Wasser aus Umkehrosmose am Arbeitsplatz

vom 28.08.2015, 07:29 Uhr

Bisher hatte ich noch nie davon gehört, doch jetzt hat unser Chef der Firma wieder eine "tolle Neuerung spendiert", eine Anlage zur Herstellung von "gereinigtem Wasser" über Umkehrosmose. Bisher wurden wöchentlich für alle Mitarbeiter vom einem Zulieferer jede Menge Getränke in die Firma gebracht und das meiste davon war stilles Wasser. Diese Lieferungen sollen reduziert und am Ende eingestellt werden, da man ja auf das tolle neue Gerät zugreifen könne.

Wasser aus Umkehrosmose ist an sich scheinbar nichts neues und in den USA wird das sehr oft angeboten. Am Arbeitsplatz finde ich das allerdings total daneben. Da dem Wasser nicht nur alle möglicherweise enthaltenen Gifte, Schwermetalle, Viren oder anderen Keimen auch alle Mineralien entzogen werden, heißt das effektiv, dass diese Stoffe dem Körper entzogen werden, weil Osmose im Körper nach einem Ausgleich strebt.

Mancher mag das als Entgiftung verkaufen können (was aber bewiesener Maßen Unsinn und nur ein Verkaufsargument ist), aber effektiv heißt das für mich am Arbeitsplatz, dass ich zusehen muss, woher ich meine Spurenelemente, Eisen, Natrium und Kalium sonst bekomme.

Ich esse auf Arbeit eigentlich eher nicht, sondern trinke lediglich. Das dürfte für meinen Dauerzustand nun aber nicht so toll werden, falls ich mich an das Wasser halte. Ich werde aber vermutlich eher meine eigene Flasche mitbringen und diese am normalen Wasserhahn füllen. Das trinke ich zu Hause auch und habe bisher keine Probleme damit.

Findet ihr es in Ordnung, dass der Chef ohne zu fragen den Mitarbeitern so ein Zeug andrehen will? Es ist ja nicht mal billiger, weil die Anlage viel Wasser und Strom frisst. Er fühlt sich damit angeblich, so esoterisch das auch klingt, total gut, weil es ja gereinigt und mit Energie geladen ist. Für mich ist das jedenfalls nicht so prall und ungesunder Humbug. Wasser kommt in der Natur schließlich auch nur mit gelösten Stoffen vor und darauf hat die Evolution aufgebaut.

Was meint ihr? Würdet ihr normales Mineralwasser mit diesem fast destilliertem Zeug ersetzen oder wie ich doch lieber zum Wasser aus der Leitung greifen? Findet ihr das in Ordnung, dass der Chef den Mitarbeitern so etwas vorsetzt?

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also im ersten Moment fand ich, dass das eine tolle Sache ist, weil man ja auch Wasser sparen kann und die Umwelt schont. Zusätzlich werden für den Betrieb Kosten gespart. Im zweiten Moment fand ich es dann aber nicht mehr gut. Schließlich handelt es sich um Wasser, das komplett ohne Mineralien und so daherkommt. ich würde das nicht mehr trinken. Der Nährwert ist ja gleich null und dann hat das relativ wenig Sinn. Da würde ich lieber zum Wasserhahn bzw. zum normalen Wasser aus dem Supermarkt greifen.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke nicht, dass ich dieses Wasser dauerhaft trinken würde. Beim Lesen deines Beitrags habe ich mir aber die Frage gestellt, warum der Chef bei euch für die Getränkeversorgung zuständig ist. Ist das nicht etwas, was er aus gutem Willen, quasi als Geschenk an die Belegschaft verteilt? Wenn das so ist, dann kann man das Geschenk annehmen oder ablehnen.

In jedem Betrieb, in dem ich bisher gearbeitet habe, gab es zwar fließendes Wasser, aber für die Versorgung mit Getränken oder Essen war jeder Mitarbeiter selbst zuständig. Wenn nun euer Chef die Getränkeversorgung bisher großzügigerweise übernommen hat, finde ich das ja sehr nett. Aber wenn er nun die Meinung vertritt, dass dieses Wasser anders oder besser sei, dann empfände ich das als sein gutes Recht.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



GoroVI hat geschrieben:Also im ersten Moment fand ich, dass das eine tolle Sache ist, weil man ja auch Wasser sparen kann und die Umwelt schont.
Genau das tut man aber nicht. Für jeden Liter gereinigtes Wasser müssen mehrere Liter normales Wasser gefiltert werden und der Rest geht als Abwasser wieder in die Rohre. Dazu kommt noch der hohe Aufwand an Energie, der da rein gesteckt werden muss, wodurch die Umwelt ja sicher auch nicht geschont wird, denn der Strom ist bei uns ziemlich sicher kein Ökostrom. Ob das nun insgesamt besser oder schlechter ist verglichen mit der Herstellung und Lieferung von Mineralwasser, das kann ich nicht beurteilen, kann mir aber gut vorstellen, dass das eine ziemliche Nullnummer ist.

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^