Wegen Angst vor Übergriffen Menschenmassen meiden?

An Silvester gab es in Köln zahlreiche Übergriffe, mittlerweile sind über 200 Anzeigen bei der Polizei eingegangen, in der Regel wegen Sexualdelikten oder Diebstahl.

Ich las heute, dass eine Umfrage der ARD inzwischen ergeben hat, dass etwa ein Drittel der Befragten aus Deutschland Angst vor Menschenmassen haben, weil sie fürchten, sonst auch Opfer von Gewalt und Übergriffen zu werden. Mit 37% liegt der Anteil der Frauen etwas höher, was durchaus verständlich ist, wenn man bedenkt, wie viele Frauen als Opfer ausfindig gemacht werden konnten. Klick.

Wie ist das bei euch? Habt ihr seit Silvester auch Angst vor großen Menschenmassen und damit vor potentiellen Übergriffen? Wie habt ihr vor Silvester in dieser Hinsicht empfunden? Hat diese Nacht etwas in eurem Denken verändert?

Ich habe keine Angst. Passiven kann doch immer etwas überall, da muss man nicht gerade Silvester irgendwo unterwegs sein und es muss nicht immer um so etwas gehen. Es kann ja auch sein, dass man Opfer eines Anschlags wird, weil man sich in einer Gruppe bewegt.

Wenn man aber so denkt, dann kann man gar nicht mehr das Haus verlassen und hat keinen Spaß mehr. Es waren sicherlich auch sehr friedliche Männer in Köln und nicht nur diese Idioten. Mich würde das nicht stören in einer großen Menge zu stehen.

Sicherlich kann rein theoretisch überall etwas passieren, aber es gibt Situationen, die eben gefährlicher als andere sind. In so eine Meute wie es diese scheinbar an den betroffenen Bahnhöfen gegeben hat, hätte ich mich beispielsweise gar nicht erst begeben. Das wäre mir schon von außen unheimlich vorgekommen.

Man tut als Frau vielleicht generell gut daran, sich von betrunkenen jungen Männern fern zu halten. Man muss sich ja nicht absichtlich in Gefahren begeben und ich würde mich aufgrund möglicher Anschläge auch von Großveranstaltungen fern halten. Das würde mir nicht sonderlich schwer fallen, weil ich so gut wie nie bei welchen bin. Das letzte Mal, dass ich bei einer Großveranstaltung war, war das öffentliche Public Viewing zur WM. Das würde ich jetzt nicht mehr machen.

Dies bedeutet ja nicht, dass man keinen Spaß mehr hat. Nur weil man Großveranstaltungen meidet, ist doch das Leben nicht freudlos und leer. Es gibt ja noch zig andere Dinge, die man tun kann.

Ich bin eh kein Freund von Menschenmassen. Ich habe keine Angst, aber ich finde es einfach nicht sonderlich toll und habe auch keinen Spaß an solchen Massenveranstaltungen. Gerade an Silvester verstehe ich überhaupt nicht, was die Leute daran finden stundenlang in der Kälte herum zu stehen und sich schlechte Musik anzuhören. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten und nicht mit Fremden.

Wenn ich aber in der Situation wäre, dass ich Nachts öfters alleine unterwegs wäre würden mich diese Vorfälle schon etwas vorsichtiger machen und ich würde wohl auch über eine Bewaffnung nachdenken. Aber ich wohne so abgelegen, dass ich für fast alles das Auto brauche oder ein Taxi rufen muss.

Ich denke, als Mann fühlt man sich da erst einmal weniger betroffen, zumal man ja auch weniger bis kaum betroffen war. Bei Frauen ist das nun sicherlich anders, was ich auch durchaus verstehen kann. Denn solche Szenen kannte man in Deutschland bisher einfach nicht, dass nun manche Menschen (vor allem Frauen) deswegen teilweise verängstigt sind, das ist nachvollziehbar.

Das generelle Meiden irgendwelcher Menschenmassen ist aber vermutlich unnötig, denn nicht jede Menschenmasse besteht ja aus einer ähnlichen Gruppierung von Männern, wie es bei den Übergriffen in Köln, Hamburg und Stuttgart der Fall war. Die Chance für solche Übergriffe bei einem ganz normalen Fußballspiel dürfte beispielsweise sehr, sehr gering sein, obwohl dort auch große Menschenmassen anzutreffen sind.

Ich kann schon gut nachvollziehen, wenn man nun Angst hat oder ein ungutes Gefühl irgendwohin zu gehen. Allerdings finde ich es auch wichtig, dass man sich nicht zu sehr einschüchtern lässt und deswegen Veranstaltungen und ähnliches meidet.

Ich glaube, dass ich eben einfach nicht alleine raus gehen würde, sondern in einer Gruppe bleiben würde. Gut, dass hat in der Silvesternacht auch nur bedingt geholfen, aber ich denke, dass man doch so mehr ausrichten könnte.