Wechseljahre in der Arbeit zum Thema machen?
Wir haben in unserem Team momentan mehrere Kolleginnen, die sich gerade in ihren Wechseljahren befinden. Während manche kaum Symptome haben, geht es anderen phasenweise sehr schlecht. Sie leiden unter Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und damit verbunden auch allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen & Co.
Unsere Chefin hat dieses Thema nun vor kurzem zum Thema in einer wöchentlichen Zusammenkunft gemacht. Es gab wohl ein paar Mitarbeiter, die diese Beschwerden belächelt haben. Sie hat dazu aufgerufen das Thema ernst zu nehmen und den Kolleginnen gewisse Kompromisse zuzugestehen, wie z.B. dass das Fenster geöffnet werden darf. Ansonsten rief sie auch dazu auf, die drei Krankheitstage ohne Attest in Anspruch nehmen zu können, wenn man sich nicht fit genug für die Arbeit fühle oder extra Pausen einzulegen, was bei unserem Gleitzeitmodell problemlos möglich ist.
Neben dem Wechseljahre-Thema sprach sie dann auch darüber, dass Gleiches natürlich auch für generelle Menstruationsbeschwerden gelte, sprich auch für jüngere Kolleginnen.
Wir über solche "Frauenthemen" offen in der Arbeit bei euch gesprochen oder sind das Tabuthemen? Findet ihr es gut, wenn darüber offen kommuniziert wird und man besondere Rücksicht auf diese Kollegen nimmt? Kommt es in eurem Arbeitsumfeld auch vor, dass solche "Frauenprobleme" von bestimmten Kollegen belächelt werden und das Ganze für Unverständnis sorgt?
Es ist super wichtig, dass in der Arbeitswelt offen über solche "Frauenthemen" gesprochen wird. Es betrifft schließlich einen Großteil der weiblichen Belegschaft und kann Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden haben. Es ist daher klasse, dass deine Chefin das Thema angesprochen hat und es ernst nimmt.
Ich persönlich finde es auch gut, wenn besondere Rücksicht auf betroffene Kolleginnen genommen wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass Frauen in bestimmten Lebensphasen oder während ihrer Periode unter körperlichen und emotionalen Beschwerden leiden können, die Auswirkungen auf ihre Arbeit haben können. Wenn man darauf Rücksicht nimmt und bestimmte Kompromisse eingeht, kann das helfen, das Arbeitsumfeld angenehmer und produktiver zu gestalten.
Leider gibt es immer noch Menschen, die solche "Frauenprobleme" belächeln oder nicht ernst nehmen. Das ist schade und zeigt, dass es noch immer ein gewisses Unverständnis und mangelndes Bewusstsein für solche Themen gibt. Ich denke aber, dass eine offene Kommunikation und das Verständnis der Mehrheit helfen kann, solche Vorurteile abzubauen. Letztendlich geht es darum, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen respektiert werden und sich wohl fühlen können.
Ich finde, dass Gesundheitsthemen am Arbeitsplatz nichts verloren haben. Völlig wurscht, ob super wichtige Frauenthemen, oder ob sich der super maskuline Kollege am Wochenende im "Fitti" etwas Männliches gezerrt hat oder was auch immer: Entweder ich tanze an und bringe meine vertraglich festgeschriebene Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte, oder ich bleibe daheim und kuriere mich aus, ohne mich vor Publikum darüber auszulassen, wo es gerade zwickt und zwackt.
Die "Leistungsfähigkeit" am Arbeitsplatz steigt ja dadurch nicht, dass man unfit am Schreibtisch sitzt und jammert. Egal, ob Periode, Schwangerschaft, Wechseljahre oder Hexenschuss, Hämorrhoiden, Heuschnupfen: Wenn du es nicht bringst, bleib daheim, mach früher Schluss oder handele eine längere, selbstverständlich unbezahlte Pause aus.
Besonders wenn das Publikum im gleichen Büro sitzt und sich den Kram zwangsläufig anhören muss, weil es ja unhöflich ist zu sagen: Frau Ranunkel, ihre Hitzewallungen gehen mir am Pöter vorbei. Und Kopfweh hat jeder mal. Dann gehen Sie halt fünf Minuten an die frische Luft. Können wir jetzt bitte die Klappe halten und unseren Bullshit weiter abtippen. Diese Form der offenen Kommunikation ist seltsamerweise nicht so gern gesehen wie detaillierte Beschreibungen hormoneller Ausnahmezustände.
Das Thema scheint ja im Jour fixe unter Kollegen angesprochen worden zu sein, wo zumindest bei uns auch manchmal allgemeine Themen erörtert wurden. Bei uns gab es aber fast nur männliche Kollegen. Da wäre es nicht so angebracht gewesen, weil man genau gewusst hätte, wer von den anwesenden Frauen denn nun dieses Problem hatte. Das hätte ich ein bisschen peinlich gefunden.
Aber wenn dort hauptsächlich Frauen arbeiten, dann finde ich es gut, dass das Thema besprochen wird. Denn manche haben ja wirklich Probleme in den Wechseljahren und brauchen dann öfters mal frische Luft oder fühlen sich nicht so gut und möchten zeitweise in Ruhe gelassen werden. Ich hatte Gott sei Dank keinerlei Probleme damit, hatte aber eine Kollegin, über die die Männer tuschelten, wenn sie mal wieder einen Schweißausbruch bekam. Das war nicht so gut.
Und die Beschwerden sind ja nicht so stark, dass man zu Hause bleiben muss. Dann müsste man jahrelang zu Hause bleiben und den Job aufgeben. Es ist ja anscheinend so, dass diese Schweißausbrüche oder sonstwas auch plötzlich kommen und dann wieder weg sind. In dem oben beschriebenen Fall finde ich es sehr gut, dass das Thema im Jour fixe angesprochen wurde. Es ist aber sicherlich nicht in jedem Umfeld passend. Es kommt natürlich auf die Arbeitsatmosphäre in dem Unternehmen an, ob es passt oder nicht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in einer Versammlung für Busfahrer eines Unternehmens auch über Hämorrhoiden gesprochen wird und Tipps gegeben werden. Ich finde das gar nicht lächerlich. Ein Unternehmen ist für die Gesundheit seiner Mitarbeiter mit verantwortlich.
Ich finde es gut, wenn so etwas angesprochen und auch für okay erklärt wird. Ich meine es kennt ja jeder und keiner kann immer perfekt funktionieren. Wenn man also Menschen mit Problemen als Menschen und nicht als Roboter ansieht, ist das eine wertvolle Sache und man fühlt sich als Mensch wertgeschätzter. Ich meine es betrifft ja nun mal die Frauen, die dort arbeiten und dann nicht zu sagen, dass man funktionieren muss, sondern ruhig auch mal einen Gang herunter schalten kann, finde ich absolut gut und damit wird man die Motivation diese Arbeit gut zu machen auch durchaus hoch halten.
Ich finde es sehr wichtig, dass solche "Frauenthemen" in der Arbeitswelt offen angesprochen werden und man Rücksicht auf betroffene Kolleginnen nimmt. Es ist schließlich etwas Natürliches und man sollte nicht das Gefühl haben, sich dafür schämen oder verstecken zu müssen.
In meinem Arbeitsumfeld wird zum Glück auch offen darüber gesprochen und es gibt keine Tabuthemen. Es ist wichtig, dass man sich in der Arbeit wohl fühlt und bei Bedarf auch entsprechende Maßnahmen ergreifen kann, um den Arbeitsalltag erträglicher zu gestalten.
Es ist allerdings sehr bedauerlich, dass es immer noch Menschen gibt, die solche Beschwerden belächeln oder als übertrieben abtun. Ich finde, dass das ein großes Problem ist und man hier noch viel Aufklärungsarbeit leisten muss. Es ist wichtig, dass auch Männer verstehen, was in solchen Phasen im Körper von Frauen vor sich geht und dass das nicht einfach nur Einbildung oder übertriebene Empfindlichkeit ist.
Ich persönlich würde mir wünschen, dass man noch offener über solche Themen sprechen kann und dass betroffene Frauen sich nicht mehr unwohl fühlen müssen, wenn sie darüber reden. Es sollte normal sein, darüber zu sprechen und entsprechende Unterstützung zu erhalten. Denn schließlich betrifft es die Hälfte der Bevölkerung und es ist kein Randthema.
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