Wegen Crime-Serien die Wohnung zur Festung umfunktionieren?

Meine Bekannte und Freunde sind wirkliche Fans der Serie "Criminal Minds". Dasselbe gilt auch mir, sodass wir uns des Öfteren bei irgendwem von uns treffen, die Serie zusammen schauen und uns als Hobby-Profiler versuchen. Klappt auch ganz gut.

Nachdem wir des Öfteren gegoogelt haben fanden wir bemerkenswerte Dinge zur Serie heraus. So lautet eigentlich fast immer der O-Ton, dass die Storys teilweise an wahre Fälle angelehnt sind und daran entsprechend auch erinnern. Doch, um Opfer nicht zu verunglimpfen und keine Ähnlichkeit aufkommen zu lassen wurden gewisse Akzente verändert, die Namen und mögliche Täter.

Auch in Interviews wurde dies von den Protagonisten des Öfteren gesagt. Eine von den Damen hat aufgrund dieser Informationen ihr eigenes Haus auch entsprechend als "Festung" umfunktioniert, weil sie sich nun der Realität hingeben musste, welche kranke Welt von einigen ins Leben gerufen wurde, sodass sie sich so lieber schützen möchte.

Eine Bekannte von uns nimmt das sehr ähnlich auf. Sie hat nun Kameras an der Wohnungshaustüre im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhaushalts angebracht. Ihre Wohnung erinnert, wenn jemand genauer hinsieht ebenfalls an ein Detektiv-Büro oder ein Überwachungsraum. Das tut sie, weil sie ebenfalls etwas ängstlich ist, dass man bei ihr einbricht, ihr schlimme Dinge antut und mehr.

Jetzt frage ich mich, ob das Serienbild auf sie ebenso übergeschwappt ist und ihre Wohnung als Festung eher übertrieben oder verständlich wirkt? Für manch einen Bekannten von uns, wirkt das nämlich arg befremdlich, weil es ja noch immer "nur" eine Serie mit nahen Fällen an der Realität ist.

Kennt Ihr Menschen, die das sofort auf sich beziehen, ängstlicher werden oder eben entsprechende Schutzmaßnahmen errichten und wie findet Ihr das Verhalten?

Aufgrund einer Serie so ängstlich zu reagieren, finde ich schon übertrieben. Auch wenn es an echte Fälle angelehnt ist, suchen die sich doch diese Fälle speziell heraus, weil sie eben Fernsehpotential haben. Das ist definitiv kein Abbild einer realistischen Statistik.

Schon gar nicht der deutschen Realität. Ich denke, in den USA lebt man doch noch mal gefährlicher. Allein, weil sich jeder eine Schusswaffe besorgen kann und so aus einem einfachen Handtaschendiebstahl schnell mal Mord wird. Zudem muss man unterscheiden zwischen Stadt und Land. Und in den Städten gibt es noch mal Viertel, die viel gefährlicher sind als andere, was auch vor allem auf die USA zutrifft und weniger auf Deutschland.

Also wenn man wissen will, wie gefährlich die eigene Umgebung ist, würde ich mich wirklich nicht auf eine Krimiserie aus den USA verlassen, die spannende Fälle aus den letzten 60 Jahren Kriminalgeschichte aufarbeitet und ausschmückt.

Aber vor allem: da die Paranoia jetzt schon begonnen hat, sollte sie wirklich aufhören, sich diese Serie weiter anzusehen. Sonst steigert sie sich doch immer weiter rein. Sie sollte wieder auf andere Gedanken kommen. Darin solltet ihr sie auch unterstützen. Schaut euch ein bisschen Aktenzeichen XY an. Die nutzen ihre Sendezeit für 30 Jahre alte Fälle, weil in Deutschland so wenig passiert.

Ich finde so eine Reaktion auf eine Fernsehsendung auch ziemlich übertrieben. Ich glaube viel mehr, dass ein großer Teil dieser Kriminalfälle erfunden sind und nur die Grundidee auf Fakten basiert. Man schreibt aber dazu, dass nur die Namen der Opfer und Täter anders ist, weil man es realistischer und interessanter gestalten möchte.

Schließlich ist es viel spannender in solchen Serien zu verfolgen, wie krank manche Menschen und wozu sie wirklich fähig sein können, aber wenn man weiß, dass das nur die Schnapsidee von irgendwelchen Autoren ist, dann verliert sich doch das Interesse daran. Ich halte das also eher für eine Art "Werbegag", wenn man das so nennen kann.

Wenn diese Frau durch diese Serie so viel Angst vor der Realität hat, sollte sie meiner Ansicht nach entweder aufhören diese Serie zu verfolgen, weil sie sich dadurch nur unnötig verrückt macht. Oder ich würde ihr empfehlen, eine Therapie zu machen, normal finde ich so ein Verhalten schon lange nicht mehr.