Was will man genau von Griechenland?

Genau diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit immer öfter. Auf der einen Seite sieht man eine aufgebrachte Menge vor irgendeiner Bank, denen Bargeld verweigert wird, dann im nächsten Beitrag wird von den ganzen Alten und Kranken im Land erzählt die keine Versorgung bekommen, es heißt dann aber auch immer wieder das Griechenland Reformen braucht und sparen muss. Nur wo sollen die noch sparen? Wie soll Griechenland das noch machen?

Erst einmal gibt es ja gar keine einheitliche Meinung darüber, wie man mit Griechenland umgehen möchte. Das haben die jüngsten Verhandlungen ja jetzt ganz klar ergeben. Die Meinungen der Gläubiger gehen da ja sehr stark auseinander.

Das Problem ist offensichtlich, dass die griechische Regierung ihr Vertrauen verspielt hat. Das liegt wohl unter anderem an dem zweifelhaften Referendum. Überhaupt war die Politik der aktuellen Regierung nicht gerade sehr vertrauensbildend. Die Reformen sind einfach nötig und wenn Zweifel daran bestehen, dass sie gewissenhaft umgesetzt werden, dann muss man den Geldhahn zu drehen.

Es ist einfach so, dass der Finanzierungsbedarf enorm ist. Es geht immerhin um 80 Milliarden Euro. Man kann sich aber ja jetzt schon sicher sein, dass das nicht reicht. Im Moment ist es wahrscheinlich, dass man immer mehr Geld nach schießen muss. Und das hilft niemanden, schon gar nicht dem griechischen Volk. Da hilft nur Wirtschaftswachstum, und ob man das mit dem Schuldenberg noch ankurbeln kann ist fraglich.

Ein großes Problem an der Sache ist ja, dass die Banken kein Bargeld haben, um es den Menschen auszuzahlen. Auch in Deutschland ist es so, dass die Banken einen Großteil der Spareinlagen weiter verleihen. Würde es in Deutschland aus irgend einem Grund dazu kommen, dass ein Großteil der Bevölkerung seine Spareinlagen abheben möchte, dann würde es auch zu einer Begrenzung der Auszahlung kommen. Normalerweise können sich die Banken bei der EZB Geld besorgen. Doch die griechischen Banken bekommen wegen der Finanzlage keine weiteren Kredite mehr. Das liegt wohl unter anderem daran, dass die griechischen Banken auch griechische Staatsanleihen als Sicherheiten hinterlegt haben. Nur sind die Anleihen wegen der Staatspleite nichts mehr wert.

Selbst wenn die griechischen Renten noch im vollen Maß bezahlt werden, würden die Menschen nicht an ihr Geld kommen. Dazu kommt wohl, dass viele Geschäfte nur noch Bargeld akzeptieren. Das Vertrauen in das Bankensystem ist dort weg. Das ist in der gegebenen Situation auch verständlich.