Weg benutzen - Nachbar sagt nicht ja, nicht nein - was tun?

vom 03.12.2015, 00:19 Uhr

Seit einiger Zeit gehe ich mit einem Hund aus der Nachbarschaft Gassi, um dem Besitzer in einer Notsituation auszuhelfen. Ich muss dazu meine Straße langgehen und obwohl ich das Haus und den Hund dann schon sehen kann, muss ich um drei Häuser drumherum laufen.

Es gäbe aber eine Abkürzung über das Nebengrundstück des ersten Hauses, um das ich drumherum muss. Auf dem Grundstück stand bis vor einigen Monaten noch eine alte Scheune, aber nun könnte man durch ein kleines Tor im Zaun direkt auf das Grundstück zu dem Hund gehen. Ein Weg von fünf Metern würde mir also den Umweg von etwa 300 Metern sparen.

Der Umweg ist nicht superweit, aber ich finde es immer so deprimierend, wenn man das Ziel schon sieht, aber in die falsche Richtung gehen muss. Das ist wie im Bus zu sitzen, der an meinem Zuhause vorbeifährt, aber der dann erst an der nächsten Haltestelle hält und man muss zurücklaufen.

Nun habe ich den Mann gefragt, der dort wohnt, ob ich die Abkürzung nehmen darf. Er bat mich, zu versuchen, die öffentlichen Wege zu benutzen, weil es mir sonst alle nachmachen würden. Es gibt hier niemanden, der diese Abkürzung nutzen würde, weil man direkt auf dem Grundstück von dem Hund landet. Außerdem herrscht in dem Kaff eh kein reger Fußverkehr. Ein über 70jähriges Ehepaar geht jeden Abend spazieren, aber naja.

Ich habe dann den Umweg genommen, habe mich aber demonstrativ beeilt. Als ich dann auf dem Rückweg wieder an seinem Garten vorbeigekommen bin, hat er gesagt, er sage nicht ja, er sage aber auch nicht nein. Bevor ich rennen müsste.

Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Sollte ich die Abkürzung benutzen, passiert meiner Meinung nach garantiert nicht, was er befürchtet. Niemand wird es mir nachmachen. Hier laufen keine Kinder rum, niemand geht spazieren.

Andererseits ist der Umweg auch echt zu verschmerzen. Es ist zwar eh zeitraubend, mit dem Hund Gassi zu gehen. Aber es wären letztlich nur zwei Minuten oder so.

Was würdet ihr bei so einer uneindeutigen Aussage machen? Womit tue ich dem Nachbar jetzt den größten Gefallen? Er war das erste Mal in fünf Jahren annähernd freundlich, als er es mir dann doch irgendwie erlaubt hat.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in dieser Hinsicht mittlerweile ein dickes Fell entwickelt habe. Ich würde daher die Abkürzung nutzen. Wenn den Typen das nervt, wird er letztlich eindeutig dazu etwas sagen oder die Tatsache einfach schlucken. Wahrscheinlich bekommt er nicht mal jedes Mal mit, wenn du den Weg nutzt.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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