Wechselmodell oder Residenzmodell bei Kindern bevorzugen?

vom 20.06.2017, 04:44 Uhr

Wenn Eltern sich trennen, aber ein Kind involviert ist, versucht man häufig das irgendwie zu managen. Ich habe kürzlich von zwei verschiedenen Modellen gelesen, mit denen das funktionieren soll. Einmal das Wechselmodell - wo das Kind abwechselnd bei den Eltern nächtigt. Das kann jede Woche abwechselnd sein, aber auch zum Beispiel, dass das Kind die kompletten Ferien und/ oder die Wochenenden bei dem anderen Elternteil verbringt.

Dann gibt es noch das Residenzmodell. Das Kind lebt hauptsächlich an einem Standort, besucht aber jedes zweite Wochenende beispielsweise das andere Elternteil. Welches Modell findet ihr persönlich besser und warum? Was wäre besser für die Entwicklung des Kindes?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Kann man pauschal doch gar nicht sagen, denn zum einen ist jedes Kind anders und auch anders verbunden mit den Eltern. Mein Sohn würde sich sicherlich nicht darüber freuen, wenn er jeden zweiten Tag bei seinem Vater übernachten müsste und daher haben wir ein Besuchsmodell von einmal alle 2 Wochen, an die sich der Vater ebenfalls nicht hält.

Ansonsten wohnt er bei mir, ich habe das alleinige Sorgerecht und damit auch alle Rechte auf meiner Seite, wie auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Im Leben würde ich meinen Sohn nicht jeden zweiten Tag zu seinem Vater schicken, einfach weil ich weiß wie es bei ihm aussieht und dieser sich für alles andere interessiert, nur nicht für sein Kind.

Neben dem Kind spielen auch die Eltern eine Rolle. Ist einer der Elternteile im Ausland oder weit weg, wie willst du das machen mit jedem zweiten Tag dort übernachten? Willst du dann auch jeden zweiten Tag die Schule wechseln? Auch da klappt das Modell dann schon mal nicht und es fällt dann auf die Ferien oder auch das Wochenende mit dem Besuchen.

Dann kommt auch noch dazu, dass nicht jeder Elternteil am Wochenende Zuhause ist sondern arbeitet oder auch mal abends und nachts. Auch da muss eine Lösung gefunden werden. In meinem Umfeld ist es dann so gelöst, dass wenn die Mutter Nachtschicht arbeitet, dass Kind zum Vater kommt und dafür dann die Wochenenden entfallen. Sprich der Vater hat jeden Monat das Kind eine komplette Woche bei sich, dann drei Wochen wieder nicht. Lässt sich somit am besten mit der Arbeit vereinbaren von beiden, da der Vater auch am Wochenende arbeitet und sich für diese Woche dann immer frei nimmt mit Überstunden und Urlaubstagen.

Da spielt ein wenig mehr eine Rolle, als einfach nur das "was man gut findet" und alles hat seine Vorteile und auch Nachteile. Manch ein Kind hängt an beiden Elternteilen und will sie gleichauf haben, wenn sich das mit dem Rest vereinbaren lässt warum dann nicht jeden zweiten Tag? Ein wenig merkwürdig finde ich es schon, denn dann ist das Kind nur am hin und her hüpfen und so richtig angekommen und Zuhause ist es dann nicht. Daher wäre das nun auch kein Modell für mich, selbst wenn der Kindsvater mitziehen würde. Da würde ich dann längere Etappen am Stück wählen als nur einen Tag und hin und her wie z.B. Wochenweise.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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