Wegen Bafög Betrug keinen Job mehr bekommen?
Eine entfernt Bekannte von mir ist vor kurzem wegen Bafög Betrug dran gekommen. Sie hatte von ihren Großeltern eine nicht unbeträchtliche Summe Geld bekommen und diese wollte sie nicht für ihr Studium aufwenden. Sie hat dann den Höchstsatz an Bafög bekommen und gegen Ende des Studiums flog das ganze dann auf und sie musste den kompletten Betrag zurückzahlen.
Leider war es am Ende auch noch so, dass die Eltern das Geld bezahlt haben und sie ihr Vermögen behalten durfte. Nachvollziehen kann ich das ehrlich gesagt nicht, aber jedem das seine. Nun steht sie vor der Entscheidung ob sie deswegen auch angezeigt wird oder nicht. Sollte es zu einer Anzeige kommen, dann schaut es für sie auf jeden Fall nicht gut aus, denn in ihrem Beruf muss sie verbeamtet werden und da stehen die Chancen natürlich nicht gut, wenn man vorher wegen einer so hohen Summe angezeigt worden ist.
Nun wird die Familie wohl mit dem Anwalt reden und möglicherweise kann man von einer Anzeige absehen. Ich muss dennoch sagen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn sie angezeigt werden würde. Leute wie sie sind mitunter der Grund dafür, dass die Leute die Bafög wirklich brauchen, nur wenig bekommen. Abgesehen davon ist sie ja offenbar zu sehr kriminellen Taten fähig, also warum sollte man von einer Anzeige absehen? Kann man ausschließen, dass sie in der Zukunft nicht auch so handeln wird?
Kennt ihr auch Leute die nach ihrem Studium kaum eine Chance auf einen Job haben werden, wenn sie nicht verbeamtet werden können? Fändet ihr es in Ordnung, wenn solche Leute dann wegen Bafög Betrug angezeigt werden würden oder hättet ihr da Mitleid. Jobchancen hätte sie dennoch, allerdings wären diese nicht so gut, wie vorher. Damit muss man aber meiner Meinung nach auch Leben, wenn man sich zu so was entscheidet.
Mitleid habe ich mit keinem Menschen, der das System ausnutzt. Wenn man das Geld aufwenden kann, dann soll man es bitte auch selber bezahlen. Es gibt genug junge Leute, die froh um jeden Cent sind, da finde ich so ein Verhalten deiner Bekannten einfach dreist.
Und Mitleid ist bei mir bei einer solchen "Tat" am falschen Platz, denn ich finde, dass sie ja auch kein Mitleid mit den anderen Menschen gehabt hat, als sie um die Bafög angesucht hat,sonst hätte sie es ja nicht gemacht, denn sie hat es ja nicht gebraucht, sondern andere hätten es eher benötigt, weil sie bedürftig sind.
Man sollte die Frau ohne Rücksicht auf die Zukunft einfach anzeigen, denn ich stelle mir nur ungern vor, was so eine Frau, wenn sie Beamtin ist und somit so gut wie unkündbar ist, und dann Geld unterschlägt, das finde ich nicht okay. Und wenn jemand schon einmal so dreist gehandelt hat, dann kann man davon ausgehen, dass sie wieder betrügen wird, sobald eine Gelegenheit dazu entsteht.
Wenn sie nicht ehrlich ist, ist Beamtin zu werden auch nicht der richtige Job für sie. Vielleicht wird ihr das dann eine Lehre sein, wenn sie die ziemlich harten Konsequenzen ihres Handelns dann lebenslang spüren muss. Also ich persönlich würde es richtig und wichtig finden, dass man solche Leute anzeigt und ihre Diplome streicht und zurückzieht.
Ich kenne nun keinen vergleichbaren Fall aus meinem Umfeld, aber ich denke, dass so etwas durchaus gelegentlich vorkommt. Wenn die Leute dann nicht bereit sind, ihr eigenes, scheinbar ausreichendes Geld zu verwenden, sondern sich finanzielle Unterstützungen erschleichen, finde ich es vollkommen gerechtfertigt und erstrebenswert, wenn so jemand dann eben auch angezeigt wird. Daher wäre es auch richtig, wenn deine Bekannte sich nun nicht so einfach mit anwaltlicher Hilfe aus diese Sache herauswinden könnte.
Es handelt sich um eine erwachsene Frau, die für ihr Handeln geradestehen kann und muss. Es muss ihr doch eigentlich auch klar gewesen sein, dass sie nicht berechtigt ist, Bafög-Leistungen zu kassieren, wenn sie noch Geld auf der hohen Kante hat. Dass sie sich dennoch dafür entschieden hat, weiterhin Bafög zu beziehen, zeigt doch schon, dass sie grundsätzlich für einen solchen Betrug bereit ist. Man muss bei einem Bafög-Antrag doch sicher auch irgendwo angeben, ob man regelmäßige Einkünfte oder nennenswerte finanzielle Rücklagen hat. Da wird diese Frau dann doch ganz bewusst auch etwas Falsches eingetragen haben.
Ist das Studium, das deine Bekannte absolviert hat, so hoch spezialisiert, dass sie kaum etwas anderes als die vorgesehen Beamtenlaufbahn damit einschlagen kann? Ich vermute mal, dass ihre berufliche Zukunft nun nicht so gefährdet ist, dass sie sich direkt arbeitslos melden und sich einen Strick nehmen kann. Vielleicht wird sie die gewünschte Richtung nicht einschlagen können, aber das ist dann eben die Quittung für ihr betrügerisches Verhalten. Vielleicht lernt sie dann auch besser aus dieser Sache, denn bislang scheint sie ja vollkommen ohne eigene Bemühungen aus dieser Situation herausgekommen zu sein und hat unter dem Strich auch noch davon profitiert, da sie nicht einmal für den entstandenen finanziellen Schaden aufkommen musste.
Mitleid muss man mit dieser Frau natürlich nicht haben. Sie hat sich diese Situation selbst zuzuschreiben und wenn sie sich jetzt vielleicht selbst bedauert, halte ich das nur für ein kindisches Luxusproblem. Sie wird dennoch beruflich irgendetwas machen können und wenn sie nun nicht das machen kann, was sie am liebsten gemacht hätte, dann muss sie das einfach hinnehmen. Mitleid mit so jemandem zu haben, wäre reichlich dekadent, weil deine Bekannte einfach kein echtes Problem hat.
Mitleid habe ich mit solchen Personen nicht. Es gibt genug Studenten die auf das Bafög angewiesen sind und oft weniger bekommen als manch andere. Die müssen dann neben Ihrem Studium zusätzlich noch einen Nebenjob annehmen um sich Ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Und oft reicht nicht einmal dann das Geld zum Leben.
Ich wohne in einer Universitätsstadt und kenne die Mietpreise für Appartements, und ich sage euch, es ist kein Zuckerschlecken dieses Geld aufzubringen und sich nebenbei noch auf das Studium zu konzentrieren. Solche Machenschaften wie die deiner Bekannten sind für solch hart arbeitenden Studenten doch ein Schlag ins Gesicht. Denn ich möchte nicht wissen wie viele mit so etwas durchkommen.
Eine Anzeige ist auf jeden Fall nötig. Das Sie für Ihre Arbeit verbeamtet wird bedeutet ja das Sie in der Regel einen Verantwortungsvollen Job annimmt bei dem man Ehrlich sein muss. Und wenn Sie das schon im Studium nicht schafft, wie wird es dann erst in der Arbeit sein? Hoffentlich lernt Sie dann und trägt die Konsequenzen.
Ich mag mich täuschen aber, wenn ich Bafög bekomme, muss ich es dann nicht eh nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne wieder zurückzahlen? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist Bafög doch "nur" eine Art Darlehen? Also egal ob sie 10 Euro oder zehn Millionen Euro auf der Kante hat, sie bereichert sich doch nicht dauerhaft oder täusche ich mich?
Mitleid habe ich nicht. Sie kannte die Regeln, sie hat sich nicht daran gehalten und muss nun mit den Konsequenzen rechnen, verschwendete Zeit in meinen Augen, aber das muss sie selber wissen. Jeder muss sich an Gesetze halten und wenn man dies nicht kann oder nicht will, dann muss man mit einer Anzeige und auch mit einer gerichtlichen Strafe rechnen.
Natürlich kann man es menschlich gesehen schon irgendwie nachvollziehen, wenn ein Student das Geld braucht und es für sein Studium einfach nicht bekommt und verzweifelt ist, aber sie hat ja Geld bekommen und das anscheinend ja auch nicht wenig, also hätte sie das Geld, was sie bekommen hat auch angeben müssen.
RavenThunder hat geschrieben:Ich mag mich täuschen aber, wenn ich Bafög bekomme, muss ich es dann nicht eh nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne wieder zurückzahlen? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist Bafög doch "nur" eine Art Darlehen? Also egal ob sie 10 Euro oder zehn Millionen Euro auf der Kante hat, sie bereichert sich doch nicht dauerhaft oder täusche ich mich?
Jein. Das Bafög ist schon ein Darlehen, da hast du Recht. Allerdings gibt es eine Regel. 5 Jahre nach Ablauf der Bafög-Berechtigung bekommt man Post mit der Option, entweder in Raten das ganze Bafög zurückzuzahlen oder aber sofort nur 50%. Ich finde es ist schon ein Unterschied, ob man jetzt 10.000€ in Raten über mehrere Jahre hinweg bezahlt oder von mir aus nur 5000€ sofort. In dem Sinne wäre es schon eine Bereicherung, wenn sie vorgehabt hätte, das Bafög sofort zurückzuzahlen, somit hätte sie mindestens die Hälfte des Bafögs geschenkt bekommen.
Ihr hätte doch klar sein müssen, dass diese Sache jeder Zeit auffliegen kann. Immerhin wurden doch die Rechte der Ämter vor ein paar Jahren auch gestärkt, dass man bei Verdachtsfällen auch die Konten überprüfen darf. Es ist mir daher nicht nachvollziehbar, wie man dann so naiv sein kann und darauf hofft, dass niemand etwas merkt.
Dass sie nun die Konsequenzen nicht tragen soll, weil die Eltern versuchen die Sache zu regeln, nutzt der jungen Frau auch nichts. Sie ist doch alt genug, dass sie mit den Folgen allein klar kommen muss. Auch wenn sie damit eine Beamtenlaufbahn aufgeben müsste. Aber das hätte ihr eben vorher auch klar sein müssen.
Punktedieb hat geschrieben:Ihr hätte doch klar sein müssen, dass diese Sache jeder Zeit auffliegen kann. Immerhin wurden doch die Rechte der Ämter vor ein paar Jahren auch gestärkt, dass man bei Verdachtsfällen auch die Konten überprüfen darf. Es ist mir daher nicht nachvollziehbar, wie man dann so naiv sein kann und darauf hofft, dass niemand etwas merkt.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wie man so dumm sein kann. Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass die Bafögämter sich auch mit den Finanzämtern austauschen und so eh alles merken werden, was auf dem Konto vor sich geht.
Ich kenne einige Exemplare, die das etwas geschickter angestellt haben. Die haben etwa ein Jahr vor dem Studium das ganze Geld vom Konto weg transferiert auf ein Konto, das nicht unter ihrem Namen läuft und wo das Bafögamt auch gar nicht auf die Idee kommt, dass es deren Geld ist. Wenn das ganze früh genug abgewickelt wird, merken die Behörden das auch nicht, weil man ja immer noch behaupten kann, dass man verreist ist oder irgendwelche Kosten wegen Umzug etc. hatte.
Ich habe das damals nicht gemacht, ich hatte eh nicht viel gespart und das meiste ist damals für den Umzug und die Studiengebühren draufgegangen. Es gab also in dem Sinne nicht viel, was man verstecken könnte. Aber von einigen Kommilitonen, die damals mit mir zusammen als Ersti angefangen haben, hat man eben das ein oder andere mitbekommen.
@Olly173: Wenn man diese Transfers mit Urlaub oder Umzug begründen will, dann muss man das mit Sicherheit auch nachweisen. Da kann das entsprechende Amt auch Belege einfordern. Wobei es dann schon unglaubwürdig ist, wenn man einen Umzug als Ausgabegrund angibt, aber die Anschrift gleich geblieben ist. Die Ämter sind da eben auch nicht so blöd und lassen sich verschaukeln.
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