Was würdet ihr gerne viel lockerer sehen können?

vom 02.02.2016, 17:04 Uhr

Ein Arbeitskollege, mit dem ich mich vor kurzem unterhalten habe, meinte kürzlich zu mir, er würde es gerne lockerer sehen können, dass seine Tochter nicht auf Männer, sondern auf Frauen stehen würde. Er würde das akzeptieren und respektieren und seine Tochter natürlich trotzdem lieben, wobei die Sache dennoch einen bitteren Beigeschmack für ihn hätte. Er meinte, dass er sich bemühen würde, das Ganze locker zu sehen, es ihm aber noch schwer fallen würde.

Ich habe darüber nachgedacht, ob es bei mir etwas gibt, was ich gerne lockerer sehen würde, wobei mir jedoch nichts eingefallen ist. Ich bin allgemein schon ziemlich locker und tolerant, wobei es natürlich dennoch vieles gibt, was ich nicht locker sehe. Das ist aber auch gut so, wie ich finde und das würde ich auch nicht ändern wollen. Was würdet ihr gerne viel lockerer sehen, wenn ihr es könntet? Gibt es überhaupt etwas?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich würde gerne die politische Zukunft im Land lockerer sehen können. Da verändert sich zur Zeit so viel in eine Richtung, die mir gar nicht gefällt. Allerdings würde ich es auch gar nicht als hilfreich empfinden, wenn man es lockerer sehen könnte, denn das würde an der Lage und an der aufgeladenen Stimmung nichts ändern.

Man lebt ja leider nicht für sich alleine und muss sich zwangsläufig damit auseinander setzen, dass nicht jeder so denkt, wie man selbst. Letztlich hilft es nur, wenn man sich gerade konstruktiv einbringt und versucht, dadurch manche entspannter zu sehen, weil man das Gefühl hat, man hat sich vernünftig eingebracht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde gerne etwas nicht so "locker" sehen. Das wäre zum Beispiel das Thema "Meinungsfreiheit". Dieses Thema ist immer wieder in der Vergangenheit, auch in unserem Freundeskreis heiß diskutiert worden. Jeder von uns setzt viel wert darauf, dass wir sagen, was wir denken. Doch wo ist da Schluss, wo? Das scheine auch ich nicht ganz für mich verinnerlichen zu können oder ist das wieder ein Teil einer Meinung? Was für den einen zu viel ist, ist für den anderen zu wenig?

Da wäre ich gerne etwas entschlossener. Wir merken das in Diskussionen mit Freunden die ganze Zeit schon. Da werden immer mehr Linke-Wähler, SPD-Wähler usw. bald rüberschwappen, wenn die Wahlen sind und die AFD Wählen. Das geht für mich z.B gar nicht, aber ich kann verstehen, dass sie entsprechende Meinungsansätze von der AFD gut finden. Denke aber, dass dies wohl auch mit Toleranz der anderen Meinung zu tun hat.

Auf der anderen Seite bin ich im Alltag wirklich echt locker. Ich kann dort in jedem Falle mit jedem Menschen sitzen. Sei es der Punk, der mich jeden Tag, wenn ich zum Arzt gehe, nach 5Cent fragt. Im Ernst, der fragt mich immer nach 5Cent. Ich unterhalte mich mit dem, höre mir auch seine Meinungen an, gleichwohl er stets betrunken ist. Lass mich nicht lügen, der ist 18? oder jünger! Manchmal sind einige total doof und echt Klischeehaft, wie Arbeit ist Scheiße, ich bin zu Hause raus, weil meine Eltern mich kontrollieren etc. Aber ich akzeptiere es und nehme es locker.

Im Freundeskreis sind die meisten Frauen bei mir bisexuell. Stört mich nicht. Ich habe jedoch auch einen Vater darunter, der damit Probleme hat, dass seine wunderhübsche Tochter ( dem ist wirklich so!) lesbisch ist. Er meint, dass sie jeden Mann haben könnte und sie so hübsch ist, dass man doch keine Frau lieben muss. Sie sagt dann immer zu ihn, du liebst doch auch Frauen. ;)

Ich bin in allem etwas toleranter und lockerer. Wir haben jemanden im Freundeskreis, der trägt Kleider und? Stört mich nicht! Lesben, Schwule, Heteros, Fregide etc. ist echt alles dabei und ich glaube daran merkt man immer wieder selber, wie locker man letzten Endes ist und wie locker nicht. :)

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde gerne meine Arbeit lockerer sehen können. Ich versuche immer ein bestimmtes Pensum zu halten und finde, dass meine Kollegen dies auch einhalten sollten. Andererseits weiß ich selbst, dass ich die Ansprüche an mich nicht auf meine Kollegen projizieren sollte, jeder Mensch ist anders. Aber mich nervt es schon tierisch irgendwann, wenn Dinge über Ewigkeiten hin verschleppt werden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12583 » Talkpoints: 9,41 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Eigentlich meinen ganzen Alltag, wenn ich ehrlich bin: Ich versuche schon daran zu arbeiten, aber ich bin von Haus aus ein unglaublich verkrampfter Mensch, der schon zwei Tage vorher halbtot ist, wenn er einen Termin bei einer Behörde hat, und zwei Stunden vorher, wenn er irgendwo anrufen muss. Ein Zahnarzttermin kann mir den ganzen Urlaub versauen, und sobald mein Konto unter einen gewissen (immer noch gut dreistelligen) Pegel sinkt, werde ich panisch.

Dazu neige ich zur Hypochondrie und wenn ich mich nicht zusammenreiße, fiedele ich jedes Muttermal zum Hautkrebs hoch. Eigentlich warte ich ständig auf die nächste Katastrophe, dass irgend etwas kaputt geht oder jemand im Krankenhaus landet. Dazu kann ich mich über manche meiner Mitmenschen geradezu unmäßig aufregen und mich in Wut und Ärger hinein steigern. Kein Wunder also, dass ich abends regelmäßig fix und fertig bin.

Die Gegenseite davon, dass ich übermäßig auf meine eigenen Angelegenheiten und (Luxus-)Probleme fixiert bin, besteht allerdings auch darin, dass ich das Privatleben anderer extrem locker sehe. Ich habe einfach keine Energie mehr dafür übrig, mir Gedanken darüber zu machen, ob die Nachbarin lesbisch ist oder der Hund meiner Cousine schwanger, vielleicht aber auch nur überfüttert. Daher gelte ich allgemein als tolerant, aufgeschlossen und stoisch, was aber meiner Meinung nach vor allem daran liegt, dass ich die ganze Zeit dabei bin, imaginäre private Krisen zu managen.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Erstmal muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass dein Bekannter und dessen Tochter ein so tolles Verhältnis haben. Es ist ein toller Vertrauensbeweis, wenn seine Tochter sich traut, sich vor ihm zu outen und mit ihm offen darüber spricht. Das sollte er zu schätzen wissen, egal, wie schwer es ihm fällt, die Neigung seiner Tochter zu akzeptieren - ihr ist es garantiert noch 10 mal schwerer gefallen ihm davon zu berichten.

Ich persönlich wünsche mir, dass ich in Bezug auf meine Eifersucht lockerer sein kann. Ich habe, nachdem mich mehrere meiner Exfreunde betrogen haben, sehr starke Probleme jemandem zu vertrauen. Ich bin auch bei meinem jetzigen Freund, der der tollste Partner ist, den ich je hatte, manchmal noch eifersüchtig.

Ich habe in den schon über acht Monaten gemerkt, dass ich ihm vertrauen kann, aber es bleibt trotzdem immer noch ein kleiner Gedanke im Hintergrund der mir sagt, dass es jederzeit passieren könnte. Deshalb würde ich gerne den Kontakt zu Frauen von seiner Seite aus lockerer sehen.

Ich würde mir jedoch wünschen, dass ich manche Dinge nicht so locker sehe. Für mich ist es ein viel größeres Problem, dass ich meine Ausbildung zu locker sehe und diese manchmal nicht ganz so ernst nehme. Es ist für mich viel schlimmer, dass ich dann doch lieber mal krank bin und mich krankschreiben lasse anstatt mich einfach mal hinzuquälen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich würde das Leben generell an sich gerne lockerer sehen. Ich habe oft den Eindruck, dass ich einfach alles zu ernst und teilweise auch zu verbissen sehe. Das können sogar auch nur Kleinigkeiten sein. Es fällt sicher vieles einfach leichter, wenn man es lockerer sieht.

Bei uns stehen bald ein paar Bauarbeiten an und ich mache mir darüber auch schon einen Kopf, ob auch alles glatt geht und nichts passiert und eben so läuft, wie wir uns das vorstellen. Nun meinte ein Bekannter, dass es ja großer Mist wäre, was uns hier bevor stünde. Ich habe dann aber nur geantwortet, dass es schlimmeres gibt und wir das schon hinbekommen. Ich bemühe mich daher schon, manches irgendwie lockerer zu sehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde ebenfalls gerne meinen Alltag und auch mein berufliches Leben lockerer sehen. Aber ich bin einfach ein ehrgeiziger Mensch und verbeiße mich auch in die mir übertragenen Aufgaben gerne, dass ich dann schon manchmal über das Ziel hinausschieße und mir unnötig weitere Arbeit machen. Nur damit ich am Ende ein perfektes Ergebnis präsentieren kann, was oftmals aber auch als dieses gar nicht erst gewürdigt werden würde.

In der Erziehung von meinem Kind und auch mit dem Umgang bin ich schon sehr locker. Ich bin keine von diesen verbissenen Müttern die der Meinung sind, dass das Kind niemals Süßigkeiten haben darf, keine Limo trinken darf und am besten nur das gesündeste und beste bekommt. Wieso sollte ich meinem Kind das komplett vorenthalten was ich ebenfalls esse?

Wenn ich also eine Limo trinke, was schon selten vorkommt, dann käme ich mir entsprechend schäbig vor wenn mein Sohn mich mit leuchtenden Augen ansieht, auch einen Schluck will aber nur Wasser bekommt. Gleiches verhält es sich mit dem Nutellabrötchen alle paar Wochen zum Frühstück. In dieser Hinsicht bin ich doch zufrieden und sehe mich weder als zu locker als noch zu streng an.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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