einfach keinen Sinn. Planen deine Freundin und ihr Mann überhaupt demnächst mit dem Kinderkriegen anzufangen?
Vielleicht müssen sie aus irgendeinem Grund aus ihrem Haus oder ihrer Wohnung raus. Vielleicht hat einer der beiden seinen Job verloren und es ist ihnen peinlich? Und bevor sie das offen zugeben, erfinden sie so einen unsinnigen Grund für einen Umzug und Neuanfang.
Deine Freundin und ihr Mann sollten sich mit ihnen zusammensetzen und nachfragen. Und auch klipp und klar sagen, dass sie nicht der Grund sein wollen, warum die beiden die Nähe zu etlichen Kindern und Enkeln beenden. Das ist ja eine ungeheure Verantwortung. Was ist denn, wenn die beiden zeugungsunfähig sind und da nie Enkel kommen werden?
Bienenkönigin hat geschrieben:Vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter. Ich meine, so macht das ja einfach keinen Sinn. Planen deine Freundin und ihr Mann überhaupt demnächst mit dem Kinderkriegen anzufangen?
Vielleicht müssen sie aus irgendeinem Grund aus ihrem Haus oder ihrer Wohnung raus. Vielleicht hat einer der beiden seinen Job verloren und es ist ihnen peinlich? Und bevor sie das offen zugeben, erfinden sie so einen unsinnigen Grund für einen Umzug und Neuanfang.
Ich habe mal nachgefragt, weil ich darauf eben keine Antwort wusste und meine Freundin meint, dass die Schwiegereltern da wohl ziemlich offen und ehrlich sind. Der Schwiegervater war eine Zeit lang arbeitsunfähig wegen einem Unfall, durch den er sogar operiert werden musste. Das ist aber ein offenes Geheimnis und jeder in der Familie weiß davon.
Mittlerweile sucht er wieder Arbeit, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass er überhaupt eine Arbeit finden wird. Wie gesagt, er ist kurz vor dem Renteneintritt, welcher Arbeitgeber nimmt so einen Menschen noch? Das lohnt sich für die doch nicht wirklich. Wenn der nämlich gefühlt gerade eingearbeitet ist, kommt die Rente und man ist wieder auf der Suche. Leider werden Arbeitnehmer ab einem gewissen Alter diskriminiert.
Aus der Wohnung müssen die auch nicht wirklich raus. Es gibt keine Probleme mit dem Vermieter oder mit den Nachbarn. Die Größe der Wohnung ist auch nicht zu groß oder so, dass man da einen Grund finden könnte.
Meine Freundin und ihr Mann haben letztes Jahr im Herbst geheiratet, möglicherweise wird das als Zeitpunkt definiert, dass bald das Kinderkriegen losgeht. Es fällt mir allerdings schwer, das zu glauben, denn laut meiner Freundin hätten die beiden von Anfang an gesagt, dass sie sich noch damit Zeit lassen wollen. Sie arbeitet nämlich und hat im Herbst ein berufsbegleitendes Masterstudium angefangen und das wird locker 2 Jahre dauern. Also vor dem Abschluss möchte sie gar nicht aktiv in die Reproduktionsphase gehen, was ich sehr gut verstehen kann.
Meine Freundin ist deswegen schon ganz schön panisch, dass die Schwiegereltern in die Nähe ziehen wollen. Ihr Mann ist der Ansicht, dass seine Eltern eben nur bluffen würden und dass da nichts weiter kommen wird. Sie nimmt derartige Aussagen aber schon Ernst und fühlt sich ziemlich unter Druck gesetzt wegen dem Nachwuchs.
Mit 60 ist man ja nicht wirklich steinalt und es gibt mittlerweile auch viele Leute, die das Ende ihres Berufslebens als Anlass nehmen, sich auch wohntechnisch noch einmal zu verändern. Einige ziehen um, andere richten vielleicht das Haus oder die Wohnung schon einmal altersgerechter ein.
Ich hatte beispielsweise eine Arbeitskollegin, der es an ihrem alten Wohnort so oder so nicht mehr gefiel. Die hat ihre Bude verkauft und ist aufs Land gezogen. In den Ort, wo ihr Sohn gebaut hat. Sie fühlt sich wohl und das Enkelkind konnte schon in jungen Jahren mal eben allein zur Oma laufen. Auch für die jungen Leute ist ein Babysitter am Ort nicht wirklich schlecht.
Warum muss man an Ort und Stelle bleiben, nur weil die restlichen Kinder mitsamt ihrer Familie dort wohnen? Es hat jeder das Recht in Deutschland seinen Wohnort frei zu bestimmen und auch die Gründe dafür müssen nicht benannt werden. Wenn sie also wegen Enkelkindern umziehen wollen und die Nähe, dann ist es ihr gutes Recht und es kann ihnen niemand verbieten.
Die Frage ist ob man selbst damit klar kommen würde, oder ob man das als Kontrolle auffasst. Ich würde es jedenfalls nicht wollen, dass meine Eltern hier aufschlagen nur wegen ihres Enkels und sich dann da beliebt machen wollen. Liegt aber auch daran, dass ich kein sonderlich gutes Verhältnis zu meinen Eltern habe und auch den Hintergedanken hätte, dass sie sich über meinen Sohn wieder in mein Leben einschleichen und einmischen wollen. Daran hindern könnte ich sie nicht wenn sie hier her ziehen, aber ich muss den Kontakt nicht pflegen, ihnen das Enkel nicht zeigen und sie nicht als Besuch empfangen, wenn ich es nicht möchte.
Meine Schwiegermutter wohnt auch nur wenige hundert Meter weiter und dennoch sieht sie ihren Enkel kaum, da sie sich für sich selbst am meisten interessiert und schlägt hier vielleicht 1-2 mal im Monat für 10-20 Minuten auf und meistens dann, wenn der kleine bereits im Bett ist. Eine großartige Hilfe ist sie somit auch nicht und nicht die Oma, die man sich vielleicht für das Kind vorstellt welches die Eltern entlastet, das Kind mal nimmt und mit ihm was unternimmt. Denn das kommt doch sehr auf den Menschen dahinter an, manche machen das, andere eben nicht.
Mir würde es jedenfalls nicht einfallen, dass ich anfange mich an mein Kind zu kletten und diesem nur aus dem Grund hinterher ziehe, weil es mal Enkelkinder geben könnte. Zwar wäre es nett, aber es sind auch nur Enkelkinder und nicht meine Kinder. Somit braucht man mich nicht jeden Tag mit der Betreuung einspannen oder diese bei mir abladen, damit die Eltern das machen können was sie wollen. Entlastung ja, aber irgendwann ist auch mal gut und ich habe meinen Beitrag dann schon geleistet indem ich einen Elternteil des Enkels groß gezogen und versorgt habe.
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